| Jugend-Hallen-DM 2020 Neubrandenburg

Männliche Jugend Tag 2: Oliver Koletzko fliegt im letzten Versuch zu Gold

Am zweiten Tag der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften haben die Weitspringer sich einen spannenden Zentimeter-Krimi geliefert. Am Ende setzte sich U18-Athlet Oliver Koletzko mit einem Satz auf 7,53 Meter durch. Der Staffel-Sieg ging überraschend an den Hamburger SV.
Sandra Arm

Ein hochklassiger Wettkampf entwickelte sich im Weitsprung. Sechs von acht Athleten übersprangen die Sieben-Meter-Marke. Zum Einstieg gelang dem Jahresbesten Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) ein weiter Satz auf 7,40 Meter, den er im dritten Durchgang nochmals bestätigte. Diese Weite konterte Simon Batz (LG Landkreis Kelheim) in der vierten Runde mit starken 7,49 Metern. Diese Leistung sollte aber nur zu Silber reichen, denn im sechsten und letzten Durchgang steigerte sich Oliver Koletzko auf 7,53 Meter.

„Vor dem letzten Versuch war schon ein gewisser Leistungsdruck da, aber den muss man ausblenden. Ich habe daran geglaubt, die Weite von Simon zu toppen. Optimal war der letzte Sprung nicht, ich habe bei der Landung sehr viel verschenkt“, sagte der Sieger, der noch der U18-Klasse angehört. Für den Vortagesdritten im Hürdensprint Till Steinforth (SV Halle; 7,36 m) gab es erneut Bronze.

Fünf Hochspringer waren bei 2,00 Metern noch im Wettbewerb. Zwei von ihnen meisterten die nächste Höhe von 2,03 Metern, einer davon war Jonas Pomsel (SC Potsdam). Er überflog auch die nächste aufgelegte Höhe von 2,06 Meter im zweiten Versuch. Zwei Fehlversuche standen da für Arne Röhl (LT DSHS Köln) im Protokoll. Er hob sich seinen dritten Versuch für 2,09 Meter auf und scheiterte an der Höhe. Auch Jonas Pomsel probierte sich als neuer Deutscher U20-Hallenmeister an der deutschen Jahresbestleistung. Nach zwei gerissenen Versuchen verzichtete er auf den dritten Sprung. Der dritte Platz wurde an Philipp Reß (LA-Team Alzenau) und Ole Hendrik Gehrke (SC Neubrandenburg) mit übersprungenen 2,00 Metern vergeben.

Dominik Wache zündet über 200 Meter den Turbo

Im ersten von zwei Finalläufen über 200 Meter sorgte James Adebola (OSC Berlin) mit persönlicher Bestzeit von 21,60 Sekunden für ein erstes Achtungszeichen. Auch Domink Wache hatte diesen Lauf und insbesondere die Zeit aufmerksam zur Kenntnis genommen. „James hat eine starke Zeit vorgelegt“, kommentierte der Dresdner, der nach seiner Vorlaufzeit von 21,89 Sekunden im Finale einen Gang hochschaltete. „Ich wusste, ich muss alles geben. Ich habe seine Zeit als Ansporn gesehen, um noch mehr zu geben.“ Das gelang mit persönlicher Bestzeit von 21,50 Sekunden eindrucksvoll. Florian Kordmann (TV Wattescheid 01) holte in 21,78 Sekunden Bronze.

Über 400 Meter behauptete sich Willy Stollhoff (LAC Erdgas Chemnitz). Der Chemnitzer setzte sich nach der ersten Runde an die Spitzenposition und gab auf der Schlussrunde ordentlich Gas, um die Konkurrenten auf Distanz zu halten. Das gelang dem Vorjahresdritten, der sich in 48,30 Sekunden den Titel sicherte. In 48,93 Sekunden kam Vincente Graiani (LG Stadtwerke München) auf den Silberplatz, Bronze erlief sich Friedrich Rumpf (1. VfL Fortuna Marzahn; 49,53 sec).

