Großalarm in Wattenscheid: 1.801 Athleten aus 500 Vereinen kämpfen am Wochenende (8. bis 10. August) in 77 Entscheidungen um die deutschen Meistertitel der Altersklassen U20 und U18. Wir fassen für Sie alle Wettbewerbe zusammen. Hier: die Entscheidungen der weiblichen Jugend vom Freitag.
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Weibliche Jugend U20
100 Meter |
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Gina Lückenkemper mit starkem Finish
Lisa Mayer (LG Langgöns-Oberkleen) kam pfeilschnell aus den Blöcken und rannte dem Feld bis 80 Meter davon. Dann kam Gina Lückenkemper. Die Athletin vom LAZ Soest erwischte mal wieder einen schlechten Start, in Sorge versetzt habe sie das während des Rennens aber nicht. „Ich weiß, wenn ich locker bleibe, ist an mir kein Vorbeikommen.“ Sie sollte Recht behalten: In 11,67 Sekunden schnappte sie sich nach dem Vize-Titel der U18 im Vorjahr in diesem Jahr Gold. Ein Rennen ganz nach Maß war es zwar nicht („Dann wäre ich etwas schneller gewesen!“), dennoch zeigte sie sich zufrieden und optimistisch, dass die Beine auch noch über 200 Meter – ihre eigentliche Paradedisziplin – schnell laufen können.
Zufrieden war auch die Zweitplatzierte, obwohl sie noch kurz vor dem Ziel abgefangen wurde. „Nach dem Jahr ist das super!“ strahlte Lisa Mayer, gemeinsam mit Gina Lückenkemper Bronzemedaillen-Gewinnerin mit der deutschen 4x100 Meter Staffel bei der U20-WM. Auch Rang drei ging an ein Staffelmitglied: Lisa-Marie Kwayie (NSF Berlin), der im Zwischenlauf mit neuer Bestzeit von 11,66 Sekunden die schnellste Zeit des Tages gelungen war, holte in 11,82 Sekunden Bronze. sim
5.000 Meter Bahngehen |
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Maxi Woelke im Schlussspurt
Mit einem vehementen Antritt 150 Meter vor Schluss hat Maxi Woelke (SC Potsdam) ihren Vorjahrestitel erfolgreich verteidigt. Und das mit einer etwa halbminütigen Steigerung auf 24:14,89 Minuten. Dennoch wollte sich die alte und neue Meisterin im Ziel gar nicht so recht freuen.
"Das war ziemlich fies von mir. Ich habe ein schlechtes Gewissen", gestand die Brandenburgerin, die sich mehr als zwölf Runden im Windschatten der späteren Vize-Meisterin aufgehalten hatte. "Eigentlich hatten wir eine vollkommen andere Taktik abgesprochen. Ich wollte aufgrund der Hitze eigentlich langsamer angehen", verriet Maxi Woelke, die durch Fußprobleme im Training zurückgeworfen und - wie sie selbst sagt - verunsichert worden war.
Die wie im Vorjahr mit Silber dekorierte Lea Dederichs (ART Düsseldorf; 24:20,16 min) drückte von Beginn an vehement aufs Tempo. Dass es dennoch nicht zur Spitzenposition reichte, trug der Schützling von Aina Mikrikow-Warnt mit Fassung. Mitte Mai auf der Straße über die doppelte Distanz vorn, setzte sie ihren Aufwärtstrend fort. Immerhin bleibt sie in der Bestenliste vorn. Bronze ging wie vor Jahresfrist an die U18-Meisterin von 2012 Annika Brembach (SC Potsdam; 24:56,63 min). hk
Weibliche Jugend U18
3.000 Meter |
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Alina Reh toppt uralte U18-Bestleistung
Laufwunder Alina Reh (TSV Erbach) hat die Regentropfen nicht gespürt und ihr Ziel Bestleistung von der Spitze weg verwirklicht. Das sensationelle Ergebnis: die 36 Jahre alte deutsche U18-Bestleistung von Elvira Hoffmann (TV Bad Mergentheim; 9:07,4 min) aus dem Jahr 1978 ist geknackt. Die neue Marke hat die Jugend-Olympiateilnehmerin von Nanjing (China) auf 9:05,15 Minuten gesetzt.
