Weitspringerin Alexandra Wester wechselt vom USC Mainz zum ASV Köln. Die 21-Jährige lebt bereits seit Juli in Köln und hat sich in die Betreuung von Charles Friedek, ASV-Sprungtrainer und Nachwuchs-Bundestrainer Dreisprung, begeben.
Alexandra Wester hat ein Jahr auf der Überholspur hinter sich. Als Nachrückerin rutschte sie in das Feld der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg. Bei dem Spektakel am Hauptmarkt bewies sie Nervenstärke und belegte mit Freiluft-Bestleistung von 6,40 Metern Platz sieben. Drei Wochen später folgte in Kassel mit 6,59 Metern ein weiterer Hausrekord, die Saison schloss die 21-Jährige mit Platz fünf beim ISTAF in Berlin ab.
Mit dem Umzug nach Köln und dem Wechsel in die Trainingsgruppe um den Dreisprung-Weltmeister von 1999, Charles Friedek, entstand auch der Wunsch einem Verein vor Ort angehören zu wollen. „Der ASV Köln war mein Wunschverein", erklärt Alexandra Wester. "Hier finde ich ideale Voraussetzungen, um meine Ziele in Angriff nehmen zu können. Der Anspruch der Verantwortlichen den Traditionsverein zukünftig wieder intensiv in Richtung Spitzensport in der Leichtathletik auszurichten, hat mich absolut überzeugt. Gleichzeitig möchte ich mich auch bei meinem langjährigen Verein USC Mainz und meinem ehemaligen Trainer Harry Letzelter für die gute Zusammenarbeit bedanken.“
Entsprechend groß auch die Freude bei ASV-Präsident Walter Bungard: „Mit Alexandra Wester ist es uns gelungen, eine absolute Sympathieträgerin für den ASV Köln zu gewinnen. Mit erst 21 Jahren hat sie eine große Zukunft vor sich und wir freuen uns diesen Weg als Verein möglichst langfristig zu begleiten. Wir hoffen, dass der Weitsprungrekord der Frauen des ASV Köln von 6,75m aus dem Jahr 1981 nicht mehr allzu lange überlebt und wir hier aus der Tradition wieder in die Zukunft starten.“
Vom Siebenkampf zum Weitsprung
Alexandra Wester, Tochter eines Deutschen und einer Ghanaerin, wurde 1994 in Gambia geboren. Im Alter von drei Jahren kam sie nach Deutschland und begann schon als Sechsjährige mit der Leichtathletik beim TuS Saulheim. Schnell stellten sich erste Erfolge ein. 2008 wechselte sie zum USC Mainz und wurde ein Jahr später mit deutschem Rekord Deutsche Schülermeisterin im Siebenkampf. Überragendes Weitsprung-Talent bewies sie auch, als sie im selben Jahr gegen zwei Jahre ältere Konkurrenz den zweiten Platz im Weitsprung bei den Deutschen Meisterschaften der U18 errang.
2011 galt Alexandra Wester als sichere Kandidatin für die U18-Weltmeisterschaften im Siebenkampf, ehe sie zwei Wochen vor der Qualifikation im Hürdenlauf eine schwere Knieverletzung erlitt. Über ein Jahr dauerte der Kampf zurück. Wester wechselte das Sprungbein und kehrte als Weitspringerin auf die Wettkampfbühne zurück.