Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong hat am Montag souverän die WM-Qualifikation in Doha überstanden. Die 25-Jährige erzielte mit 65,29 Metern die zweitbeste Weite beider Gruppen. Ausgeschieden ist dagegen bei ihrer WM-Premiere Annika Marie Fuchs.
Sie hat sich im Vorfeld der Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) topfit gefühlt und konnte ihre Form auch in der Qualifikation abrufen. Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) musste in der zweiten Qualifikationsgruppe B nur einmal Anlauf nehmen: Im ersten Versuch flog der Speer der Europameisterin deutlich über die geforderten 63,50 Meter, die durch eine gelbe Linie markiert wurden. Die gemessenen 65,29 Meter bedeuteten die insgesamt zweitbeste Weite in der Qualifikation.
Weiter kam einzig die Chinesin Huihui Lyu, die bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2017 jeweils eine Medaille mitnahm. Sie schleuderte ihren Speer im zweiten Durchgang auf 67,27 Meter. Alle anderen Werferinnen schafften die geforderten 63,50 Meter nicht, bei der Windstille im klimatisierten Stadion fliegen nicht alle Wurfgeräte nach Plan. Unter den besten Zwölf ist nach ihrer Babypause auch Titelverteidigerin Barbora Špotáková (Tschechien; 62,15 m).
Nicht ins Finale schaffte es bei ihrer WM-Premiere Annika Marie Fuchs (SC Potsdam), die in der ersten Gruppe bei ihrem besten Wurf 58,16 Meter erreichte. Die U23-Europameisterin hätte die 60 Meter-Marke bestimmt gerne übertroffen, doch nach einem Traum-Jahr wird die 22-Jährige es verschmerzen können. Es blieb für die Deutsche Vize-Meisterin Rang zwölf in ihrer Gruppe, die ebenfalls eine Chinesin anführte: Shiying Liu mit 63,48 Metern.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
Christin Hussong (LAZ Zweibrücken):
Draußen habe ich mich schon gut eingeworfen, auch wenn man den Speer bei der Hitze nicht so gut halten kann. Die drei Versuche im Stadion zum Einwerfen waren auch gut. Und dann war es in der Quali ein relativ einfacher Wurf. Das merkt man, da tut nichts weh, das ist nicht anstrengend. Ich habe gleich beim Abwurf gewusst, dass der weit geht. Das gibt viel Selbstvertrauen, aber morgen geht’s bei Null los. Da helfen mir die 65 Meter gar nichts. Die anderen können dann auch noch weiter werfen. Über die Aufmerksamkeit, die ich jetzt erfahre, freue ich mich. Christina [Obergföll] und Linda [Stahl] haben mir vorher geschrieben und viel Glück gewünscht. Ich bin stolz, jetzt mit ihnen in einem Atemzug genannt zu werden. Ich habe hier drei Speere dabei. Welchen ich nehme, entscheide ich spontan. Heute habe ich den weichsten geworfen, der verzeiht mehr. Mit den härteren kann man noch weiter werfen.
Annika Marie Fuchs (SC Potsdam):
Heute hat der linke Block gefehlt. Wenn die linke Seite nicht fest steht, kommt nicht genug Druck hinter den Speer. Es ist schwierig, das dann im Wettkampf abzustellen. Ich habe viel Schnellkraft, aber wenn man die nicht hinter den Speer kriegt, dann geht die Energie verloren. Das ist meine Baustelle für die nächste Saison. Im letzten Versuch wollte ich auf jeden Fall noch mal über 60 Meter werfen, ich wusste: Wenn ich einen treffe, fliegen sie. Dass das nicht geklappt hat, war schade, da musste ich schon kurz schlucken. Aber diese Saison insgesamt war unglaublich für mich, ich habe mich um sieben Meter gesteigert, alle Titel geholt, die ich holen wollte, ich bin absolut zufrieden. Die WM war die Krönung