Am Abschlusstag der Masters-WM in Alachua County haben die deutschen Masters noch einmal kräftig abgeräumt. Roland Gröger rannte über 400 Meter Altersklassen-Weltrekord, Hillen von Maltzahn errang ihr viertes Gold in Gainesville und Friedhelm Adorf feierte seinen 13. WM-Titel insgesamt.
Die 10. Hallen-WM (mit Winterwurf und Non-Stadia-Wettbewerben) der Masters in Alachua County, Florida (USA) ist Geschichte. Für das Highlight des Abschlusstages am Sonntag sorgte Roland Gröger (TopFit Berlin). Wie entfesselt stürmte er in 55,35 Sekunden zum WM-Titel über 400 Meter in der Altersklasse M60. Mit neuem Weltrekord, der bis dahin seit 2003 vom Kanadier Harold Morioka (55,62 sec) gehalten worden war.
Vier Starts, vier WM-Titel: Eine der erfolgreichsten Teilnehmerinnen dieser Weltmeisterschaften war in der W75 Hillen von Maltzahn (TSV Burgdorf), die nach ihren Titeln über 60 Meter, 200 Meter und im Weitsprung auch den Dreisprung-Wettbewerb mit 6,99 Metern und mit deutlichem Vorsprung für sich entscheiden konnte. Seinen in der Masters-Karriere nunmehr insgesamt 13. Weltmeistertitel brachte M80er Friedhelm Adorf (LG Rhein-Wied) in 1:12,24 Minuten über 400 Meter souverän unter Dach und Fach.
Drei Titel im Gehen
Am Abschlusstag gingen fünf weitere Titel nach Deutschland. Drei davon im Gehen: Andreas Janker (M40) überquerte im 10 Kilometer Straßengehen bereits nach 48:43,20 Minuten den Zielstrich. Gemeinsam mit Sebastian Brandt (Non-Stop-Ultra) und Steffen Borsch (SV Halle) lag er auch in der Mannschaftswertung vorne. Zu ihrem zweiten Gold ging auch Sigute Brönnecke (W60; Eintracht Hildesheim) in 59:49,24 Minuten.
Während die Geherinnen und Geher den teils heftigen Regenschauern trotzten, brachten im knöcheltiefen Wasser die deutschen Werferinnen ihren Wettkampf auf dem West End über die Bühne. 31,96 Meter aus Durchgang Nummer eins im Diskuswettbewerb der W60 sollten Christine Ecker (LA Team Saar) zum Gewinn der Goldmedaille reichen. Am Ende mit einem halben Meter Vorsprung vor der Konkurrenz.
Äußerst erfolgreich verlief die Aufholjagd von Jürgen Herrmann (M60, TSV 1883 Bogen Turnen/Leichtathletik) beim Indoor-Gewichtwurf. Nach seinen 18,04 Meter im dritten Versuch hatte er vor dem abschließenden Durchgang auf Rang vier gelegen. Doch dann wuchtete er sein Arbeitsgerät schließlich auf 19,41 Meter und holte sich damit doch noch den Titel.
Ein Fazit aus deutscher Sicht
Top-moderne Wettkampfstätten, eine eingespielte Organisation, kompetente Kampfrichter und Offizielle sowie zahlreiche zuvorkommende Helfer sind im Zusammenwirken der Gastgeber und der WMA (Masters-Weltverband) – vergleichbar mit dem Standard in Torun (Polen) – abermals vorbildliche Weltmeisterschaften gelungen, die Freude auf künftige internationale Events machen. Und so vergleichsweise klein und fein das deutsche Masters-Team mit 114 Gemeldeten war, so glänzend fiel die Medaillenausbeute mit insgesamt 70 Medaillen, davon 29-mal Gold, 23-mal Silber und 18-mal Bronze, aus.
Noch entscheidender aber als die Zeiten, Höhen, Weiten, Punkte und Rekorde war die Stimmung im Nationalteam: Das gegenseitige Interesse und das persönliche Miteinander von Alt und Jung sowie einem sich mehr und mehr ausprägendem Mannschaftsgeist unter WM-Erfahrenen und -Neulingen zeichnete die deutsche Mannschaft aus.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...