Weitspringer Markus Rehm hat bei der Para-WM in Dubai mit deutlichem Vorsprung die Goldmedaille gewonnen. Fast einen Meter Vorsprung hatte der Weltrekordler auf seinen zweitplatzierten Konkurrenten. Felix Streng verpasste im selben Wettkampf Bronze nur knapp.
Er war der große Favorit und genauso überzeugend setzte er sich auch durch: Mit 8,17 Metern ließ Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Weitsprung-Finale am Mittwochabend der Konkurrenz keine Chance. Gleich im ersten Versuch flog der Weltrekordler der Startklasse T64 auf starke 7,87 Meter. Bereits das wäre der sichere Sieg gewesen. Doch der Orthopädietechniker gab sich damit nicht zufrieden: Im zweiten Versuch segelte er auf 8,10 Meter und legte nach einem ungültigen dritten Versuch noch 7,92 und 8,17 Meter nach. Der letzte Versuch war wiederum ein ungültiger.
Damit präsentierte sich der dreimalige Paralympics-Sieger seinen Rivalen deutlich überlegen: Der zweitplatzierte Franzose Dimitri Pavade erreichte 7,25 Meter, Mpumelelo Mhlongo (Südafrika) sprang mit 7,07 Metern zu Bronze. Für den 31-jährigen Leverkusener war es bereits das siebte Gold bei Para-Weltmeisterschaften.
Für selbstverständlich hielt er seinen Triumph jedoch nicht: "Es war ein schwerer Wettkampf mit starkem Gegenwind", sagte Rehm der Deutschen Presse-Agentur. "Ich wusste nicht, ob einer der Konkurrenten damit besser zurecht kommt. Für die Bedingungen sind 8,17 Meter eine tolle Leistung", zeigte sich der Weltmeister zufrieden.
Felix Streng und Sebastian Dietz schrammen an Bronze vorbei
Sein Team- und Vereinskollege Felix Streng hingegen verpasste seine zweite Medaille hauchdünn um einen Zentimeter (7,06 m). Bis zum letzten Versuch hatte der 24-Jährige den dritten Rang inne, dann verdrängte ihn der Südafrikaner noch auf Platz vier. Besonders bitter: Bereits im 100-Meter-Lauf hatte der dreifache Europameister gegen Mhlongo knapp den Kürzeren gezogen. Zeitgleich hatten sie dabei die Plätze zwei und drei belegt. "Das ist meine eigene Schuld", erklärte Felix Streng. "Solche Weiten sollte ich aus der kalten Hose springen."
Frustriert war auch Sebastian Dietz (BSG Bad Oeynhausen). Im Kugelstoßen wurde der zweimalige Paralympics-Sieger mit 14,52 Metern ebenfalls Vierter. "Dafür gibt es keine Entschuldigung oder Ausrede. Das ist peinlich", zeigte sich der 34-Jährige unzufrieden.
Die weiteren deutschen Athleten hatten mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Nicole Nicoleitzik (TV Püttlingen) wurde über 100 Meter in 14,78 Sekunden ebenso Siebte wie die 17-jährige Nele Moos (TSV Bayer 04 Leverkusen) trotz persönlicher Bestzeit von 28,67 Sekunden über 200 Meter. Thomas Ulbricht (PSC Berlin) belegte im Speerwurf mit 49,60 Metern Rang acht. Der Leverkusener Leon Schäfer, am Sonntag bereits mit Weitsprung-Gold dekoriert, setzte sich in seinem 100-Meter-Vorlauf in 12,56 Sekunden durch und kann sich auf das Finale am Freitag vorbereiten.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)