Am ersten Tag der Hallen-DM in Leipzig sind am Samstag elf Entscheidungen gefallen. Dabei ging es nicht nur um die Medaillen, sondern auch einen guten Saisonabschluss des Winters vor dem Olympia-Sommer.
Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF)
Siegerin 60 Meter (7,21 sec)
Am Ende war ich überrascht und überglücklich, dass ich meinen Titel verteidigen konnte. Ich wusste, dass es super eng wird. Im Halbfinale ist mir nicht gelungen das zu zeigen, was im Vorlauf gut lief. Mit dem Start hat es etwas gehapert. Ich habe mich einfach nicht getroffen. Der Vorlauf war okay. Im Halbfinale war ich nach dem Fehlstart ein bisschen ein Angsthase. Ich traue mich dann nicht mehr, voll drauf zu gehen. Meine beiden Wettkämpfe in dieser Hallensaison haben mir gezeigt, dass ich auf einem guten Niveau bin. Wir können so weiter arbeiten. Ich kann im Wettkampf abliefern und mit der Konkurrenz mithalten. Im Sommer möchte ich die Quali für Olympia über 100 und 200 Meter laufen. Mal sehen, über welche Strecke ich dann laufen darf.
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Zweite 60 Meter (7,22 sec)
Ich denke, heute ist meine Form gut gewesen. Ich bin sehr zufrieden. Das war jetzt mein letzter 60-Meter-Start für diesen Winter. Im Sommer muss man mal schauen, das ist schwierig, weil der Sprint immer vor dem Weitsprung ist. Aber ein Staffelstart ist eine Option für mich. Dafür muss man aber natürlich zu den Schnellsten gehören und das nicht nur in der Halle beweisen, sondern auch draußen. Im Sprint gelte ich immer noch ein bisschen als Underdog. Von daher ist es schön, andere zu schlagen und zu zeigen, dass ich vorne mitlaufen kann. Ich richte mich meist ein bisschen zu spät auf. Der Lauf heute war auch noch nicht optimal, aber wir haben ein bisschen mehr als letzten Winter investiert, vor allem in den Start. Es klappt schon besser. Ich bin ja auch noch Hobbysprinterin. Ich denke, das ist auch nicht so schlimm. Gerade bei den 100 Metern bin ich fliegend sehr gut und wenn ich einmal aufgerichtet bin, dann passt das. Für den Weitsprung morgen hoffe ich natürlich nur das Beste. Beim ISTAF lief es ja schon sehr gut. Jetzt ist das natürlich noch mal ein anderer Wettkampf, weil ich dort mehr Konkurrenz hatte und mehr Druck. Das wird diesmal nicht ganz so sein, weil die nationale Spitze nicht ganz so stark ist wie die internationale, aber ich versuche einfach, meinen Wettkampf zu machen, mich zu finden und dass ich mich ähnlich gut präsentieren kann. Es wäre natürlich schön, wenn ich auf Platz zwei der ewigen deutschen Bestenliste vorrücken könnte. Dafür muss ich 7,09 Meter von Helga Radtke übertreffen.
Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar)
Dritte 60 Meter (7,24 sec)
Es ist ein Befreiungsschlag. Mein Trainer schafft es dann doch wieder, uns auf den Punkt fit zu kriegen. Es war klar, dass die Saison steinig werden würde. Ich habe mich schwergetan. Die letzten Rennen waren nicht das, was einem Mut für eine Deutsche Meisterschaft gibt. Im Halbfinale ist dann ein bisschen der erste Knoten geplatzt. Da habe ich gemerkt, ich kann mehr, ich muss den Kopf einfach mal ausschalten. Ich bin jetzt einfach nur überglücklich. Die Medaille war natürlich das Ziel. Aber nicht das Wichtigste, was mich angetrieben hat. Ich wollte die Hallensaison mit einem Dank an alle abschließen, die es möglich gemacht haben, dass ich hier schmerzfrei auf der Bahn stehen kann. Das war meine tiefste Motivation. Wenn ich sehe, aus welchem Training heraus, ich eine solche Zeit laufen kann, gibt das Selbstvertrauen. Darauf kann man sehr gut aufbauen.
