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Männliche Jugend am Samstag: Stefan Volzer und Fabio Heßling werden Favoritenrolle gerecht

Männliche Jugend am Samstag: Stefan Volzer und Fabio Heßling werden Favoritenrolle gerecht
Drei Tage Deutsche Jugend-Meisterschaften in Rostock. Wir berichten hier aktuell von den Entscheidungen der männlichen Jugend U18 und U20 am Samstag.
Birte Grote
Männliche Jugend U20

Fabio Hessling verteidigt mit Bestleistung seinen Titel

Titelverteidigung geglückt und dazu eine neue persönliche Bestleistung – Fabio Hessling konnte rundum zufrieden den Hammerwurf-Ring verlassen. Mit 73,34 Metern konnte er etwas mehr als einen Meter auf seine alte Bestleistung draufpacken. "Ich habe mich gut gefühlt. Dann war ich etwas unsicher, weil ich ungültige Versuche beim Einwerfen hatte. Im Wettkampf ist es aber immer besser geworden", erzählte der Neunte der U20-Weltmeisterschaften von Tampere (Finnland). Silber ging an Christoph Gleixner (LG Eintracht Frankfurt; 69,39 m), Bronze gewann Konstantin Moll (LC Rehlingen) mit 66,66 Metern.

"Mit der Serie meiner Würfe bin ich zufrieden", lautete das Fazit von Valentin Moll, dem alten und neuen Deutschen U20-Meister im Kugelstoßen. Gleichzeitig hatte der Rehlinger das Gefühl, dass mehr als seine Siegesweite von 19,59 Metern drin gewesen wären. Der ein Jahr jüngere Timo Northoff vom TuS Jöllenbeck wuchtete die Kugel auf 18,62 Meter, was dem U18-Weltmeister Silber brachte. Nico Maier (SR Yburg Steinbach) platzierte sich mit 18,36 Metern auf dem dritten Rang.

Bis zum vierten Durchgang hatte Korbinian Haessler (LAC Erdgas Chemnitz) in Führung gelegen, dann schleuderte Tim Ader (SC Neubrandenburg) den Diskus auf die beste Weite des Tages. Mit 57,39 Metern sicherte sich der Vierte der U20-Weltmeisterschaften den Titel. "Der Titel ist super, jedoch waren die Windverhältnisse hier nicht leicht und es wäre sicherlich noch mehr drin gewesen", meinte der Neubrandenburger, der in diesem Jahr schon 60,34 Meter weit geworfen hat. Für den zweitplatzierten Korbinian Haessler (LAC Erdgas Chemnitz) wurden 56,88 Meter notiert, für den Dritten Jakob Arbeit (SV Preußen Berlin) 53,70 Meter.

Stefan Volzer: Vom DM-Finale in Nürnberg zum Sieg in Rostock

Mit nur fünf Teilnehmern war das Feld im Stabhochsprung sehr überschaulich. Während sich der Überflieger der vergangenen Jahre Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf die Europameisterschaften in Berlin vorbereitet und auf einen Start verzichtete, war der Weg frei für einen neuen Deutschen Meister. Diese Chance nutzte Constantin Rutsch (LG Olympia Dortmund) mit übersprungenen 4,95 Metern. Silber ging an Zehnkämpfer Andreas Bechmann von der LG Eintracht Frankfurt, womit er seine persönliche Bestleistung einstellte. Für den Bronzemedaillengewinner Daniel Breinl (SG Motor Gohlis-Nord) gingen 4,80 Meter in die Ergebnisliste ein.

Beim Start war noch Luft nach oben, aber von Hürde zu Hürde kam Stefan Volzer immer besser ins Rennen und sicherte sich in 13,83 Sekunden seinen ersten Freiluft-Titel über die 110 Meter Hürden. Der Halbfinalist der U20-Weltmeisterschaften in Tampere hatte vergangene Woche bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg im Finale gestanden. "Wenn ich die Männer-Hürde laufe, macht es die 0,99-Meter-Hürden für mich viel einfacher. Das habe ich gleich gemerkt", erzählte der Schützling von Marlon Odom.

Daher möchte der Sportler vom VfB Stuttgart auch im nächsten Jahr, wenn er weiterhin in der U20 startberechtigt ist, einige Wettkämpfe bei den Erwachsenen mitlaufen. Marius Lewald (LC Adler Bottrop) sprintete in 14,10 Sekunden zu Silber. Aleksandar Gacic vom VfL Sindelfingen (14,17 sec) belohnte sich wie im Vorjahr mit Bronze.

Nick Jäger im Regen der Spurtstärkste

Schon der erste Versuch war Gold wert: Colin Sauerbrei (1. TSV Bad Salzungen) stellte im Dreisprung-Wettbewerb seine persönliche Bestleistung von 14,83 Metern ein und sicherte sich damit die Goldmedaille. Der Jahresbeste Aimo Warnt (ART Düsseldorf) konnte nicht an seine Bestleistung, die bei 14,99 Metern steht, heranspringen und platzierte sich mit 14,74 Metern auf dem Silberrang. Benjamin Gassioui (VfB Stuttgart 1893) sprang 14,64 Meter weit und gewann damit die Bronzemedaille.

