Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Männer hat es in Doha (Katar) nicht ins WM-Finale geschafft. Trotz einer Saisonbestleistung blieb Julian Reus, Joshua Hartmann, Roy Schmidt und Marvin Schulte am Freitagabend in einem sehr starken Vorlauf nur der siebte Platz.
Von vornherein war klar, dass der Finaleinzug über 4x100 Meter für das DLV-Quartett eine Herausforderung sein würde. Zu stark war die internationale Konkurrenz. Und wie erwartet zauberten die favorisierten Teams schnelle Zeiten auf die Bahn. Julian Reus (LAC Erfurt Top Team), Joshua Hartmann (ASV Köln), Roy Schmidt und Marvin Schulte (beide SC DHfK Leipzig) zeigten beim Höhepunkt das beste Rennen des Jahres und die schnellste Zeit in dieser Besetzung. In 38,24 Sekunden war die deutsche Staffel dennoch nur Nebendarsteller. Im schnelleren zweiten Vorlauf reichte das gerade einmal zum siebten Platz.
Titelverteidiger Großbritannien stellte gleich im ersten Vorlauf in 37,56 Sekunden eine Weltjahresbestleistung auf. Im zweiten Lauf überraschte dann Südafrika mit einem Kontinentalrekord von 37,65 Sekunden. Japan und China glänzten ebenfalls mit Zeiten von unter 37,80 Sekunden. Und auch die beiden Zeitschnellsten kamen aus dem zweiten Vorlauf. Das niederländische Team benötigte in 37,91 Sekunden einen Landesrekord, um es ins Finale zu schaffen. Zeitgleich schieden die Kanadier um Medaillengewinner Andre de Grasse aus. Im ersten Vorlauf hatte bereits Jamaika trotz starker 38,15 Sekunden den Finaleinzug verpasst.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
Julian Reus (LAC Erfurt Top Team):
Mit der Saisonbestleistung von 38,24 Sekunden haben wir uns sehr gut verkauft. Wir haben zwei Youngster im Team, die sind zum ersten mal bei so einer großen WM gelaufen und haben ihren Job heute gut gemacht. Das gibt für nächstes Jahr für Olympia Auftrieb. Aber das Niveau vorne ist natürlich schon ordentlich, daher hat es leider nicht fürs Finale gereicht.
Joshua Hartmann (ASV Köln):
Die Atmosphäre hier ist großartig, es macht sehr viel Spaß zu laufen. Ich habe mich sehr gefreut, mein Land bei so einer großen Meisterschaft repräsentieren zu dürfen und auf der Bahn stehen zu dürfen. Ich hoffe, dass ich irgendwann die 400 Meter vom Kopf her laufen kann, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig):
Der Wechsel mit Joshua war wirklich sehr gut, hat sich zumindest so angefühlt. Ich bin ein bisschen schwer in die Beschleunigung reingekommen, sonst war es ein solider Lauf. Aber die anderen Nationen gingen wirklich gut ab in der Kurve. Mit der Zeit können wir erstmal zufrieden sein, es war eine schwierige Saison.
Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig):
Es war eine sehr schöne Stimmung. Das Stadion sieht heute eigentlich ausverkauft aus, wahrscheinlich wegen dem Hochsprung mit Mutaz Essa Barshim [Katar]. Das haben wir gut mitgenommen und abgeliefert, was wir wollten. Dass es mit der Zeit leider vorne nicht reicht, hat man nicht ahnen können.