Die deutschen Leichtathleten haben in Doha die erwartet schwierigen Bedingungen vorgefunden. Wie man in der Hitze bestehen kann, machte Carl Dohmann im 50 Kilometer Gehen vor – ein Vorbild für alle Teamkollegen, die in den kommenden Tagen in Aktion treten werden.
„Wir haben viele positive Leistungen erlebt, aber auch den einen oder anderen Rückschlag“, sagte Idriss Gonschinska, Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), am Sonntag auf der DLV-Pressekonferenz im Mannschaftshotel. Nach gerade einmal zwei Wettkampf-Tagen wies er eine Zwischenbilanz von sich und erklärte: „Wir haben jetzt eine Turniersituation, in der wir am Anfang sind. Insofern möchte ich da gar keine Prognosen abgeben.“
Explizit lobte er den siebten Platz von Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden) beim quälenden 50 Kilometer Gehen mitten in der Nacht als „fantastische Leistung“. Außerdem hob er stellvertretend für gute Qualifikationsleistungen die Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) hervor, die jeweils an ihrem Geburtstag einen knallharten Ausscheidungswettkampf überstanden. „Die ersten Tage waren ereignisreich, wir sind gut in die Wettbewerbe gestartet“, bestätigte DLV-Cheftrainer Alexander Stolpe.
Dass einige Athleten nicht in den Bereich ihrer persönlichen oder Saison-Bestmarken kamen, wollte Idriss Gonschinska nicht überbewerten. Durch die spätere WM habe die Saison „eine andere Statik“. Zudem ordnete er die Voraussetzungen für den Erfolg auf Welt-Ebene ein und betonte, dass es in einem zunehmend steigenden internationalen Wettbewerb mit mehr und mehr medaillenfähigen Nationen immer schwieriger werde, sich durchzusetzen. „Da sind es dann selbst in der Qualifikation die außergewöhnlich talentierten Athleten, die sich durchsetzen.“
Christin Hussong optimistisch
Einen Ausblick auf ihren Wettkampf gab Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken), die am Vortag aus dem Vorbereitungstrainingslager in Belek (Türkei) angereist war. Die 25-Jährige präsentierte sich aufgeräumt, selbstbewusst und zuversichtlich – vielleicht die entscheidenden Faktoren in einem äußerst starken Speerwurf-Feld. „Ich denke, dass acht Athletinnen um die Goldmedaille werfen können“, blickte sie voraus. Auch sich selbst zählte sie dazu.
Selbstvertrauen gibt eine Saison auf stabil hohem Niveau. „Ich bin in der Weltspitze angekommen“, konnte sie feststellen. „Und ich habe in der Saison stabil gut geworfen. Mit dem Sieg in der Diamond League habe ich gezeigt, dass ich ganz vorne mitmischen kann.“ Um 17:00 Uhr deutscher Zeit findet am Montag die Qualifikation statt. Am Dienstag geht’s ab 20:20 Uhr um die Medaillen.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)
WM 2019 Doha