„Der Regen hat pünktlich aufgehört, das Einlaufen war katastrophal. Aber ich wollte Bestzeit laufen“, sagte Alina Reh. „Dass es am Ende so schnell wird, damit habe ich nicht gerechnet.“ Nebenbei bedeutet die Zeit noch Rang drei in der U18-Weltrangliste, was sie im Hinblick auf die Jugend-Olympiade interessieren dürfte. Am 12. August geht der Flieger. „Das war nochmal eine gute Vorbereitung“.
Dass Alina Reh der Konkurrenz um Meilen enteilt ist, liegt auch daran, dass ihre stärkste Konkurrentin Lea Mayer (VfL Löningen) eine Altersklasse höher bei der U20 startet. So kam die zweite Läuferin 45 Sekunden später ins Ziel. Mit 9:50,42 Minuten lief Josephine Meyer-Ranke (LG Nordheide) zur Silbermedaille, dahinter in 9:51,41 Minuten Sarah Kistner (MTV Kronberg) auf den Bronzeplatz. pr
4x100 Meter |
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Vielumjubelter Wattenscheider Heimsieg
Schon den Vorlauf (46,87 sec) hatten die Lokalmatadorinnen aus Wattenscheid dominiert, fürs Finale war klar: Bringen sie den Stab sicher ins Ziel, ist ihnen Gold nicht zu nehmen. Und tatsächlich: Für Schlussläuferin Synthia Oguama wurden die letzten 100 Meter zum Schaulaufen, sie überquerte die Ziellinie mit dem Holz in der Hand und großem Vorsprung als Erste. Das Quartett, das Startläuferin Keshia Kwadwo, Ronja Frei und Nina Johanna Neuse komplettierten, war dabei genau eine Hundertstel schneller unterwegs als noch im Vorlauf.
Bemerkenswert: In den beiden vergangenen Jahren hatte der TV Wattenscheid 01 gar keine U18-Staffel ins Rennen geschickt, im Jahr 2014 ging es so quasi von null auf 100 direkt ganz oben aufs Podest. Daneben durften die StG Jena-Erfurt (47,92 sec) und der SC Magdeburg (47,93 sec) Platz nehmen, die Thüringerinnen machten damit aus Rang drei im Vorjahr Silber. sim
3.000 Meter Bahngehen |
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Teresa Zurek pulverisiert Bestzeit
Mit einer Bestzeit von 16:14,78 Minuten war Teresa Zurek nach Wattenscheid gekommen, mit einem Hausrekord von 14:54,56 Minuten kann sie „rundum zufrieden“ die Rückreise nach Potsdam antreten. „Ich wusste, dass zwei nicht dabei sind“, sagte sie mit Blick auf die Jahresbesten Josephine Grandi (SV Halle) und Emilia Lehmeyer (Polizei-SV Berlin). Aber auch die hätten es schwer gehabt, mit dem Tempo der 16-Jährigen mitzuhalten, die sich mit ihrer Zeit vom Freitag an die Spitze der deutschen U18-Bestenliste setzte.
„Ich wollte für 200 Meter gleichmäßig eine Minute gehen“, verriet der Schützling von Manja Berger die Taktik. Das hätte glatte 15 Minuten gegeben. „Dann habe ich versucht, ob es noch ein bisschen schneller geht.“ Es ging! Ein dreiviertel Jahr nach dem Start mit dem Gehsport holte die Potsdamerin so nach U20-DM-Bronze in der Halle schon die zweite Medaille.
Auf Rang zwei landete die Berlinerin Jennifer Okun (16:07,69 min), die in diesem Jahr zuvor auch schon einmal unter 16 Minuten geblieben war. Bronze erkämpfte sich Katharina Wax (SpVgg. Niederaichbach; 16:39,82 min). sim
100 Meter Hürden |
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Nancy Beinlich in Front
Die Jahresbeste hat ihre Position eindrucksvoll in Meisterschafts-Gold umgemünzt: Nancy Beinlich (1. LAV Rostock), schon in Vor- und Zwischenrunde eine Klasse für sich, zog im Finale voll vom Leder. Rhythmisch prägnant und technisch sauber stürmte die Tochter des früheren Fußball-Nationalspielers Stefan Beinlich ihrem ersten nationalen Meistertitel entgegen - und das nach ausbaufähigem Start.
