Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Philipp Pflieger glaubt an die Olympia-Norm
Ein sehr schnelles und spannendes Männerrennen kündigt sich am Sonntag beim BMW Berlin-Marathon an. Im Jahr eins nach dem Berliner Fabel-Weltrekord des Kenianers Eliud Kipchoge, der 2018 eine Zeit von 2:01:39 Stunden erreichte, wird die globale Bestmarke kein Ziel sein. Doch nicht ausgeschlossen ist, dass die Jahresweltbestzeit, die Eliud Kipchoge mit 2:02:37 im April in London aufgestellt hat, in Gefahr gerät. Favorit ist Äthiopiens Superstar Kenenisa Bekele, der vor drei Jahren bei seinem Sieg in Berlin seine Bestzeit von 2:03:03 Stunden aufstellte. Das Ziel von Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) ist dagegen die Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden. Seine Bestzeit von 2:12:50 Stunden ist genau 80 Sekunden von der Olympia-Norm entfernt. „Ich glaube, dass ich es schaffen kann, die Norm zu laufen. Ich werde die erste Hälfte entsprechend anlaufen und dann sehen, wie es geht“, sagte Philipp Pflieger. Jörg Wenig
Deutsch-Palästinenserin Al Sayad nach Doha-Marathon: „Schrecklich“
Die in Berlin geborene Deutsch-Palästinenserin Mayada Al Sayad war froh, als sie nach 3:10:30 Stunden restlos erschöpft als Vorletzte das Ziel des WM-Marathons in Doha erreicht hatte. „Es war schrecklich“, sagte die 26-jährige Langstreckenläuferin vom 1. VfL Fortuna Marzahn in der Nacht zum Samstag der ARD. „Mein Herz hat gerast, ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt.“ Bei 32 Grad Celsius und 73 Prozent Luftfeuchtigkeit hielt sie die 42,195 Kilometer durch. 28 von 68 Starterinnen stiegen vorher aus. „Das ist hier kein Marathon. Es ist ein langer Lauf gewesen, den man durchhalten musste“, meinte Al Sayad, die beim Hannover-Marathon am 7. April ihre Bestzeit auf 2:39:28 Stunden verbesserte. dpa
Erstmals drei Brüder in einem WM-Finale
Erstmals werden bei Weltmeisterschaften drei Brüder in einem Finale stehen. Doppel-Europameister Jakob Ingebrigtsen war zunächst disqualifiziert worden, nachdem er angeblich die Bahn verlassen hatte, doch nun steht er gemeinsam mit seinen Brüdern Henrik und Filip im Finale über 5.000 Meter bei der WM in Doha. eme/aj
Hilfe auf letzten Metern: Karibik-Läufer Busby ins Ziel geschleppt
Die Leichtathletik-WM in Doha hat am ersten Wettkampftag im Vorlauf über 5.000 Meter eine große Geste des Fairplay erlebt. Braima Suncar Dabo aus Guinea-Bissau packte am Freitag rund 200 Meter vor dem Ziel den völlig entkräfteten Jonathan Busby von der Karibikinsel Aruba und schleppte ihn unter dem Jubel der etwa 5.000 Zuschauer im Schritttempo ins Ziel. Beide beendeten gut fünf Minuten nach dem Sieger Selemon Barega aus Äthiopien das Rennen. „Ich wollte ihm nur helfen. Jeder andere hätte genauso gehandelt“, sagte Dabo später. Keine Gnade kannte der Weltverband IAAF: Busby wurde gemäß Paragraf 144 des Regelwerks wegen unerlaubter „körperlicher Unterstützung“ seines Konkurrenten und Helfers disqualifiziert. dpa
Michael Johnson kritisiert Christian Coleman
Der ehemalige US-Sprintstar Michael Johnson hat seinen Landsmann Christian Coleman für dessen Dopingtest-Affäre scharf kritisiert. Der Favorit auf Gold über 100 Meter bei der WM in Doha sei seiner „Verantwortung“ als neuer möglicher Superstar der Leichtathletik nicht nachgekommen. Das sagte Johnson der BBC, wie der Sport Informations-Dienst (SID) berichte. „Er hat sich keinen Gefallen getan, wie er mit dieser Situation umgegangen ist.“ Zwar sei Coleman nicht positiv getestet worden, aber das mache keinen „Unterschied. Meiner Meinung nach hätte er dafür gesperrt werden sollen“, sagte der Olympiasieger über 200 und 400 Meter.