Auf den letzten 400 Metern waren über 2.000 Meter Hindernis noch vier Läufer eng zusammen. Der spurtstärkste von ihnen war Nick Jaeger vom TSV Penzberg, der in 5:48,65 Minuten zum Titel rannte. Der während des Rennens einsetzende strömende Regen war ihm egal. "Beim Hindernislaufen wird man sowieso nass. Da ist es egal, ob von oben oder unten." Julius Hild (SCC Hanau-Rodenbach) musste sich mit seiner Zeit von 5:48,75 Minuten nur knapp geschlagen geben. Für Velten Schneider (VfL Sindelfingen) gab es in 5:49,45 Minuten Bronze.

Männliche Jugend U18

Neim Nguemming kratzt an 15-Meter-Marke

Als Jahresbester und einziger 15-Meter-Springer war Neim Nguemming als Favorit in den Dreisprung-Wettbewerb gestartet. An dieser Marke kratzte der Fünfte der U18-Europameisterschaften von Györ (Ungarn) auch in Rostock. Mit 14,94 Metern konnte der Athlet des VfL Waiblingen den Titel mit nach Hause nehmen und war besonders mit dem Einstieg in den Wettkampf zufrieden. "Sonst schaffe ich in den ersten Versuchen nie so gute Weiten. Deswegen bin ich froh, dass der erste gleich der weiteste war. Danach war es dann aber auch schwer, sich noch zu konzentrieren." Max-Ole Klobasa vom LC Jena sprang mit 14,39 Metern zu Silber, Bronze sicherte sich Tim Kuhn (SV Vorwärts Zwickau) mit seinem Satz auf 14,21 Meter.

"Das war eine Bombenstimmung hier im Stadion. Dass wir beide gewonnen haben, ist super", freute sich Kilian Flohr (SV Preußen Berlin), einer der beiden neuen Hochsprung-Meister. Gemeinsam mit Tom Ediger (LAZ Wuppertal) hatte er sich dreimal vergeblich an 2,07 Metern versucht, bevor das Doppel-Gold feststand. Zuvor hatten beide Hochspringer für alle Höhen einschließlich der Siegeshöhe von 2,04 Meter die gleiche Anzahl von Fehlversuchen benötigt und für Spannung in der Hochsprungkurve gesorgt.

Für Ediger bedeutete dies die Steigerung seiner Bestleistung um einen Zentimeter. "Kilian war der Favorit. Aber ich wusste, dass ich eine Medaille gewinnen und gut mithalten kann, "erklärte er. Flohr kam bis auf einen Zentimeter an seine Bestleistung heran. "Anfang der Saison hatte ich noch eine 1,95 Meter stehen. Ich bin sehr gücklich." Bronze ging an Jonas Pomsel vom SC Potsdam, der 2,01 Meter überquerte.

Fabian Olbert setzt sich in einem engen Finish durch

Der neue Deutsche U18-Meister über 100 Meter heißt Fabian Olbert. Der Sprinter von der LG Stadtwerke München setzte sich in einem spannenden Finale in 10,93 Sekunden knapp gegen Malte Stangenberg (LC Jena) durch, der nach 10,95 Sekunden ins Ziel sprintete. Mit Bronze dekorierte sich 200-Meter-Spezialist Daniel Regenfuß (LG Langen; 10,99 sec). Für Olbert, den Fünften der U18-EM, geht eine "unerwartete" Saison zuende. "Eigentlich wollte ich mich über die Hürden für die EM qualifizieren. Das hat irgendwie nicht geklappt. Dann bin ich ganz knapp die Norm über die 100 Meter gelaufen und die Zeiten wurden immer besser." In Zukunft wird man den schnellen Münchner auf der flachen Strecke sehen. "Für die U20-Hürden bin ich zu klein", erklärte er.

Für einen Überraschungssieg im Kugelstoßen sorgte Jannis Hammel vom TV Gelnhausen. Er gehörte nicht zum direkten Favoritenkreis, konnte sich allerdings mit 17,40 Metern bis zum Schluss an der Spitze behaupten. "Das war hier von allen nicht der beste Wettkampf. Vielleicht lag es an der Hitze. Ich bin richtig glücklich, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, zu gewinnen", freute sich der neue Deutsche Meister. Marc-Aurel Loibl wuchtete die Kugel im fünften Durchgang auf 17,18 Meter, was Silber für den Kugelstoßer der LV 90 Erzgebirge bedeutete. Bronze ging an Alexander Köhler vom SV Halle (17,15 m.), der am Vortag schon Gold mit dem Diskus gewinnen konnte. Der Jahresbeste Eric Maihöfer (LG Staufen; Bestleistung: 19,07 m.) hatte Probleme, sich im Ring zu halten und brachte nur einen gültigen Versuch von 16,90 Metern zustande, was zu Platz fünf reichte.