"Ich habe gemerkt, dass ich von Hürde zu Hürde besser werde. Nach der vorletzten Hürde wusste ich dann, dass noch etwas geht", so die 17-Jährige, die sich in diesem Sommer bereits auf flotte 13,56 Sekunden verbessert hat. "Ich habe in den ersten vier Wochen der Sommerferien durchtrainiert, aber jetzt geht es zwei Wochen nach Cala Ratjada auf Mallorca", freute sich die neue Titelträgerin.
Hallen-Meisterin und Vorjahressiegerin Chantal Butzek (LC Paderborn; 13,71 sec), bei der U20-WM mit der DLV-Sprintstaffel Dritte, kam am besten aus den Blöcken und musste die Führung erst kurz vor der Ziellinie abgeben. Abigail Adjei (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) verbesserte sich um zwei Hundertstel auf 13,77 Sekunden und wurde mit Bronze belohnt. hk
Stabhochsprung |
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Regenschlacht mit zwei Siegerinnen
Es war vorbei, bevor der Kampf um Gold so richtig an Fahrt aufnehmen konnte: Der Himmel öffnete seine Schleusen, nachdem Tamara Schaßberger (LG Neckar-Enz) und Juliane Schulze (SSC Bad Sooden-Allendorf) im ersten Versuch über 3,70 Meter geflogen waren. Es goss aus Kübeln, der Wettbewerb wurde unterbrochen und erst 45 Minuten später wieder aufgenommen, da stand das Wasser in Pfützen auf der Bahn. Die Mitbewerberinnen vermühten sich vergeblich, die 3,70 Meter noch zu meistern.
Anschließend fällten die beiden Erstplatzierten die Entscheidung, den Wettbewerb zu beenden. Die Folge: Sowohl Schaßberger als auch Schulze, Deutschlands Teilnehmerin bei den Olympischen Jugendspielen in Nanjing (China), durften sich über Gold und den deutschen Meistertitel freuen. "Die Höhe ist natürlich nicht so gut", sagte Juliane Schulze, "aber eigentlich wollte ich hier vor allem noch mal einen Wettkampf machen vor Nanjing." Dass dieser für sie mit Gold endete - umso besser.
Dritte wurde die Leverkusenerin Luisa Schaar, die nach ihrer Anfangshöhe von 3,60 Metern nach dem Regen bei 3,70 Metern hängen blieb. Sie hat in diesem Jahr schon mehrmals 3,90 Meter überquert und hätte sich bessere Bedingungen gewünscht im Kampf um die oberen Podestplätze. Nur zuschauen konnte Titelverteidigerin und Vier-Meter-Springerin Stina Seidler (SV Werder Bremen). Sie hatte sich bei der Qualifikation für Nanjing einen Handbruch zugezogen. sim
Dreisprung |
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Friederike Altmann mit Energieleistung
Es war ein richtig spannender Wettkampf, der mehr und mehr an Fahrt gewann und bis zuletzt spannend blieb. Ein Kracher reihte sich an den nächsten, etliche Bestweiten wurden vom dichtgedrängt stehenden Publikum mit Extra-Applaus bedacht. Friederike Altmann (LAZ Celle) setzte dem Wettbewerb und sich selbst ganz zuletzt die Krone auf - mit der Verbesserung um acht Zentimeter auf 12,88 Meter.
"Im letzten Sprung hat sich alles entladen. Eine super Energieleistung", sagte die Vorjahres-Dritte nach ihrem Meistersprung. "Mittendrin habe ich kurz daran gezweifelt, dass ich es schaffe. Zumal ich wusste, dass die anderen stark sind." Belohnung: die Goldmedaille und ein zweiwöchiger Italien-Urlaub.
Vize-Meisterin Katharina Mattern (SC Neubrandenburg) hatte sich im dritten Durchgang mit 12,38 Metern zunächst in Führung gebracht und anschließend den Hausrekord auf 12,54 Meter erhöht. Lara Blinzinger (VfL Pfullingen) schaltete sich im vierten Versuch in den Kampf um Edelmetall ein und packte im letzten Durchgang mit 12,14 Meter noch einen drauf. hk
Kugelstoßen |
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Anika Nehls verteidigt Titel gegen aufstrebende Konkurrenz
Zu den Deutschen Meisterschaften topfit: Wie im Vorjahr in Rostock wuchtete Anika Nehls (SC Neubrandenburg) auch in Wattenscheid die Kugel zu einem neuen Hausrekord. Mit 17,77 Metern packte sie vier Zentimeter auf ihre vorherige Freiluft-Bestmarke, nur in der Halle kam sie schon einen Zentimeter weiter. Der Lohn: das zweite DM-Gold in Folge.
