Hochspringerin Imke Onnen hat bei den Weltmeisterschaften in Doha am Freitag in der Qualifikation ihre Freiluft-Bestleistung eingestellt und damit das Finale erreicht. Die 25-Jährige freute sich darüber riesig.
Bei 1,92 Meter waren starke Nerven gefordert. Imke Onnen (LG Hannover) riss die ersten beiden Sprünge und musste die Höhe im dritten Anlauf schaffen, um im Wettbewerb zu bleiben. Die Deutsche Hallenmeisterin zeigte in dieser Situation einen blitzsauberen Sprung und wahrte ihre Chance auf den Final-Einzug.
Dafür musste es noch eine Etage höher gehen. Kein Problem für die DLV-Hochspringerin: Gleich im ersten Versuch floppte sie über 1,94 Meter. Die Einstellung ihrer Freiluft-Bestleistung bescherte ihr das Final-Ticket. Darüber vergoß die Hallen-EM-Siebte Freudentränen. Der Traum vom WM-Finale erfüllte sich.
Christina Honsel sammelt Erfahrung
Nicht gereicht hat es für die zweite DLV-Athletin in der Gruppe B. Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) war ganz kurzfristig durch eine nachträgliche Einladung der IAAF noch ins WM-Team gerückt. Bei ihrer WM-Premiere war in der Qualifikation Endstation. Die U23-EM-Zweite überquerte die 1,80 Meter noch im zweiten Versuch, bei 1,85 Meter wollte die Latte nicht mehr liegen bleiben, Rang 13 in ihrer Gruppe.
Acht Springerinnen meisterten die 1,94 Meter, darunter Titelverteidigerin Mariya Lasitskene. Die Russin unter neutraler Flagge gilt bei den Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) als Top-Favoritin für Gold. Ganz ohne Fehlversuch blieb Hallen-Vize-Weltmeisterin Vashti Cunningham (USA).
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
Imke Onnen (Hannover 96):
Das ist für mich sehr, sehr emotional. Ich bin so happy, dass ich die Höhe, meine Freiluft-Bestleistung, hier bestätigen konnte! Es war so spannend am Schluss! Nach den 1,92 Meter im Dritten habe ich mir kurz überlegt: Jetzt kommt’s drauf an! In den vergangenen Tagen hatte ich ein bisschen Sorge, weil ich leicht erkältet war, ich merke auch jetzt, dass mein Kopf noch etwas dicht ist, aber ich habe gut auf diesen Wettkampf hingearbeitet und es wurde immer besser. Im Finale kann ich jetzt ganz befreit springen. Bei meiner ersten WM – das ist meine erste WM, das fällt mir jetzt gerade auf. Da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Aber es wäre schön, wenn ich wieder so eine Höhe schaffe.
Christina Honsel (LG Olympia Dortmund):
Ich bin schon enttäuscht. Beim Einspringen bin ich noch ganz locker über 1,80 Meter gekommen. Dann habe ich wohl zu sehr gezögert. Ich war nervös, aber auch nicht viel mehr als vor der U23-EM. Trotzdem, schon die Fahrt hierhin war besonders, und hier ins Stadion zu kommen überwältigend. Deswegen wollte ich nach dem Ausscheiden auch nicht gleich rausgehen. Die Zeit nach den Deutschen Meisterschaften war schon schwierig, da wusste ich nicht, ob ich noch weiter trainieren soll. Jetzt am Ende war ich aber eigentlich wieder gut drauf.