Zum Auftakt der WM in London hat der Brite Mo Farah dem Heimpublikum am Freitag Gold über 10.000 Meter beschert. Aus DLV-Sicht zogen Robert Harting im Diskuswurf und Lisa Ryzih im Stabhochsprung ins Finale ein. Eine Runde weiter schafften es auch beide 1.500-Meter-Läuferinnen.
Das Publikum in London (Großbritannien) gilt spätestens seit den Olympischen Spielen 2012 als überschwänglich. Völlig zu Recht, wie sich am Freitag zum Auftakt der WM zeigte. Schon bevor die Wettbewerbe starteten, waren die Ränge voll besetzt und eine Laola-Welle schwappte durchs Rund. Endgültig Kopf standen die Zuschauer, als zum krönenden Abschluss des Abends die erste Entscheidung der Meisterschaften fiel und ein Brite mal wieder vorne weg stürmte.
Mo Farah fand sich über 10.000 Meter für seinen Geschmack verfrüht in der Führungsposition. Als es auf die Zielgerade ging, musste der viermalige Olympiasieger bei ohrenbetäubendem Lärm zeigen, was in ihm steckt. Aber auch von vorn hatte er die Konkurrenz im Griff und konnte sich letzten Endes doch in eine coole Siegerpose werfen. In 26:49,51 Minuten war die zweitschnellste Zeit seiner Karriere nötig, um wieder ganz oben zu stehen. Silber ging an Joshua Kiprui Cheptegei (Uganda; 26:49,94 min), Bronze gewann der Kenianer Paul Kipngetich Tanui (26:50,60 min).
Obwohl Mo Farah mit seinem dritten Sieg über die 10.000 Meter nacheinander der Hattrick gelang, ist seine Dominanz über diese Strecke noch nicht reif für die Geschichtsbücher. Die äthiopischen Lauflegenden Haile Gebrselassie und Kenenisa Bekele haben jeweils viermal nacheinander WM-Gold gewonnen. Über 5.000 Meter ist der Brite mit drei Siegen in Folge schon einsamer Rekordhalter. Seine Serie möchte der 34-Jährige mit einem weiteren Sieg am zweiten WM-Samstag (12. August) weiter ausbauen und sich dann auf die Straße verabschieden.
Robert Harting und Lisa Ryzih souverän im Finale
Einen perfekten Start für den DLV legte Robert Harting (SCC Berlin) hin. Der dreimalige Weltmeister trat als erster deutscher Athlet der WM in Aktion und schleuderte den Diskus (65,32 m) gleich über die geforderte Quali-Weite (64,50 m) fürs Finale. Mit dem Olympiasieg hatte der 32-Jährige seinen größten Erfolg in London gefeiert. <link news:59215>„Ich komme hier rein, ich fühle mich wohl. Ich habe hier Gold gewonnen. Ich kann alles anfassen, alles gibt mir Energie“, erklärte er und blickte mit Vorfreude aufs Finale am Samstag (5. August).
Mit einem Sprung über 4,55 Meter machte Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) das Stabhochsprung-Finale klar. <link news:59215>„Quali kann ich. Das ist etwas zum Abhaken. Mit links macht man es nicht, aber ich denke, ich konnte so viele Kräfte wie möglich sparen“, erklärte sie hinterher.
Bei ihrer WM-Premiere zogen außerdem Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4:03,60 min) und Hanna Klein (SG Schorndorf 1846; 4:09,32 min) jeweils als Sechste ihrer Vorläufe ins Halbfinale über 1.500 Meter ein.
<link btn>WM 2017 London kompakt