Mit letzter Kraft warf sich Jannik Czudak (Dresdner SC 1898) im 400-Meter-Finale über die Ziellinie und schnappte sich damit den Titel. Im Vorlauf war er bereits zu neuer Bestleistung gelaufen, die er im Finale auf 49,09 Sekunden drücken konnte. "Ich bin ganz ohne Erwartungen in das Rennen gegangen, ich wollte mir keinen Druck machen", erklärte er im Ziel. Ein mutiges Rennen hatte der Zweitplatzierte Willy Stollhoff gezeigt (LAC Erdgas Chemnitz; 49,13 sec.). Bronze ging an Julian Flieller vom VfL Spandau, der nach 49,38 Sekunden ins Ziel kam.

Heimsieg für Timo Liedemit

Ein taktisches 800-Meter-Rennen endete mit einem Heimsieg von Timo Liedemit vom 1. LAV Rostock: Tobias Rex (Erfurter LAC) hatte sich mit langen Schritten nach 500 Metern an die Spitze des Feldes gesetzt und wollte mit einem Endspurt davonziehen. Ihm auf den Fersen blieb aber auch der Lokamatador. Der Rostocker hatte noch mehr Reserven und entschied das Rennen in 1:54,80 Minuten für sich. "Die Top zwei waren das Ziel und die Taktik einfach hinterherlaufen und spurten", erklärte Liedemit. Tobias Rex erhielt mit einer Zeit von 1:54,96 Minuten die Silbermedaille, Nils Oheim (Hallesche Leichtathletik-Freunde) rannte in 1:55,77 Minuten auf den dritten Rang.

Eine Millimeter-Entscheidung war das 400-Meter-Hürden-Finale. Für Tom Unverricht (TuS Bothfeld), der aus Hannover mit der Jahresbestzeit angereist war, und den Vorlaufschnellsten Hannes Lochmüller (SV Creaton Großengottern) wurde jeweils die gleiche Zielzeit (53,46 sec) angezeit, das Zielfoto entschied dann zugunsten von Unverricht. "Das Rennen hat sich eigentlich ganz gut angefühlt, ich bin im 15er-Rhythmus zwischen den Hürden durchgekommen. Dass es am Ende so knapp wird, hätte ich nicht gedacht." Beide durften sich über eine neue Bestzeit freuen. Dies galt auch für den drittplatzierten Maximilian Deutsch von der LG Offenburg (54,31 sec).
 
Der Blick auf die Meldeliste versprach eine spannende Entscheidung über 1.500 Meter. Die Favoriten hatten allesamt ähnliche Bestzeiten vorzuweisen und machten das Finale auf den ersten 1.000 Metern zu einem Bummelrennen, bevor das Tempo deutlich gesteigert wurde. Jonas Just von der LG Osterode ergriff auf den letzten 400 Metern die Initiative und setzte sich etwas vom Feld ab. Nick Kämpgen (LAZ Mönchengladbach) und Jonas Völler (SC MYhl LA) waren ihm auf den Fersen. Im Endspurt setzte sich Völler (4:30,64 min) vor Jonas Just (4:31,06 min) und Nick Kämpgen (4:31,24 min) durch. "Auf den letzten hundert Metern habe ich gemerkt, dass ich es schaffen könnte", berichtete der neue Deutsche Meister.

Gordon Schulz steigert sich um vier Meter

Von Wind und einsetzendem Regen ließ sich Gordon Schulz nicht abhalten. Der Athlet vom SC Magdeburg konnte seinen Speer auf titelreife 75,58 Meter feuern. Damit steigerte er seine alte Bestleistung um mehr als vier Meter. "Bei den letzten Wettkämpfen hatte sich schon angedeutet, dass eine neue Bestleistung bald fällt. Die Technik musste nur passen", berichtete Schulz, der in Magdeburg das Sportinternat besucht. Der zweitplatzierte Leon Hoffmann (SR Yburg Steinbach) kratzte mit 69,58 Metern an der 70-Meter-Marke. David Schepp (SC Preußen Münster), der in diesem Jahr bereits 75,69 Meter weit geworfen hat, kam an diesem Tag auf 68,78 und gewann damit die Bronzemedaille.

Eine Dreiergruppe, bestehend aus Paul Feuerer (1. FC Passau), Max Grabosch (SCC Hanau-Rodenbach) und Sven Wagner (USC Mainz) wollte den Titel über 2.000 Meter Hindernis auf der Zielgeraden unter sich ausmachen. Sven Wagner stürzte jedoch am letzten Hindernis und musste die anderen beiden Läufer ziehen lassen. Tapfer rappelte er sich wieder auf und rettete sich auf den Bronzerang (6:11,78 min). Den besten Endspurt hatte Paul Feuerer, der nach 6:02,65 Minuten über die Ziellinie rannte und sich den Titel sicherte. Silber ging an Max Grabosch (6:07,78 min.).

Hinweis: Auf persönlichen Wunsch hin wurde ein Name aus dem Text entfernt. 

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