| WM Doha 2019

WM Tag 5 – Flug-Show der Stabhochspringer, zwei vierte Plätze für DLV-Athleten

Für das deutsche Team gab es bei den Weltmeisterschaften in Doha am fünften Tag zwei vierte Plätze, von Speerwerferin Christin Hussong und Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre. Die Flug-Show gewann Sam Kendricks (USA) vor Armand Duplantis (Schweden).
dpa / pam

Speerwerferin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) hat die zweite Medaille der deutschen Leichtathleten bei der WM in Doha ganz knapp verpasst. Die Europameisterin rutschte am Dienstag im letzten Durchgang aus den Medaillenrängen. Die Australierin Kelsey-Lee Barber schleuderte den Speer im sechsten Versuch auf 66,56 Meter und verwies die bis dahin führenden Chinesinnen Liu Shiying (65,88 m) und Lyu Huihui (65,49 m) auf die Plätze zwei und drei.

Christin Hussong blieb mit 65,21 Metern der vierte Platz. "Die Medaille habe ich nicht verloren, ich hab' sie ja gar nicht gehabt. Der vierte Platz ist undankbar, nicht toll. Aber ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen", sagte die 25-Jährige, die noch nicht in die großen Fußstapfen von Christina Obergföll und Katharina Molitor treten konnte, die 2013 und 2015 Weltmeisterinnen waren.

Flugshow im Stabhochsprung

Für eine packende Flugshow im Stabhochsprung sorgten der 19 Jahre junge Schwede Armand Duplantis und der 27 Jahre alte Titelverteidiger Sam Kendricks aus den USA. Am Ende setzte sich der Routinier durch. Die Zukunft im gehört eindeutig Duplantis, der Kendricks alles abverlangte. Der Teenager sprang ebenfalls 5,97 Meter, hatte aber mehr Fehlversuche. Bronze ging an den Polen Piotr Lisek mit 5,87 Metern.

Der erst 20 Jahre alte Bo Kanda Lita Baehre aus Leverkusen überzeugte als Vierter – allerdings mit einem gehörigen Abstand zur Spitze und übersprungenen 5,70 Metern. Der höhengleiche Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), Weltmeister von 2013, wurde drei Tage nach seinem 30. Geburtstag Sechster.

Sprint-Titel für Noah Lyles

Der 22-jährige Noah Lyles will Nachfolger von Superstar Usain Bolt werden und zeigte einen spektakulären Sprint: Bei seiner WM-Premiere rannte der Amerikaner in 19,83 Sekunden mit grau gefärbten Haaren zu Gold über 200 Meter vor Andre De Grasse (Kanada; 19,95 sec). In diesem Jahr hat Lyles die halbe Stadionrunde schon in 19,50 Sekunden bewältigt. Schneller waren bislang nur Weltrekordler Bolt (19,19 sec) sowie Yohan Blake (beide Jamaika) und Michael Johnson aus den USA.

Auf den 800 Metern ging der Titel ebenfalls an die USA. Der junge Donavan Brazier zog auf der Zielgeraden unaufhaltsam davon und gewann in neuem Meisterschaftsrekord von 1:42,34 Minuten. Es folgten Amel Tuka (Bosnien und Herzegowina; 1:43,47 min), WM-Dritter von 2015, und der Kenianer Ferguson Cheruiyot Rotich (1:43,82 min).

Bitteres Quali-Aus für Mateusz Przybylko

Im 200 Meter-Halbfinale der Frauen war für die drei deutschen Sprinterinnen Endstation. Am stärksten präsentierte sich Lisa-Marie Kwayie (22,83 sec), die als Fünfte ihres Laufs an ihre Bestzeit herankam. Tatjana Pinto (LC Paderborn; 23,11 sec) wurde von einem Wadenkrampf gebremst. Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim; 23,37 sec) wurde in ihrem Rennen Siebte.

Auch für die Hindernisläufer Martin Grau (LAC Erfurt Top Team; 8:26,79 min), der Saisonbestzeit lief, und Karl Bebendorf (Dresdener SC 1898; 8:32,58 min) war das Finale mit zehnten Plätzen in ihren Vorläufern außer Reichweite.

Eine bittere Enttäuschung erlebte Europameister Mateusz Przybylko in der Hochsprung-Qualifikation: Der Leverkusener riss schon die 2,22 Meter bei allen drei Versuchen und verpasste das Finale. "Ich kann keine Worte dafür finden, was passiert ist. Es ist wie in der ganzen Saison gewesen", sagte der 27-Jährige. "Ich bin total enttäuscht von mir, weil ich körperlich topfit bin. Nur vom Kopf her bin ich nicht da." Einen guten Eindruck hinterließ Mutaz Essa Barshim (2,29 m), der Leichtathletik-Star von Katar.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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