Deniz Almas (VfL Wolfsburg)
Sieger 60 Meter (6,60 sec)
Ich war heute nervös, wusste aber, dass ich vorne mitrennen kann. Meine Vorleistung hat darauf hingedeutet. Es hat viel gepasst. 6,60 renne ich nicht einfach so. Ich bin zweimal PB gerannt. Das ist sehr, sehr gut. Der Start war sehr gut. Ich war schon die ganze Woche gut drauf und habe mir Medaillenchancen ausgerechnet. Unter Druck hatte ich oft, zum Beispiel im Jugendbereich, Probleme, locker zu laufen. Heute ist mir das gelungen. Wir legen das Training darauf aus, in einen guten Schritt zu kommen. Das hat heute geklappt. Vorher hat das nicht funktioniert. Im Sommer haben wir mit den Olympischen Spielen und den Europameisterschaften zwei Höhepunkte. Um die Einzelquali mache ich mir da keine Gedanken, aber in der Staffel möchte ich dabei sein. Im letzten Jahr bin ich schon 10,28 über 100 Meter gelaufen. Das möchte ich steigern. Dann sind die Chancen nicht schlecht.
Hanna Klein (SG Schorndorf 1846)
Siegerin 3.000 Meter (9:21,72 sec)
Die Saison ist bislang sehr gut gelaufen, das hat sich schon beim Silvesterlauf angedeutet. Im Januar hatte ich ein bisschen gesundheitliche Probleme. Beim Einstieg in Karlsruhe war das noch ein bisschen schwer, aber das haben wir dadurch gelöst, dass ich einfach wieder in die Wettkämpfe reingegangen bin. Komischerweise habe ich gerade ein sehr gutes Ausdauerniveau, obwohl ich mich auf den kürzeren Strecken sogar ein bisschen wohler fühle. Im Hinblick auf morgen (das 1.500 Meter-Finale) habe ich gedacht, ich warte einfach so lange mit dem Antritt, wie es geht. Über 1.500 Meter werde ich mein Bestes versuchen, um das Double zu schaffen. Nach den Deutschen Hallenmeisterschaften geht es für mich am 1. März zum ersten Mal ins Trainingslager nach Kenia. Dort steht man immer gemeinsam mit anderen Läufern an der Startlinie oder am Trainingsplatz, das ist mit dem Training in Deutschland gar nicht vergleichbar. Deshalb freue ich mich sehr auf diese Erfahrung.
David Storl (SC DHfK Leipzig)
Sieger Kugelstoßen (20,58 m)
Schwer zu sagen, ob sich die Leistung angedeutet hat, aber wir haben auf jeden Fall darauf hingearbeitet. Wir haben im Januar wieder angefangen mit dem Techniktraining. Ich bin jetzt wieder auf einem guten Grundniveau. Im Vorfeld der Meisterschaften haben wir ungefähr 500 Stöße gemacht, ein paar lockere Wettkämpfe zum Reinkommen und jetzt ist es so, dass wir den Schritt in Richtung Freiluftsaison gehen wollen. Die drei Hallenwettkämpfe waren für mich nur eine Standortbestimmung. Wenn du letztes Jahr im März den letzten schmerzfreien Wettkampf gemacht hast, musst du erst mal wieder Grundvertrauen aufbauen, damit wir von Wettkampfversuch zu Wettkampfversuch einen Schritt weiterkommen. Das ist jetzt gut gelungen, ich konnte in den letzten Wettkämpfen das Umspringen wieder einführen. Es ist immer wieder schön bei den Deutschen Hallenmeisterschaften, Leipzig ist eine klasse Arena. Das Publikum geht immer toll mit, das macht mir immer viel Spaß. Ich glaube, es ist wichtig, jetzt erst mal runterzufahren, einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Wir haben noch ein paar Pfeile im Köcher, wir haben noch nicht mit schweren Kugeln gestoßen. Ich habe mich für Dennis Lewke total gefreut, ich sehe ja im Training, wie ehrgeizig und bemüht er ist. Dass er 20 Meter gestoßen hat, war für ihn ganz wichtig, vor allem, dass ihm das bei den Deutschen Meisterschaften gelungen ist.
Tobias Dahm (VfL Sindelfingen)
Zweiter Kugelstoßen (20,13 m)
Ich freue mich sehr über den zweiten Platz. Das war das erste Mal seit 2016, seit meinem Achillessehnenriss, dass ich über 20 Meter gestoßen habe. Ich bin eigentlich gar nicht in Bestform. Mir ist im Oktober der Blinddarm geplatzt, deswegen fehlt mir noch einiges an Training. Ich bin selber überrascht. Das zeigt einfach, dass wir gut gearbeitet, gutes Techniktraining gemacht haben. Das wollte ich zeigen und jetzt bin ich gespannt, was jetzt noch passiert. Ich kann definitiv noch weiter stoßen. Ich weiß gar nicht, wie es jetzt genau weitergeht, ich denke, wir machen jetzt erst mal mit dem Aufbautraining weiter.
