| WM Doha 2019

WM Tag 6 – DLV-Zehnkämpfer und Konstanze Klosterhalfen auf Kurs

Am sechsten Tag der Weltmeisterschaften in Doha sind die Zehnkämpfer ins Wettkampf-Geschehen eingestiegen, bester Deutscher nach fünf Disziplinen ist auf Rang sieben Kai Kazmirek. Konstanze Klosterhalfen zog als erste deutsche Läuferin seit 18 Jahren wieder in ein WM-Finale über 5.000 Meter ein. Aus internationaler Sicht glänzte der polnische Hammerwerfer Paweł Fajdek mit dem vierten WM-Titel in Folge.
dpa / pam

Zur Halbzeit im Zehnkampf liegt Top-Favorit Kevin Mayer aus Frankreich mit 4.483 Punkten noch an dritter Position in Lauerstellung, drei Punkte hinter dem Kanadier Pierce LePage, der bekannt ist für seinen starken ersten Tag. In Führung liegt mit 4.513 Punkten dessen Landsmann Damian Warner, der als größter Konkurrent des französischen Weltrekordlers gilt.

Als bester Mann des deutschen Trios übernachtet der WM-Dritte von 2017 Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) nach fünf Disziplinen auf Rang sieben – 168 Punkte hinter einem Medaillenrang. Bei U23-Europameister Niklas Kaul (USC Mainz) läuft alles nach Plan, er steht mit 4.161 Punkten auf Rang elf. Seine Aufholjagd beginnt am zweiten Tag, insbesondere mit dem Speerwurf und den abschließenden 1.500 Metern. Team-Kollege Tim Nowak (SSV Ulm 1846) rangiert mit 4.090 Punkten auf Rang 16.

Zum ersten Mal werden die Mehrkämpfe von Frauen und Männern bei einer WM parallel ausgetragen. Im Siebenkampf führt nach dem ersten Tag mit 4.138 Punkten die Britin Katarina Johnson-Thompson vor der belgischen Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (4.042 Pkt) und der US-Amerikanerin Kendell Williams, die mit ihren 12,58 Sekunden über die Hürden auch mit den Spezialistinnen mithalten könnte.

Konstanze Klosterhalfen weiter stark in Form

Konstanze Klosterhalfen hat als erste Deutsche seit 2001 das WM-Finale über 5.000 Meter erreicht. Die 22 Jahre alte Leverkusenerin kam als Zweite ihres Vorlaufs nach 15:01,57 Minuten ins Ziel. Die Deutsche Rekordhalterin hat im Endlauf, wo sie unter anderem am Samstagabend auf Titelverteidigerin Hellen Obiri (Kenia) treffen wird, Chancen eine Medaille zu gewinnen. Bei den Deutschen Meisterschaften im August in Berlin verbesserte sie den deutschen Rekord über diese Distanz auf 14:26,76 Minuten.

Die zweite deutsche Starterin Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) verpasste das 5.000 Meter-Finale. Über 1.500 Meter schied Caterina Granz (LG Nord Berlin) als Neunte ihres Rennens im Vorlauf aus. Bis ins Halbfinale über 400 Meter Hürden war Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) gekommen. Dort war als Achte ihres Laufs mit der drittschnellsten Zeit ihrer Karriere Endstadion.

Vier DLV-Werferinnen stehen im Finale

Das Final-Ticket gebucht hat Kugelstoßerin Christina Schwanitz, die die Qualifikation gleich mit dem ersten Versuch meisterte. Die 33 Jahre alte Ex-Weltmeisterin vom LV 90 Erzgebirge kam am Mittwochabend auf 18,52 Meter und erreichte damit die siebtbeste Weite. "Ich habe die Qualifikationsweite übertroffen und das mit dem ersten Versuch, das war das Ziel", sagte Schwanitz, die zum fünften Mal bei einer WM am Start ist.

Die EM-Fünfte Sara Gambetta (SV Halle) verpasste mit 18,01 Metern das Finale der zwölf Besten nur um drei Zentimeter. Die U20-Weltmeisterin von 2016 Alina Kenzel (VfL Waiblingen) schied mit 17,46 Metern ebenfalls aus. Die beste Weite zeigte Danniel Thomas-Dodd aus Jamaika mit 19,32 Meter.

Gleich zu dritt sind die deutschen Diskuswerferinnen im Finale vertreten. Die Deutsche Meisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam) schleuderte ihre Scheibe im ersten Durchgang mit 63,35 Metern über die geforderte Quali-Weite. Für die frühere WM-Dritte Nadine Müller (SV Halle; 62,93 m) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 62,31 m) reichten 62-Meter-Weiten fürs Weiterkommen. An der Spitze lagen die Favoritinnen, allen voran die Kubanerin Yaimé Pérez (67,78 m).

Asher-Smith holt als erste Britin WM-Gold über 200 Meter

Die Britin Dina Asher-Smith ist Weltmeisterin über 200 Meter. Im Finale siegte sie in 21,88 Sekunden vor der Amerikanerin Brittany Brown, die 34 Hundertstelsekunden langsamer war. Platz drei belegte die Schweizerin Mujinga Kambundji mit einer Zeit von 22,51 Sekunden. Für Asher-Smith war es nach Silber über die 100-Meter-Distanz die zweite Einzelmedaille in Katar. Sie ist die erste britische Sprinterin überhaupt, die WM-Gold gewinnen konnte.

Das Finale über 110 Meter Hürden entschied der US-Amerikaner Grant Holloway in 13,10 Sekunden für sich. Silber holte Vize-Europameister Sergey Shubenkov (13,15 sec) unter neutraler Flagge. Pech hatte Mit-Favorit Orlando Ortega (Spanien; Platz fünf), der vom stürzenden Titelverteidiger Omar McLeod auf der Nebenbahn in der letzten Rennphase behindert wurde. Der Jamaikaner wurde nachträglich disqualifiziert. Der Franzose Pascal Martinot-Lagarde (13,18 sec) gewann mit Bronze seine erste WM-Medaille im Freien.

Im Hammerwurf der Männer holte sich Paweł Fajdek (Polen) mit 80,50 Metern seinen vierten WM-Titel in Folge vor dem Franzosen Quentin Bigot (78,19 m) und dem EM-Dritten Bence Halász (Ungarn; 78,18 m). Bereits in den Jahren 2013, 2015 und 2017 stand der Pole bei Weltmeisterschaften ganz oben. Ein Zentimeter entschied dahinter zwischen Silber und Bronze.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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