Hochspringer Mateusz Przybylko hat am Dienstag das WM-Finale in Doha verpasst. Der Europameister konnte lediglich die Anfangshöhe meistern. Weiter ist Katars Leichtathletik-Star Mutaz Essa Barshim.
Schon bei der Anfangshöhe hatte Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) Schwierigkeiten. Nach zwei Fehlversuchen über 2,17 Meter konnte der Europameister von Berlin im dritten Anlauf nochmal alle Kräfte mobilisieren und sich mit einem gültigen Sprung weiter die Chance auf die Final-Teilnahme waren. Doch bei der nächsten Höhe von 2,22 Metern passte das Timing nicht zusammen. Dreimal fiel die Latte. Aus der Traum vom WM-Finale nach keiner einfachen Saison mit Höhen und Tiefen. Körperlich hatte sich der 27-Jährige topfit gefühlt, aber wie so oft in diesem Jahr – nach dem EM-Titel – spielte der Kopf nicht mit.
Trost für den Deutschen gab es vom italienischen Hallen-Europameister Gianmarco Tamberi, der sich mit 2,29 Metern fürs Finale qualifizieren konnte. Nicht nur Mateusz Pryzybylko hatte Probleme, auch einige Mit-Favoriten schieden früher als gedacht aus. Der Olympia-Dritte Bohdan Bondarenko (Ukraine) musste sich nach nur einem gerissenen Versuch über 2,17 Meter verletzungsbedingt abmelden, der WM-Dritte Majd Eddin Ghazal (Syrien) verpasste das Finale ebenso wie Hallen-Vize-Europameister Andriy Protsenko (Ukraine).
Am meisten Applaus gab es für Mutaz Essa Barshim, der sich letztes Jahr beim Weltrekord-Versuch am Fuß verletzt hatte und auf dem Weg zurück ist. Der Ausnahme-Athlet aus Katar war einer von zwei Springern, die sich bis einschließlich 2,29 Meter keinen Fehlversuch leisteten, und führte mit dieser Höhe am Ende die Quali-Gruppe A an. Mission Titelverteidigung vor heimischem Publikum ist also möglich.
STIMME ZUM WETTBEWERB
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Ich weiß nicht, woran’s lag. Ich kann gerade keine Worte finden. Irgendwie beschreibt das die ganze Saison. Ich bin total enttäuscht. Körperlich bin ich topfit, aber mental nicht. Dabei dachte ich nach dem ISTAF schon, ich hätte den Wurm rausgekriegt. Ich habe schon beim Einspringen gemerkt: Ich komme nicht ins Laufen. Mein Trainer [Hans-Jörg Thomaskamp] hat gesagt, ich soll Spannung aufbauen, ich habe nicht genug Spannung. Und ich habe gedacht: Ich habe doch Spannung! Die Saison muss ich jetzt abhaken, so ist Sport, davon darf man sich nicht zu lange aufhalten lassen. Jetzt mache ich zwei Wochen Pause, und dann beginnt die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele.