Die WM-Dritte über die Hindernisse Gesa Felicitas Krause ist am Sonntag in Dortmund gut ins Olympia-Jahr gestartet. Einen Sieg über die Hürden verzeichnete Cindy Roleder. Vier Stabhochspringer meisterten 5,70 Meter, darunter die Leverkusener Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre.
Das Sturmtief „Sabine“ hielt auch die Organisatoren des 3. PSD Bank Indoor Meeting in Dortmund in Atem. Die enormen Windkräfte konnten zwar der Helmut-Körnig-Halle nichts anhaben, doch um die Zuschauer bei der An- und Abreise nicht zu gefährden, entschlossen sich die beiden Meeting-Chefs, Michael Adel und Georg Müller, nach Rücksprache mit dem Krisenstab der Stadt Dortmund, das Hauptprogramm der Veranstaltung um eine Stunde vorzuziehen und deutlich zu kürzen.
Der Besuch, auch wenn er aufgrund der Wetterverhältnisse für einige der 3.000 Zuschauer mit Hindernissen verbunden war, lohnte sich auf jeden Fall. Die Veranstaltung war gleichzeitig beste Werbung für die Hallen-DM 2021, die an selber Stelle stattfinden wird.
Im Fokus stand vor allem Publikumsliebling Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier), die im 3.000 Meter-Lauf als Vierte hinter Melissa Courtney-Bryant (Großbritannien; 8:49,78 min), Luiza Gega (Albanien; 8:53,63 min) und Roseline Chepngetich (Kenia; 8:53,63 min) mit einer Zeit von 9:05,12 Minuten ins Olympiajahr startete. 2019 war die DLV-Athletin zum Saisonauftakt vergleichsweise 4:14,60 Minuten über 1.500 Meter (Dortmund) und 9:03,19 Minuten über 3.000 Meter (Karlsruhe) gelaufen.
Nach kurzer Hallensaison wieder in die Höhe
„Da ich seit der WM in Doha keinen Wettkampf mehr bestritten hatte, war es für mich wichtig, zur Formüberprüfung wieder an einem Lauf teilzunehmen und das Adrenalin im Körper zu spüren. Die Zeit geht für mich in Ordnung“, betonte die WM-Dritte über 3.000 Meter Hindernis, die zwei Wochen vor dem Dortmunder Indoor-Meeting aus einem dreiwöchigen Höhentrainingslager in Kenia zurückgekehrt war.
Am 12. Februar ist ein Start bei der Hochschul-DM in ihrer Heimatstadt Frankfurt über 800 Meter geplant, am 15. Februar über 1.000 Meter in Glasgow (Schottland) und am 19. Februar im französischen Liévin über 2.000 Meter Hindernis. Zwei Tage nach der Hallen-DM in Leipzig (22./23. Februar), die den Abschluss ihrer Hallensaison bildet, fliegt Gesa Krause wieder nach Kenia. „Ich habe in den letzten Jahren immer gute Erfahrungen mit Höhentrainingslagern gemacht. Daher bin ich in den kommenden Monaten ganz wenig in Deutschland und werde mich vornehmlich in der Höhe aufhalten.“
Malaika Mihambo sprintet auf Platz zwei, Sieg für Cindy Roleder
Auch Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) avancierte zum Publikumsliebling. Die „Sportlerin des Jahres“, die bei der Athleten-Präsentation bereits herzlich empfangen wurde, trat in der Helmut-Körnig-Halle allerdings nicht in ihrer Spezialdisziplin an, sondern im 60-Meter-Sprint. Dort erfreute die Weitsprung-Weltmeisterin als Zweite hinter der Niederländerin N´ketia Seedo (7,31 sec) mit 7,37 Sekunden. Damit egalisierte sie ihre Saisonbestleistung und blieb nur drei Hundertstelsekunden über ihrem Hausrekord. Wegen des verkürzten Programms wurde kein Finale ausgetragen.
Cindy Roleder (SV Halle) musste sich bei ihrem Auftritt in Dortmund als Siegerin über 60 Meter Hürden mit 8,05 Sekunden begnügen und blieb damit deutlich über ihrer Saisonbestzeit von 7,94 Sekunden. Für die Hallen-Europameisterin von 2017 ging diese Leistung unter den Bedingungen in Ordnung, denn auch über die Hürden fiel der Endlauf aus. „Ich hätte gerne noch einen zweiten Lauf gehabt, aber ich bin dem Veranstalter dankbar, dass das Meeting trotz des herannahenden Orkans dennoch durchgezogen wurde“, lobte die Hürdensprinterin.
Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre über 5,70 Meter
Ein recht hohes Niveau hatte der Stabhochsprung der Männer. Gleich vier Stabartisten meisterten die Höhe von 5,70 Meter. Den Wettbewerb gewann Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) vor Ben Broeders (Belgien), Menno Vloon (Niederlande) und Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen).
„Ich bin trotz einer dicken Erkältung in Dortmund gesprungen, weil meine Großeltern sich Tickets für das Meeting gekauft hatten und ich sie nicht enttäuschen wollte. So gesehen war ich natürlich mit meiner Leistung zufrieden“, freute sich Blech. Auch sein Teamkollege Lita Baehre trat zufrieden die Heimreise an. „Das war heute eindeutig meine beste Leistung in diesem Jahr, und da steckt noch einiges drin. Beim ISTAF in Berlin hoffe ich auf eine weitere Steigerung“, erklärte der U23-Europameister.
Timo Benitz meldet sich zurück
Über 1.500 Meter gibt es in Deutschland momentan eine bemerkenswerte Leistungsdichte. Diese positive Entwicklung konnte man auch in Dortmund beobachten. Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) sorgte zu Beginn des Rennens für eine schnelle Fahrt, sodass die 1.000 Meter in 2:27,00 Minuten passiert wurden. Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) übernahm, nachdem Abele seinen Part erledigt hatte, couragiert die Führung. Im Finish konnte der Lokalmatador diese aber nicht mehr halten und musste sich trotz seiner bisher zweitschnellsten Zeit von 3:40,95 Minuten mit dem sechsten Platz begnügen. Hinter dem Briten Piers Copeland (3:40,25 min) gefielen Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) als Dritter mit 3:40,33 Minuten und Marius Probst (TV Wattenscheid 01) als Fünfter mit 3:40,67 Minuten.
Ein spannendes Rennen gab es im 800-Meter-Lauf der Frauen. Die neunmalige Deutsche Meisterin Christina Hering (LG Stadtwerke München) entschied nach Zwischenzeiten von 59,50 Sekunden (400 m) und 1:33,05 Minuten (600 m) den Lauf nach einem kurzen, aber knackigen Endspurt vor ihrer Teamkollegin Katharina Trost (2:04,35 min) in 2:04,06 Minuten für sich. „Der Lauf hat gezeigt, dass ich fit bin für die Deutschen Hallenmeisterschaften. Das Laufen auf der neuen Dortmunder Bahn hat mehr sehr gut gefallen. Eine tolle Anlage“, attestierte die Siegerin vor dem ebenfalls begeisterten Publikum.
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