| Chrono Classics

Müller und Hartmann drehen in Weinheim auf, WM-Norm für Mihambo

Laura Müller und Joshua Hartmann haben am Samstag in Weinheim für schnelle 100 Meter-Zeiten gesorgt. Die EM-Finalistin über 200 Meter erfüllte mit neuer Bestzeit die WM-Norm für Doha. Auch Europameisterin Malaika Mihambo sprang zum Auftakt den Richtwert.
Pamela Lechner

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Die schnelle Bahn von Weinheim ist ihrem Ruf am Samstag bei den Chrono Classics gerecht geworden. Sprinterin Laura Müller (LC Rehlingen) konnte in ihrem 100 Meter-Vorlauf mit 11,24 Sekunden exakt die Norm für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) erfüllen und glänzte im Finale dann sogar mit einer erneuten Steigerung ihrer Bestzeit auf 11,16 Sekunden (<link video:20126>zum Video) vor Amelie-Sophie Lederer (LAC Quelle Fürth; 11,46 sec) und Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum; 11,48 sec).

"Für mich ist die Zeit unglaublich, es war außer der Staffel-WM der erste Wettkampf der Saison. Dass ich so eine gute Form über 100 Meter habe, hätte ich nicht erwartet, ich bin einfach nur happy", erzählt Laura Müller, die in der Vorbereitung vermehrt am Kurzsprint gearbeitet hat. Im Fall mehrerer Strecken-Optionen will das Mitglied der deutschen 4x400 Meter-Staffel in Doha auf der Einzel-Distanz starten, wo sie international am konkurrenzfähigsten ist.

Für Laura Müller war der Tag nach den 100 Meter-Rennen noch nicht vorbei. Sie gewann die 400 Meter später in 52,75 Sekunden vor Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt; 54,41 sec), der zur U20-EM-Norm für Boras (Schweden; 18. bis 21. Juli) nur eine Hundertstel fehlte.

Joshua Hartmann mit rasanter U23-Zeit

Eine Top-Zeit rannte über 100 Meter in seinem ersten Aktiven-Jahr auch Joshua Hartmann (ASV Köln) im 100 Meter-Vorlauf (<link video:20123>zum Video) mit 10,16 Sekunden (+1,7 m/sec). Seit der Jahrtausendwende war kein deutscher U23-Athlet so schnell auf dieser Strecke. Die deutsche U23-Bestleistung vom Berliner Sven Matthes aus dem Jahr 1989 liegt mit 10,11 Sekunden nur fünf Hundertstel entfernt, die WM-Norm für Doha (10,10 sec) nur sechs Hundertstel. Der Kölner verbesserte seine alte Bestmarke (10,54 sec) um fast vier Zehntel.

Damit war der eigentliche 400 Meter-Sepzialist, der auf dieser Strecke für die U20-WM in Tampere (Finnland) nominiert worden war, aber dort nicht zum Einsatz kam, der mit Abstand schnellste Sprinter des Tages. In Abwesenheit von Joshua Hartmann, der auf den Endlauf verzichtete, holte sich im Finale der Leipziger Roy Schmidt mit Einstellung seiner Bestzeit (10,27 sec) den Sieg. Als Zweiter drehte der U18-Europameister von 2016 Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig) auf: Mit einer deutlichen Steigerung auf 10,29 Sekunden empfahl er sich wie der Wattenscheider Philipp Trutenat (10,36 sec) für die U23-EM in Gävle (Schweden; 11. bis 14. Juli).

Über 200 Meter musste der Deutsche Hallenmeister Patrick Domogala (MTG Mannheim) trotz guten 20,85 Sekunden zwei internationalen Gästen den Vorrang lassen. Es setzte sich der Niederländer  Solomon Bockarie (20,70 sec) vor dem jungen Österreicher Markus Fuchs (20,84 sec) durch.

Malaika Mihambo springt zum Auftakt WM-Norm

Im Weitsprung konnte Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) bei ihrem Saisoneinstieg im dritten Versuch die WM-Norm (6,72 m) abhaken. Die 25-Jährige landete bei 6,75 Metern und erhöhte im vierten Anlauf auf die Tagesbestweite von 6,81 Metern (<link video:20129>zum Video). Ein gelungener Auftakt und aktuell der geteilte zweite Platz in der Weltjahresbestenliste. Als Zweite verbuchte Merle Homeier (VfL Bückeburg) in ihrem ersten Aktiven-Jahr mit 6,45 Metern eine neue Bestweite und erfüllte die Norm für die U23-EM.

Bei den Männern kratzte Stephan Hartmann (LG Nord Berlin) mit 7,97 Metern an der Acht-Meter-Marke. Es folgte der Schweizer Benjamin Gföhler (LC Zürich) mit 7,94 Metern. Der Deutsche Meister von 2017 Julian Howard (LG Region Karlsruhe) landete bei 7,89 Metern.

Auf einen 200 Meter-Start verzichtete Malaika Mihambo dann. Das Frauen-Finale gewann Sophia Junk (LG Rhein-Wied), die mit 23,45 Sekunden auf den Punkt die 200 Meter-Norm für die U23-EM rannte. Sie war auch Teil der DLV-U23-Staffel, die mit Lisa Grünert (LV 90 Erzgebirge), Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01) und Lisa Nippgen (MTG Mannheim) in 43,62 Sekunden die Norm für Gävle erfüllte.

Bestzeiten für Nachwuchssprinter

Auch die Nachwuchssprinter nutzten die schnelle Bahn für neue Bestzeiten: Der Deutsche U20-Doppel-Hallenmeister Luis Brandner (LAC Erfurt Top Team) siegte im U20-Finale über 100 Meter bei perfektem Rückenwind (+2,0 m/sec) in 10,41 Sekunden. Dahinter waren Elias Goer (Sprintteam Wetzlar; 10,42 sec) und der U18-WM-Fünfte Nick Kocevar (TSV Bad Endorf; 10,44 sec) ebenfalls schnell wie nie und erfüllten die U20-EM-Norm.

Zurück zu alter Stärke findet nach ihrer Verletzung immer mehr die U18-Weltmeisterin über 200 Meter Talea Prepens (TV Cloppenburg), die in ihrem Vorlauf mit 11,61 Sekunden bei Windstille (+0,0 m/sec) vor Beauty Somuah (ASV Köln; 11,64 sec) die schnellste U20-Sprinterin in Weinheim war. Beide rannten die geforderte Zeit für Boras und führten gemeinsam mit Skadi Schier (LC Cottbus) und Chiara Schimpf (Dresdner SC 1898) auch die DLV-Sprintstaffel über 4x100 Meter in 44,98 Sekunden zur Erfüllung der U20-EM-Norm.

Im Weitsprung der U20 landete Lucie Kienast (SV Halle) erst bei starken 6,39 Meter – ebenfalls U20-EM-Norm. Über 110 Meter Hürden bestätigte der Jahresschnellste Stefan Volzer (VfL Sindelfingen; 13,78 sec) die U20-EM-Norm vor dem Leverkusener Tim Eikermann (13,83 sec), der sich über seinen ersten Richtwert für Boras freute. "Tims Hürdenlauf war ein Highlight", jubelte Trainer Markus Irrgang. "Obwohl er aus dem Startblock gestolpert ist und sich fast hingelegt hat. Aber im Mittelteil hat er ein megastarkes Rennen gezeigt."

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