| WM Doha Tag 8

Nadine Müller bei kubanischem Doppel-Sieg als beste Deutsche Achte

Zu dritt waren die DLV-Diskuswerferinnen ins WM-Finale von Doha eingezogen. Dort belegte Nadine Müller am Freitagabend als beste Deutsche den achten Platz. An der Spitze gab es einen Doppel-Sieg für Kuba.
Pamela Lechner / Silke Bernhart

Drei deutsche Diskuswerferinnen standen im Finale der Weltmeisterschaften, eine von ihnen hat den Endkampf der besten Acht erreicht. Die WM-Dritte von 2015 Nadine Müller (SV Halle) hatte nach drei Durchgängen als Achte 60,98 Meter stehen. Im vierten Durchgang konnte sich die 33-Jährige auf 61,55 Meter steigern, dies änderte an der Platzierung jedoch nichts. Die Top Acht waren das erreichte Minimal-Ziel der Vize-Europameisterin gewesen.

Im dritten Versuch hatte Nadine Müller noch ihre Team-Kollegin Claudine Vita (Neubrandenburger SC) vom achten Platz verdrängt, der ihr weitere drei Versuche bescherte. Die Neubrandenburgerin landete mit 60,77 Metern auf dem neunten Rang. Auf Rang elf beendete die Deutsche Meisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam; 57,69 m) den Wettkampf. Die 60 Meter-Marke, die sie die ganze Saison fest im Griff hatte, blieb an diesem Tag unerreicht. Aber auch andere hatten Probleme, zwischen den beiden Deutschen sortierte sich auf Platz zehn die Olympia-Zweite Mélina Robert-Michon (Frankreich; 59,99 m) ein.

Gut zurecht kamen mit der Anlage die beiden favorisierten Kubanerinnen, die sich ein spannendes Duell um den WM-Titel lieferten. Letzlich schleuderte Yaimé Pérez ihren Diskus im fünften Durchgang auf 69,17 Meter und zog mit der Spitzen-Weite an ihrer Landsfrau Denia Caballero vorbei, die mit 68,44 Metern Silber gewann. Diskus-Queen Sandra Perkovic (Kroatien; 66,72 m) musste sich als Titelverteidigerin diesmal mit Bronze zufrieden geben.
 

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Nadine Müller (SV Halle):
Mein kleines Ziel für heute war es, in die Top Acht zu kommen, ich bin als Zehnte angereist. Mit der Platzierung bin ich zufrieden, aber nicht mit der Weite. Nach dem dritten Versuch wollte ich noch zwei, drei Meter draufpacken, dass 63 Meter schon für Platz vier gereicht haben, ist ärgerlich. Bei mir hat heute die Technik nicht zusammengepasst, die Beine waren nicht da, wo ich sie brauche. Beim dritten Versuch hat mir meine Erfahrung geholfen, das war einer, den ich Tag und Nacht werfen kann. Auf der Anzeigetafel habe ich dann gesehen, wie Claudine [Vita] von acht auf neun gerutscht ist. Danach ist meine Spannung ein wenig abgefallen, der Kampf ums Weiterkommen hat Körner gekostet. Die meisten haben sich heute schwergetan, das zog sich wie ein roter Faden durch den Wettkampf. Wir wären gerne zu dritt in die Top Acht gekommen, dass es nicht geklappt hat, ist schade. Jetzt mache ich zwei Wochen Pause, und dann fängt der Aufbau wieder an. Es wird im nächsten Jahr wieder ein harter Kampf um die Olympia-Tickets, Julia [Harting] kommt wieder zurück, sie trainiert schon wieder, dazu Shanice [Craft], Anna [Rüh]. Ich möchte gerne zu meinen dritten Olympischen Spielen.

Claudine Vita (SC Neubrandenburg):
Der Tag war heute insgesamt bescheiden. Ich habe Magen-Darm-Probleme erwischt. Aber Niklas Kaul ist damit auch Weltmeister geworden. Bei der Weite, die heute für die Runde der besten Acht ausgereicht hätte, ist das also keine Rechtfertigung! Dass man mit dieser Weite weiterkommt, hätte ich erstmal nicht erwartet.

Kristin Pudenz (SC Potsdam):
Sechs Meter weniger als in der Qualifikation. Ich weiß auch nicht, was da los war. Natürlich merkt man, dass die Anspannung in einem WM-Finale anders ist. Aber der erste Einwerfer war schon dicke über 60 Meter. Ich habe das ganze Jahr über 61 Meter geworfen, ausgerechnet heute nicht. Da jetzt insgesamt auf meine Saison stolz zu sein fällt mir schwer, es ist scheiße, wenn man sie so abschließt.

WM 2019 Doha

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