Ein gelungener Formtest für den Höhepunkt des Jahres, für den sie am Dienstag in den Flieger nach Nanjing (China) steigt: die Olympischen Jugendspiele. „Dahin kann ich jetzt den Schwung der Deutschen Meisterschaften mitnehmen“, strahlte die Neubrandenburgerin. Die 18 Meter hätte sie in Wattenscheid gerne übertroffen, nun soll die Marke in Nanjing fallen. Damit wäre sogar eine Medaille drin – und die ist das Ziel der 17-Jährigen.
Hinter Anika Nehls blieb ein Duo ebenfalls über der 17-Meter-Marke. Mit einer starken Serie von vier 17-Meter-Stößen und einer Bestleistung im letzten Versuch glänzte die erst 16 Jahre alte Julia Ritter (SuS Oberaden). 17,40 Meter bescherten ihr die Silbermedaille. Dahinter holte Katharina Maisch (TuS Metzingen) mit 17,14 Metern Bronze. Die bis Wattenscheid Jahresbeste Alina Kenzel (VfL Waiblingen) fand nicht in den Wettbewerb: 16,24 m, Platz sechs. sim
Hammerwurf |
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Michelle Döpke eine Klasse für sich
Wie beim Winterwurf-Sieg im Februar hat Michelle Döpke erneut ihre Vormachtstellung behauptet. Gleich zu Beginn feuerte die 17-Jährige vom Leichlinger TV die an einer Kette baumelnde Drei-Kilo-Kugel in den Bereich der persönlichen Bestleistung, die bei 62,98 Meter liegt. Doch leider landete ihr Wurfgeschoss minimal außerhalb des Sektors. Im zweiten Durchgang erzielte 62,09 Meter langten dann schon zum Sieg - mit über sieben Metern Vorsprung.
Die beiden letzten Versuche fanden im strömenden Regen statt. Bedingungen, die Vizemeisterin Isabel Weitzel (ESV Jahn Treysa) nicht abschrecken konnten. Sie schleuderte ihr Arbeitsgerät ganz zum Schluss auf exakt 55 Meter - bei Bedingungen, die sogar die Anzeigetafel streiken ließen. Auch Julia König (LV 90 Erzgebirge) holte in der Endphase noch einmal so richtig aus - und erreichte mit 53,49 Meter den Bronzerang. hk
Speerwurf |
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Fabienne Schönig mit Riesenvorsprung
Bestleistung getoppt und Konkurrenz um fast sieben Meter distanziert: Fabienne Schönig (LG Wipperfürth) hat mit komfortablem Vorsprung ihren Titel verteidigt und die Konkurrenz um sechseinhalb Meter hinter sich gelassen. Das lag auch daran, dass Lena Lilie (SC Magdeburg), die zweite 50-Meter-Werferin, nicht am Start war. Gerade aus dem Trainingslager gekommen hat Fabienne Schönig ihre Bestleistung um 32 Zentimeter gesteigert. Der Speer der Jugend-Olympiateilnehmerin in Nanjing (China 16. bis 28. August) flog auf 54,43 Meter.
„Das war für mich schon eine Überraschung, da ich mitten aus dem Training für die Jugend-Spiele komme. Ich nehme das als Rückenwind mit nach Nanjing“, sagte die Siegerin. Als sie vor einer Woche die Einkleidung für Olympia bekam, habe sie es richtig realisiert, dass sie dort am Start sein wird. „Genaue Ziele habe ich mir nicht gesetzt. Ich will die Veranstaltung genießen“. Die Konkurrenz wird stärker sein.
Am nächsten kam Fabienne Schönig in Wattenscheid die zweitplatzierte Kristin Tuxford (MTG Mannheim) mit 47,91 Meter. Der Kampf um Silber war eng. Nur knapp dahinter erreichte Veronika Klimek aus Waldkraiburg mit 47,80 Metern den Bronzerang. pr
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