Die Weltmeisterschaften in Doha sind am Sonntag mit zwei weiteren deutschen Medaillen zu Ende gegangen. Mit einer versöhnlichen Bilanz unter schwierigen Rahmenbedingungen konnte das deutsche Team am Montag die Heimreise nach Deutschland antreten.
Die WM 2019 in Doha (Katar) begann für die deutschen Leichtathleten verhalten. Auf Tage, in denen eher die Rahmenbedingungen der Titelkämpfe im Wüstenstaat für Schlagzeilen sorgten als die sportlichen Leistungen, folgte ein starker Endspurt des deutschen Teams. Trotz zahlreicher fehlender Leistungsträger konnten die DLV-Athleten schließlich sechs Medaillen erringen, zwei goldene und vier in Bronze.
„Zum Abschluss der WM in Doha hat Malaika Mihambo ein absolutes Glanzlicht gesetzt mit einem sehr dominanten Wettkampf. Allein drei Sprünge waren über sieben Meter. Sie ist eine der Top-Performer der WM mit der Siegesweite von 7,30 Meter“, sagte DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska am Sonntagabend. „Johannes Vetter hat heute eher Bronze gewonnen als Gold verloren. Für ihn ist die zweite Medaille bei einer WM eine gute Ausgangsposition in Richtung der Olympischen Spiele in Tokio.“
Schwere und herausfordernde Weltmeisterschaften
Am Ende bleiben sechs Siegerehrungen mit deutscher Beteiligung und 69 deutsche Punkte für Platzierungen in den Top Acht – gleichbedeutend mit Rang sieben im Medaillenspiegel und in der Nationenwertung. Kein Resultat, das Anlass zu großer Euphorie bietet. Aber doch eines, das angesichts der zahlreichen Absagen von Top-Athleten und der teils schon auf die Olympischen Spiele in Tokio 2020 ausgerichteten Periodisierung in Ordnung geht.
„Insgesamt war es für mich eine der schwersten und herausforderndsten Weltmeisterschaften mit einem späten Termin, extremen klimatischen Bedingungen für die Straßenwettbewerbe und einem Zeitplan, der nicht unbedingt auf uns ausgerichtet war“, sagt DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska. „Mit Niklas Kaul haben wir zudem ein weiteres neues und absolut sympathisches Aushängeschild für die deutsche Leichtathletik.“
Auftakt für die „Road to Tokyo“
Der junge Mainzer Niklas Kaul und die überragende Weitspringerin des Jahres 2019 Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) werden das deutsche Team in Richtung Tokio führen. Auch die jetzt noch angeschlagenen Erfolgsgaranten der vergangenen Jahre wie Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz), Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) oder Kugelstoßer David Storl (SC DHfK Leipzig) haben schon die „Road to Tokyo“ eingeschlagen.
Mit geballter Teamstärke gilt es in zehn Monaten, die Learnings aus Doha in Erfolge in Tokio umzumünzen. Dort werden ähnliche klimatische Verhältnisse erwartet, mit heißen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit – aber dann ohne klimatisiertes Stadion. Die Feuertaufe haben die Athleten mit Unterstützung des medizinischen Kompetenzteams des DLV bestanden. Bestes Beispiel waren die deutschen Geher, die sich optimal vorbereitet mit drei Top-Platzierungen konkurrenzfähig präsentierten. Diesen Weg werden sie ebenso wie die weiteren deutschen Leichtathleten fortsetzen – auf dass in Tokio wieder sportliche Schlagzeilen im Mittelpunkt stehen.