Topfit beim Saisonhöhepunkt: Der Vorlauf über 100 Meter Hürden war für Cindy Roleder kein Hindernis. Mit der neuen Saisonbestzeit von 12,76 Sekunden qualifizierte sich die Vize-Weltmeisterin von 2015 als Achtschnellste problemlos für das WM-Halbfinale.
Mit einem starken Rennen ist Cindy Roleder (SV Halle) ins WM-Halbfinale über 100 Meter Hürden eingezogen. Die Vize-Weltmeisterin von 2015 lief am Samstagnachmittag in Doha im vierten Vorlauf in 12,76 Sekunden auf Platz zwei und sicherte sich damit direkt ihren Startplatz für die nächste Runde am Sonntagabend. Ihre Saisonbestzeit steigerte die Deutsche Meisterin um elf Hundertstelsekunden. Nur Weltrekordler Kendra Harrison (USA; 12,55 sec) war in ihrem Vorlauf schneller.
Cindy Roleder zeigte ihre Stärken besonders im zweiten Rennabschnitt, als sie sich von den restlichen Konkurrentinnen lösen konnte und Kendra Harrison nicht weiter enteilte. Dabei hielt sie unter anderem Europameisterin Elvira Hermann (Weißrussland; 12,84 sec) und die Finnin Reetta Hurske (12,96 sec) deutlich auf Distanz.
Schnellste in den fünf Vorläufen war etwas überraschend Tobi Amusan. Die Nigerianerin stellte mit 12,48 Sekunden eine neue Bestzeit auf. Dahinter folgten im Gesamtranking Danielle Williams (Jamaika; 12,51 sec), Kendra Harrison (12,55 sec) und Nia Ali (beide USA; 12,59 sec). Cindy Roleder erzielte mit 12,76 Sekunden die achtschnellste Vorlaufzeit. Weniger gut lief es für Brianna McNeal. Die Medaillenkandidatin aus den USA wurde nach einem Fehlstart disqualifiziert.
STIMME ZUM WETTKAMPF
Cindy Roleder (SV Halle):
"Erstmal muss ich meinem Trainer Wolfgang Kühne ein riesiges Kompliment aussprechen. Er hat es wieder geschafft, dass ich hier topfit am Start stehe. Wir haben vor dem Wettkampf noch mal extrem an der Schnelligkeit gearbeitet. Die war über die Saison hinweg nicht so da. Das war jetzt ein super Auftakt. Ich hoffe, dass ich morgen noch eine Schippe draufpacken kann. Ich bin mir nicht sicher, ob 12,76 Sekunden fürs Finale reichen. Hier sind viele Mädels extrem schnell. Aber bei mir ist auch noch ein bisschen was drin, vor allem am Start. Da habe ich kurz vorher noch mal den Startblock verstellt, der hat eine komische Form, ist erst flach, dann steil. Für morgen weiß ich das jetzt. Im Training habe ich auch schon gute Zeiten über die Hürden und flach erzielt, aber das im Rennen auf den Punkt zu bringen, ist noch mal was anderes. Da war ich trotz all meiner Erfahrung vorher etwas hibbelig."