Sprinter Robert Hering hat im Alter von 31 Jahren seine Karriere für beendet erklärt. Als 19-Jähriger war er einst bei der Heim-WM 2009 in Berlin bis ins Halbfinale gestürmt. Anschließend musste er sich durch schwierige Jahre kämpfen, konnte dann aber besonders mit der deutschen Staffel noch einige Highlights erleben.
Der Generationenwechsel im deutschen Sprint vollzieht sich in diesem Jahr im Eiltempo: Nach dem Deutschen Rekordler Julian Reus (TopTeam Thüringen) und Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) hat am Montag auch Robert Hering (TV Wattenscheid 01) sein Karriere-Ende verkündet. Gemeinsam waren sie im Jahr 2016 mit der Staffel ins EM-Finale von Amsterdam (Niederlande) eingezogen, dort gab es Bronze – mit Roy Schmidt anstelle von Robert Hering im Aufgebot, der sich im Vorlauf verletzt hatte.
"Es war eine tolle, lehrreiche Zeit mit Höhen und Tiefen, die mich für mein gesamtes weiteres Leben prägen werden. Für mich waren die aufregendsten Momente wohl die WM 2009 und 2016 die Olympischen Spiele in Rio", blickte der 31-jährige Robert Hering auf Facebook auf seine Karriere zurück. "Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance hatte, meine Leidenschaft für einige Jahre zum Beruf zu machen und dabei so viele Orte zu bereisen und interessante Menschen kennenzulernen. Das ist sicherlich nicht jedem vergönnt und doch war es nicht immer einfach."
Sprint ins Rampenlicht im Jahr 2009
Im Alter von 19 Jahren war Robert Hering einst noch im Trikot des LC Jena ins Rampenlicht gesprintet: 2009 überraschte er zunächst mit Bestzeit von 20,41 Sekunden und dem DM-Titel. Dann holte er bei der U20-EM Gold mit der Staffel sowie Silber über 200 Meter. Und bei der Heim-WM in Berlin durfte er sich dann auf der ganz großen Bühne präsentieren, wo er es mit unbekümmerten Auftritten und starken Zeiten bis ins Halbfinale schaffte.
Das Jahr 2009 sollte mit den drei besten 200-Meter-Zeiten seiner Karriere sein stärkstes bleiben. Danach folgten schwierige Jahre, doch Robert Hering biss sich durch und wurde dafür 2016 mit der EM- und Olympia-Nominierung belohnt. 2017 stand er acht Jahre nach seiner Premiere zum zweiten Mal in einem deutschen WM-Aufgebot und kam in London im Vorlauf zum Einsatz. Bei der Eröffnungsfeier der Heim-EM von Berlin trug er die deutsche Fahne.
Der Traum von der zweiten Olympia-Teilnahme 2021 erfüllte sich für Robert Hering nicht mehr. "Zwar hätte ich mir einen schöneren Abschluss für meine letzte Saison gewünscht, dennoch bin ich über so vieles dankbar und nun froh, mich gesund und munter auf etwas Neues einzulassen", schreibt er.