Maximilian Entholzner (LAC Passau)
Sieger Weitsprung (7,81 m)
Es war ein geiler Wettkampf. Ich bin zum ersten Mal Deutscher Meister geworden. Die Weite war heute eher zweitrangig. Der Titel hat gezählt. Dass ich das erste Mal Deutscher Meister geworden bin, ist ein tolles Gefühl. Die 7,81 Meter im zweiten Versuch waren eine große Erleichterung. Dann wollte ich mehr auf Angriff gehen. Das hat nicht so gut funktioniert. Im Letzten war es dann besser, der Versuch war aber leider ungültig. Da stand aber schon fest, dass ich gewonnen habe. Allgemein bin ich mit der Hallensaison nicht so zufrieden. Ich bin mit 7,74 Meter eingestiegen. Da waren die Sprünge aber nicht so gut. Das Training läuft super. Wir haben im technischen Bereich viel gearbeitet. Im Training kann ich das aus kurzem Anlauf auch schon gut umsetzen. Im Wettkampf hat es bisher noch nicht so gut geklappt. Heute war es ein bisschen besser. Da fehlen einfach noch Wettkämpfe, viele Sprünge. Für den Sommer bin ich zuversichtlich, dass es in die richtige Richtung geht. Die acht Meter sind definitiv das Ziel und die Europameisterschaft in Paris.
Caroline Klein (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Siegerin 60 Meter Hürden (8,15 sec)
Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Zeit laufe und den deutschen Meistertitel gewinnen kann. Für mich kam das total überraschend und es ist ungewohnt, jetzt so im Mittelpunkt zu stehen. Die Ehrenrunde, die Kulisse, das war alles der Wahnsinn. Schon als Erste über die Ziellinie zu laufen, war ein tolles Gefühl. Ich konnte in diesem Winter endlich verletzungsfrei durchtrainieren. Das steckt hinter meiner Verbesserung. Als nächstes geht es ins Trainingslager und ich bereite mich auf meinen nächsten Siebenkampf im Sommer vor.
Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen)
Sieger 60 Meter Hürden (7,59 sec)
Zeiten in diesem Bereich wie heute sind das, was ich mir vorgestellt habe. Wenn ich schon früher in dieser Saison in diesen Bereich gelaufen wäre, hätte heute noch mehr drin sein können. Aber unter dem Aspekt, dass ich vorher 7,66 stehen hatte und jetzt 7,59 gelaufen bin: Unter 7,60 ist eine ordentliche Zeit. Damit bin ich zufrieden, auch wenn ich weiß, es geht noch mehr. Ich hatte das Gefühl, zwischen Hürde eins und zwei war noch ein Hoppler drin. Danach bin ich Risiko gegangen und habe mir gesagt: Lass die Hürden kommen. Das hat sich richtig gut angefühlt. Vorne geht noch minimal mehr. Vor der Hallensaison hatte ich mir sogar eine Bestleistung erhofft. Ich hatte in allen Zubringerleistungen von Kraft über Schnelligkeit, Schnelligkeitsausdauer ein Allzeithoch. Ich habe die Grundlagen nochmal auf ein neues Niveau gehoben. Wenn man ins Olympiafinale will, muss man auf jeden Fall unter 13,30 laufen. Was die Bestzeit angeht, muss es vielleicht sogar noch ein bisschen schneller gehen. Aber es geht in die richtige Richtung. Das wichtigste ist, gesund zu bleiben. Darauf kommt es in den nächsten Wochen für mich an.
Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd)
Sieger 3.000 Meter (7:53,31 min)
Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben als Favorit in ein Rennen bei einer Deutschen Meisterschaft gegangen. Deshalb hatte ich mit Nervosität zu kämpfen. Mit Blick darauf war es perfekt für mich, dass Mo [Mohamed Mohumed] das Rennen schnell gemacht hat. Ich musste nur dran bleiben und schauen, dass ich nicht überziehe. Dann wusste ich, wenn ich am Ende noch etwas Kraft habe, kann ich das Ding gewinnen. Die Ehrenrunde wollte ich mir nicht nehmen lassen. Wer weiß, wie oft ich noch Deutscher Meister werde? Das ist nichts Selbstverständliches. Da darf man sich auch mal feiern lassen. Ich habe die Stimmung schon bei meinem Heimrennen in Düsseldorf genossen, hier war es auch wieder großartig. Ich bin auf dem richtigen Weg, darf jetzt aber nicht pausieren oder mich ausruhen. Ich weiß, da geht noch was. Ich darf mir eine schöne Nacht machen, dann geht es weiter mit der Vorbereitung. Ich träume noch ein bisschen von Olympia. Das wird natürlich schwer. Ich will zwei gute Rennen machen für die Weltrangliste und dann sehen, wo ich stehe. Die EM in Paris ist auf jeden Fall das Ziel. Dort möchte ich über 5.000 Meter dabei sein.
Martin Grau (LAC Erfurt Top-Team)
Zweiter 3.000 Meter (7:56,20 min)
Ich weiß nicht, wie es dazu kam, dass das Rennen so schnell wurde, aber ich habe darauf gehofft, weil ich unter acht Minuten laufen wollte, das war insgeheim mein Ziel. Als Gegner habe ich mit allen gerechnet, die auf der Liste standen, auch wenn viele auch über die 1.500 Meter gemeldet waren. Ich habe schon realisiert, dass das viele sind, die schnell laufen wollen und können, die auch schnell laufen müssen, um was zu holen. Deshalb war ich sehr glücklich mit dem Rennverlauf. Ich habe gehofft, dass es schnell wird, dass ich da irgendwie mitrollen kann. Und dass die Leute hinten wegfallen und irgendwann nicht mehr mitlaufen können. Das wollte ich genau so. Ich habe im zweiten Kilometer, oder im dritten, das Tempo noch mal hochgefahren, damit eben nicht alle mitkommen. Das ist aufgegangen und damit bin ich sehr zufrieden. Ich bin die 3.000 Meter flach bis jetzt sehr selten auf dem hohen Niveau gelaufen, das unterscheidet sich extrem von meiner Spezialdisziplin, der Hindernisstrecke. Hindernis ist eine ganz andere Nummer, schwer zu vergleichen. Das Flache ist eher ein Rollen, ein Tempoaufnehmen. Beim Hindernis muss man immer neu anlaufen, sich neu konzentrieren, sich im Feld ganz anders verhalten. Die Läufe über die Flachstrecke in der Halle kann man aber auch ganz gut mitnehmen in die Vorbereitung.
Neele Eckhardt (LG Göttingen)
Siegerin Dreisprung (14,09 m)
Ich wusste, was ich kann, dass ich auch gut über 14 Meter springen kann. Kiri ist immer so eine Wundertüte, da ist alles möglich. Aber ich habe auch gedacht, dass sie nicht springt, wenn sie nicht einigermaßen fit ist. Nach dem dritten Versuch habe ich mir gesagt: "Das waren die ersten drei, die lasse ich jetzt hinter mir und starte quasi den Wettkampf noch mal von vorne." Klar wäre es schön, wenn es ein bisschen weiter gegangen wäre, man liebäugelt natürlich mit der Olympia-Norm (14,32 m). Jetzt hoffe ich, gut trainieren zu können, wir fahren bald zur Vorbereitung ins Trainingslager und dann hoffe ich, die Norm im Sommer schnellstmöglich abzuhaken.
Alina Kenzel (VfL Waiblingen)
Siegerin Kugelstoßen (18,14 m)
Die Stimmung ist hier immer gut, heute ganz besonders. Wir sind gut wahrgenommen worden. Über meine Leistung bin ich etwas überrascht, weil ich etwas am Kränkeln bin. Daran haben wir das Training etwas angepasst. Es war einer meiner besten Wettkämpfe überhaupt. Ich habe vor allem stabile Stöße gezeigt, mit drei Weiten über 18 Meter. Das ist eine gute Vorbereitung auf den Sommer. Insgesamt lief der Winter ehrlich gesagt gar nicht nach Plan. Ich hatte einen guten Wettkampf, dann wieder einen schlechten. Die Deutschen Meisterschaften waren erst mein dritter Wettkampf. Es war vieles neu für mich, ich gehöre nicht mehr zur U23. Ich bin froh, dass mein Trainer und ich alles so meistern konnten, wie es besonders auch heute gelaufen ist. Ich freue mich auf Olympia und den Sommer insgesamt. Ich bin bereit, dafür zu arbeiten. Technisch werden wir noch feilen, da bin ich einfach noch nicht so stabil, dass jeder Wettkampf so klappt wie heute. Wir wollen an mehr Stabilität arbeiten. Neben der Technik möchte ich auch in Sachen Kraft den nächsten Schritt machen.
Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz)
Zweite Dreisprung (14,03 m)
Jedes Jahr geht es von null los, man fängt nicht da an, wo man im Vorjahr aufgehört hat. Es war für mich heute ein absolutes Schauen, was geht. In den letzten Wochen war ich einfach noch nicht so in Form, dann hatte ich die Grippe und musste Antibiotika nehmen. Ich konnte einfach nicht so trainieren, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich wollte eigentlich auch hier nicht springen, aber man muss auch Größe zeigen und sich der Herausforderung stellen. Ich wusste nicht, wo ich stehe, ich wusste nicht, ob ich 13,50 Meter drinhabe oder 14 Meter oder 14,50 Meter. Es ist eine Lotterie. Und man hat immer Konkurrenz. Wenn man glaubt, man hat keine Gegner, dann hat man schon verloren. Dass Neele immer gut drauf ist, das ist mir klar. Aber das ist von mir unabhängig, ob sie jetzt 15 Meter vorlegt oder 13,50 Meter, ich konzentriere mich auf mich selbst. 14,03 Meter sind natürlich nicht das, was ich springen will, das ist klar. Aber es ist der erste Wettkampf, man weiß nie, was passiert. Es war eine lange Phase, in der ich viele Verletzungen hatte, und daher bin ich sehr froh, 14 Meter gesprungen zu sein. Für eine gute Olympiavorbereitung muss ich einfach gesund bleiben. Wäre heute der Hop nicht gewesen, wäre ich wahrscheinlich 15 Meter gesprungen, aber ich weiß momentan einfach noch nicht, wie ich in den Hop reinkomme. Daran müssen wir jetzt arbeiten und noch ein bisschen schneller werden, die Kraft stimmt auch nicht so. Es gibt noch einige Baustellen. Aber es ist beruhigend zu wissen, dass ich in schlechter Form 14 Meter springen kann, dann kann ich in guter Form wahrscheinlich 14,50; 14,60; 14,70 Meter springen.
Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge)
Zweite Kugelstoßen (17,98 m)
Schade, dass es nicht ganz mit den 18 Metern geklappt hat. Die hatte ich mir schon gewünscht. Aber umso schöner, dass es mit einer Bestleistung geklappt hat. Mit der Wettkampfvorbereitung auf diesen Winter habe ich spät begonnen, weil ich im vergangenen Jahr noch bei der Militär-WM war. Danach ging es erst Ende November mit dem Training wieder los. Deshalb war die Hallensaison etwas durchwachsen. Bei meinem letzten Wettkampf vor den Deutschen Meisterschaften hatte ich sechs Ungültige. Deshalb bin ich mit einem mulmigen Gefühl nach Leipzig gereist. Umso glücklicher bin ich über meine Leistung heute. Tokio ist im Sommer das Ziel. Ich habe noch technische Defizite. Mein linker Arm spielt noch nicht ganz mit. Daran möchte ich noch arbeiten. Sonst passt es schon gut.
Julia Ritter (TV Wattenscheid 01)
Dritte Kugelstoßen (17,46 m)
Ich bin ganz schlecht in den Wettkampf reingekommen. So schlecht habe ich eigentlich noch nie gestoßen. Ich war mit dem Kopf gar nicht richtig vor Ort. Eigentlich liebe ich große Wettkämpfe, deshalb wusste ich nicht, was los war. Aber ich konnte mich in einem Versuch fangen und 17,46 Meter stoßen, was echt nicht schlecht ist. Ich habe jetzt meine erste DM-Medaille bei den Erwachsenen, deshalb kann ich zufrieden sein. Insgesamt ist der Winter gut gelaufen. Ich habe gerade meine Ausbildung bei der Bundespolizei beendet, deshalb hatte ich ein bisschen Stress. Die Wettkämpfe waren super, als nächstes möchte ich zur Winterwurf-Challenge fahren und sehen, was dort geht. Richtung Sommer möchte ich hart arbeiten, damit es endlich mit der 18-Meter-Marke klappt. Für mich ist die EM ein Ziel. Olympia mit 18,60 Meter als Norm ist noch utopisch. Ich bin noch so jung und kann noch viele Olympiaden mitmachen.
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