Die Kugelstoß-Kolleginnen hatten am Dienstag vorgelegt, am Mittwoch zogen Lasse Schulz und Lukas Schober nach: Das deutsche Duo ergatterte am Mittwochmorgen bei der U20-EM in Jerusalem Gold und Silber. Bis zum letzten Durchgang durfte Kugelstoß-Deutschland sogar von einem Sweep träumen.
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Der DLV-Nachwuchs räumt bei der U20-EM in Jerusalem (Israel) richtig ab! Am Mittwochvormittag gewannen Lasse Schulz (TV Plieningen) und Lukas Schober (SG Freital-Weißig) im Kugelstoß-Finale Gold und Silber und damit die neunte und zehnte Medaille für Deutschland. Die beiden einzigen 20-Meter-Stoßer ihrer Altersklasse in Europa wurden ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Bis zum letzten Durchgang hatte Lukas Schober mit 19,76 Metern noch die Hand am Gold, dann fing sein DLV-Teamkollege ihn noch ab: 20,21 Meter bescherten dem Baden-Württemberger den Titel.
Lasse Schulz, der in Jerusalem zum ersten Mal das Nationaltrikot trug, fand seinen Erfolg "unbeschreiblich". Nach der Junioren-Gala in Mannheim Ende Juni und der Qualifikation am Dienstag rief er auf dem Weg zu Gold zum dritten Mal in seiner Karriere ein 20-Meter-Resultat ab. "Das hätte ich nicht gedacht", staunte er. "Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass ich Zweiter werde. Nach dem ersten Ungültigen habe ich mir schon meine Gedanken gemacht. Dann war der zweite Versuch gut und ich habe voll auf Risiko gestoßen, ran an die 20 Meter!" Im letzten Versuch, im Wissen, dass Silber sicher ist, gelang dann der Gold-Stoß.
Beinahe hätte es sogar mit dem Dreifachsieg geklappt, den das deutsche Kugelstoß-Team nach der Qualifikation herbeigesehnt hatte. Doch im finalen Versuch schob sich der Grieche Dimitrios Antonatos mit 19,31 Metern noch an Georg Harpf (LG Stadtwerke München) vorbei. Dem U18-EM-Zweiten des Vorjahres fiel damit auf Rang vier zurück (19,17 m). "Bis der Grieche gestoßen hat, sah es richtig gut aus für unser Trio", bedauerte Lukas Schober den knapp verpassten "Sweep". "Aber wir können uns wirklich nicht beschweren. Georg hat einen guten Wettkampf gemacht und ich habe das abgerufen, was ich in dieser Saison leisten konnte. Lasse war heute sehr stark."
Vier deutsche Medaillen im Kugelstoßen
Dass er im letzten Versuch noch auf Platz zwei verdrängt wurde, wurmte ihn natürlich ein bisschen. "Man macht den Sport, um zu gewinnen. Aber ich freue mich auch für Lasse, dass er einen raushauen konnte. Er ist einer meiner besten Freunde." Seine Erfahrung von der U20-WM, wo er Platz vier belegt hatte, half ihm im Wettkampf. "In Kolumbien habe ich schon etwas von dem Feeling kosten können. Das hat mich auch heiß gemacht auf die EM." Das letzte deutsche U20-EM-Gold im Kugelstoßen hatte im Übrigen 2009 der spätere zweimalige Weltmeister David Storl errungen.
Dass der Nachwuchs nach vorn drängt, beweist die Tatsache, dass den deutschen Kugelstoßern in Jerusalem bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ein EM-Doppelsieg gelang: Bei der U23-EM in Espoo hatten Tizian Lauria und Eric Maihöfer (beide VfL Sindelfingen) im Juli Gold und Silber geholt, auch dort hatte mit Xaver Hastenrath (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) der dritte deutsche Athlet Platz vier belegt.
Auch in Jerusalem ist das Kugelstoßen fest in deutscher Hand. Nach dem Erfolg von Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) und Chantal Rimke (LC Jena), die am Dienstag Gold und Bronze geholt hatten, ließen nun die Kollegen das nächste Erfolgserlebnis folgen. Es war daher nur passend, dass gerade die Nationalhymne für Nina Ndubuisi erklang, als Lasse Schulz und Lukas Schober die Mixed Zone verließen. "Es ist krass, wie viele Medaillen Deutschland schon hat", meinte Lasse Schulz. "Ich denke, wir erleben eine super Meisterschaft hier", ergänzte Lukas Schober. "Ein Dank geht an unsere Trainer, die hier einen super Job machen!"
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