Langhürden-Läufer Luke Campbell hat am Freitag bei den Weltmeisterschaften in Doha das Ticket fürs Halbfinale gelöst. Team-Kollege Constantin Preis schied in den Vorläufen aus.
Über 400 Meter Hürden waren zunächst alle Augen auf Karsten Warholm (Norwegen) gerichtet. Der Europarekordler demonstrierte seine Stärke und lief in 49,27 Sekunden mit Austrudeln locker als Sieger des ersten Laufs ins Halbfinale. Der Norweger könnte sich im Finale mit seinen Haupt-Konkurrenten Abderrahman Samba (Katar), Vorlauf-Schnellster in 49,08 Sekunden, und Rai Benjamin (USA) bei der WM-Entscheidung zu Top-Zeiten pushen.
Im zweiten Lauf machte auch der Deutsche Vizemeister Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) den Einzug ins Halbfinale klar. Er kam in 50,20 Sekunden als Vierter ins Ziel und sicherte sich mit dem großen "Q" das Ticket für die nächste Runde. Vorne siegte Kyron McMaster (Britische Jungferninseln), Commonwealth Games-Sieger von 2018, in 49,60 Sekunden.
Auch der Deutsche Meister Constantin Preis (VfL Sindelfingen), der erst beim Diamond League-Meeting in Zürich (Schweiz) auf den letzten Drücker die WM-Norm geschafft hatte, wäre gerne eine Runde weiter gekommen, doch Platz sieben im fünften Vorlauf in 50,93 Sekunden reichten nicht. Als letzter über die Zeit zog der Japaner Masaki Toyoda mit 50,34 Sekunden ins Halbfinale.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt):
Jetzt bin ich müde. Es war ein bisschen schwer am Anfang hier, mit der Hitze, gestern war der schlimmste Tag, auch wenn wir uns in Belek schon ein bisschen an die Wärme gewöhnen konnten. Ich bin froh, dass ich weitergekommen bin. Ich musste nicht alles geben, ich habe gesehen, dass ich auf Platz vier bin. Das Thema heute waren die ersten 200 Meter und dass ich da locker laufe und noch Energie habe. Ich wusste, dass es in meinem Lauf nicht so schwer wird weiterzukommen. Jetzt ist mein Ziel das Finale. Ich muss mein Ding machen und mich auf mich selbst konzentrieren.
Constantin Preis (VfL Sindelfingen):
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin sehr enttäuscht! In diesem Jahr bin ich zweimal 49,2er Zeiten gelaufen, bei den Deutschen und in Zürich, da wollte ich hier wenigstens eine 49,9 zeigen. Die ersten beiden Hürden waren noch sehr gut, dann bin ich ein bisschen eingeknickt, musste von dem 14er auf den 15er-Rhythmus wechseln, dann wieder auf den 14er. Die andere Seite ist nicht so stark. Dann war das Rennen irgendwie schon gelaufen. Aber das sollen keine Ausreden sein. Um meine Saison zu bewerten, brauche ich sicher ein paar Tage. Ich werde nicht zufrieden sein, bevor ich nicht konstant 47er Zeiten laufe. Als nächstes mache ich vier Wochen Urlaub, zwei Wochen davon richtig Pause, und dann fange ich wieder langsam an.