Als Jahresbester war Tobias Rex (LAC Erfurt Top Team) über 800 Meter gemeldet. Mit einer souveränen Vorstellung zog er ins Finale ein. Und dort ergriff er 300 Meter vor dem Ziel die Initaitive und löste sich vom Feld. Doch eingangs der Zielgerade kämpfte sich Rocco Martin (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) an den Führenden heran. Mit einem energischen Schlussspurt entschied der Leipziger das Rennen in 1:54,23 Minuten für sich. Auf den weiteren Plätzen folgten Tobias Rex (1:54,54 min) und Till Czisnik (LG Süd Berlin; 1:55,69 min).

Sven Wagner auch in der Halle erfolgreich

Wer ergreift als Erster die Initiative über 1.500 Meter? Sven Wagner (USC Mainz) wagte auf der vorletzten Runde den Anritt an die Spitze und legte ein paar Meter zwischen sich und die Konkurrenz. Als Erster ging er auch auf die Schlussrunde. Den Sieg ließ er sich nicht mehr nehmen, er gewann nach seinem Freilufttitel nun auch in der Halle in 4:06,41 Minuten vor Hannes Fahl (LG Olympia Dortmund; 4:09,17 min) und Linus Blatz (LG Region Karlsruhe; 4:09,53 min).

Mit ausgestrecktem rechten Zeigenfinger überquerte Paul Specht (VfL Sindelfingen) über 3.000 Meter die Ziellinie. Souverän holte er sich in 8:31,15 Minuten den Sieg. Auf den ersten zwei Kilometern hatte sich der 17-Jährige noch dezent zurückgehalten, ehe er die Initiative ergriff und sich an die Spitze des Feldes setzte. Seinem flotten Schritt konnte ledigich Ole Grot (TSG Bergedorf) noch ein paar Meter folgen, ehe er langsam abreißen lassen musste. Für ihn gab es Silber in 8:32,03 Minuten, Bronze sicherte sich Paul Feuerer (LAC Passau; 8:36,03 min).

Hamburg jubelt nach Disqualifikation der Münchner über Staffel-Gold

Das offizielle Ergebnis ließ nach dem A-Finale der Sprintstaffeln über 4x200 Meter etwas auf sich warten. Ungeduldig tigerten die Athleten im Zielbereich auf und ab, als plötzlich vier Jungs aus Hamburg ihre Freude lautstark zum Ausdruck brachten. Sie profitierten von der Disqualifikation des hoch favorisierten Münchener Quartetts um den Sprintmeister über 60 Meter Fabian Olbert, die eigentlich als Erster die Ziellinie überquert hatten. Das Hamburger Team mit Matteo Ciuchini, Matti Wellm, Manuel Mordi und Marcel Klobe siegte in 1:28,46 Minuten.

Silber holte dahinter der TV Wattenscheid 01 (1:30,36 min) mit Florian Kordmann, Paul Schaefer, Maximilian Superniok und Justin Junker. Bronze gewann der SCC Berlin (1:31,00 min) in der Besetzung Jacinto Elias Esono Ada, Louis-Miguel Pardos, David Enioluwo Ojo und Corca Bela Djalo.

Vier Geher, 25 Runden: Bereits auf der ersten Runde hatte sich das kleine Feld aufgeteilt. An die Spitze hatten sich die Potsdamer Jakob Johannes Schmidt und Johannes Frenzl gesetzt. Nach etwa 2.000 Metern verschärfte Jakob Johannes Schmidt das Tempo, wodurch eine Lücke zum Zweitplatzierten entstand. Sein Vorsprung wurde von Runde zu Runde größer, so dass seine Titelverteidigung in 21:54,75 Minuten eine sichere Angelegenheit war. Den Potsdamer Doppelerfolg machte Johannes Frenzl in 22:40,28 Minuten perfekt. Bronze gewann Moritz Schmidt (Erfurter LAC; 22:57,23 min).
 

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