Mit neuer Saison-Bestleistung von 2,29 Metern und Platz zwei hinter Olympiasieger Mutaz Essa Barshim konnte Tobias Potye am Sonntag beim Internationalen Hochsprung-Meeting in Heilbronn wieder sein Potenzial aufblitzen lassen. Nach einem verunglückten Absprung bracht er jedoch er nach einem Versuch über 2,31 Meter mit Fußschmerzen den Wettkampf ab.
Beim Internationalen Hochsprung-Meeting von Heilbronn wollte Tobias Potye (LG Stadtwerke München) am Sonntag eigentlich nach seiner Knie-Operation weiter Sicherheit und Selbstvertrauen auf dem Weg zu den Olympischen Spielen nach Paris (Frankreich; 1. bis 11. August) tanken. Und dieser Plan ging zunächst voll und ganz auf: Nur einen Versuch benötigte er über 2,24 Meter, dann war die neue Saison-Bestleistung im Freien in der Tasche. Anschließend schwang sich der WM-Fünfte im zweiten Versuch über 2,27 und dann im dritten sogar über 2,29 Meter.
Damit übernahm Tobias Potye zwischenzeitlich sogar die Führung, denn 2,29 Meter meisterte außer ihm niemand. Nur der große Favorit Mutaz Essa Barshim (Katar) ließ diese Höhe aus. Doch statt einem Duell um den Sieg folgte bei 2,31 Metern das jähe Ende für den Wettkampf des Deutschen Meisters: Schon beim Absprung schmerzte der Fuß, Tobias Potye brach den Versuch ab und humpelte von der Matte. Das Handzeichen an die Kampfrichter war eindeutig: Das war's für heute. Und so steht zwar fest: Die Form stimmt. Doch es bleibt die Frage: Macht der Körper in Paris die ganz große Höhenjagd mit?
Als Olympiasieger von Tokio und nun auch als Sieger des Internationalen Hochsprung-Meetings 2024 von Heilbronn wird Mutaz Essa Barshim die Reise nach Paris antreten. Er blieb bis einschließlich 2,31 Meter ohne Fehlversuch, zwei Sprünge über 2,35 und einer über 2,38 Meter waren dann nicht mehr von Erfolg gekrönt. Auf Tobias Potye folgte auf Rang drei überraschend der mittlerweile 40 Jahre alte Weltmeister von 2007 Donald Thomas (Bahamas), der im ersten Versuch 2,27 Meter überwand.
Eleanor Patterson setzt sich bei den Frauen durch
Die Top-Drei-Platzierungen im Frauen-Wettbewerb waren am Samstag ebenfalls mit Top-Höhen jenseits von 1,90 Meter weggegangen. Leider ausgeschieden war da schon die deutsche Olympia-Teilnehmerin Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), die 1,86 Meter meisterte. Sie war damit als Fünfte beste deutsche Springerin, Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart; 1,83 m) scheiterte an dieser Höhe sehr knapp und wurde Sechste. Für U20-Talente Johanna Göring (LAZ Ludwigsburg) gingen ebenfalls 1,83 Meter in die Ergebnislisten ein.
An der Spitze des Feldes überwanden sowohl die Weltmeisterin von 2022 aus Australien Eleanor Patterson als auch die WM-Vierte Morgan Lake (Großbritannien) 1,95 Meter. Mit 1,92 Meter ging Platz drei an Lia Apostolovski (Slowenien). "Geburtstagskind" Airine Palsyte aus Litauen erhielt bei der Siegerehrung ein Ständchen des Heilbronner Publikums und für 1,89 Meter die Urkunde als Viertplatzierte.
Eingeläutet hatte das Internationale Hochsprung-Meeting am Samstag erstmals auch ein Nachwuchs-Wettbewerb der männlichen U23, in dem besonders die Hochspringer der Jugendklassen überzeugten. Allen voran U18-Athlet Johannes Böcher (USC Mainz), der mit neuer Bestleistung von 2,08 Metern glänzen konnte. Bei der U18-DM hatte er noch mit 2,06 Metern höhengleich mit den zwei Erstplatzierten knapp die U18-EM-Nominierung verpasst.
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