| Jugend-DM 2017

Ulm am Samstag, männliche Jugend: Luis Brandner pfeilschnell

Bo Kanda Lita Baehre hat am zweiten Tag der Jugend-DM in Ulm erwartungsgemäß den Titel im Stabhochsprung der U20 gewonnen. Zudem überzeugten im männlichen Bereich vorallem die Sprinter, allen voran Luis Brandner, der das 100-Meter-Finale der U18 in sehr starken 10,44 Sekunden für sich entschied.
Thorsten Eisenhofer

Als Bo Kanda Lita Baehre bei 5,20 Metern seinen ersten Versuch im Stabhochsprung der U20 absolvierte, waren alle anderen Konkurrenten bereits ausgeschieden. Der Shooting-Star des Jahres benötigte bei dieser Höhe zwei Versuche („Da habe ich kurz gezittert“), dann stand bereits fest, dass der U20-Vize-Europameister sein persönliches deutsches Triple perfekt gemacht hat: Innerhalb weniger Wochen schnappte er sich die Meistertitel in der U23, bei den Aktiven und nun auch bei der U20. Der Leverkusener ließ noch einen gültigen Versuch über 5,30 Meter folgen, 5,50 Meter waren dann am Ende einer langen Saison diesmal zu hoch für ihn. Rang zwei ginig an den Vorjahressieger Julian Otchere von der MTG Mannheim mit 5,00 Metern.

Im Dreisprung der U20 setzte sich der Jahresbeste Paul Walschburger (LG Stadtwerke München) durch. Der Deutsche Hallenmeister, der dieses Jahr bereits 15,60 Meter gesprungen ist, landete im vierten Versuch bei 15,10 Metern. Es war der einzige 15-Meter-Sprung der Konkurrenz und der reichte zum Titelgewinn.

Devon Bender in den letzten Versuchen furios

Devon Bender (MTG Mannheim) hat am Freitag ein bisschen das Weitsprung-Finale der U18 verfolgt, in dem die Springer in den letzten beiden Durchgängen weitenmäßig richtiggehend explodierten. Ähnlich verlief dann am Samstag auch der Wettbewerb der Altersklasse im Dreisprung, bei dem Bender am Ende der strahlende Sieger sein sollte.

Lange führte der Jahresbeste Max-Ole Klobsa (LC Jena) den Wettbewerb an – 14,24 Meter hatte er im zweiten Versuch vorgelegt. Im fünften Versuch flog Devon Bender dann schon auf 14,23 Meter, bevor er sich dann im letzten Durchgang mit 14,27 Metern an die Spitze schob – und das obwohl er weit vor dem Brett absprang. Klobsa, und auch der Dritte Joel Kuluki (LBV Phönix Lübeck; 14,13 m), konnten nicht mehr kontern. Bender fand somit die passende Antwort auf sein frühes Ausscheiden am Vortag im Hochsprung, als der U18-WM-Siebte nur DM-Achter wurde (1,90 m).

Den Hammerwurf der U20 gewann der Jahresbeste Fabio Hessling (LAC Saarlouis), der fünfmal bei fünf gültigen Versuchen über 64 Meter warf. Bei seinem besten Wurf landete der Hammer bei 67,26 Metern. Diese Weite war auch nötig, denn mit Yosef Alqawati (MTG Mannheim), der mit 66,05 Metern Zweiter wurde, und Christoph Gleixner (LG LKr Aschaffenburg), der zwischenzeitlich sogar in Führung lag und mit 65,87 Metern Bronze holte, hatte er starke Konkurrenz.

Nick Kocevar verbessert bayerischen Rekord

Dass man schnell sein werden müsse, um Deutscher U18-Meister über 100 Meter zu werden, war klar. Dass es an der Spitze aber so schnell zu gehen würde, war jetzt nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Gut, der Wind spielte auch mit und blies recht kräftig von hinten (+1,5 m/sec), aber solche Zeiten, wie sie vor allem Luis Brandner lief (10,44 sec) muss man auch erst einmal laufen.

Brandner, der Dritte der U18-WM über 200 Meter, gewann vor Nick Kocevar (ESV Bad Endorf), der den bayerischen Rekord auf 10,54 Sekunden verbesserte. „Großes Kompliment auch an Nick für seine Zeit, er hat mich angetrieben“, sagte der Erfurter. Beide verbesserten damit ihre persönliche Bestzeiten, Brandner lief sogar recht nahe an die deutsche U18-Bestleistung von Tim Goebel (10,38 sec) aus dem Jahr 1999 heran. Schneller als der Sieger von Ulm war in der U18-Klasse seither nur Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg; 10,43 sec) um eine Hundertstel 2016 bei der U18-EM in Tiflis (Georgien).

Mit Spannung erwartet wurde das Finale über 110 Meter Hürden bei den U20-Athleten. Favorisiert war Raphael Thoma (LG Offenburg), aber auch Jonathan Petzke (Dresdener SC 1898) ging mit Titelchancen in den Endlauf. Da Thoma Mitte des Rennens, gleichauf mit Petzke in Führung liegend, zu starken Kontakt mit einer Hürde hatte, zurückfiel und so nur Sechster wurde, war der Weg zur Goldmedaille für Petzke frei. Er setzte sich in 13,84 Sekunden vor Luca Marticke (LG Ortenau Nord) durch, der in 13,95 Sekunden auch unter der 14-Sekunden-Marke blieb.

U18-Weltmeister Timo Northoff geschlagen

Vor knapp drei Wochen hatte Timo Northoff (TuS Jöllenbeck) noch über den Titel bei den U18-Weltmeisterschaften im Kugelstoßen jubeln dürfen – 20,72 Meter stieß er in Kenia die Kugel weit. In Ulm lief es für ihn nun überhaupt nicht. Fünf ungültige Versuche, dazu ein Stoß auf 18,77 Meter im zweiten Versuch. Das reichte nicht für den deutschen Meistertitel. „Ich hätte natürlich gerne gewonnen“, sagte Northoff und fügte an: „Aber die Leistung hat heute nicht gestimmt.“ Den Titel sicherte sich stattdessen Nico Maier (SR Yburg Steinbach) mit 19,54 Metern. Der Dritte der DLV-Bestenliste stieß damit knapp an seine Saisonbestleistung von 19,61 Metern heran. „Ich bin völlig überrascht, dass ich Gold gewonnen habe.“

Im vergangenen Jahr bei der Jugend-DM in Mönchengladbach ist Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde) das 800-Meter-Finale der U18 offensiv angegangen, hat das Feld angeführt und sich dann auf den letzten Metern überspurten lassen. Dies sollte ihm nicht noch einmal passieren. Auch dieses Jahr führte Sluka das Feld an, 200 Meter vor Schluss schoss dann Tim Assmann (TV Villingen; Zweiter 1:53,73 min) mit einer Tempoverschärfung an ihm vorbei. Doch Sluka konnte auf der Zielgerade kontern und lief in 1:53,54 Minuten zum Sieg.

400-Meter-Läufer Maximilian Kremser hat ihn diesem Jahr nicht unbedingt immer Glück mit den Bahnen, die im zugeteilt werden. Meistens bekommt er eine Bahn weiter außen und sieht somit seine härtesten Konkurrenten nicht. Und das wiederum heißt, er muss das Rennen offensiv angehen. So auch im Finale der U18 in Ulm. Kremser ging das Rennen also forsch an, lag deutlich in Führung, musste dem hohen Anfangstempo aber dann Tribut zollen. Auf der Zielgerade kam Justus Baumgarten (SC Heel Baden-Baden) stark auf, schaffte es aber nicht mehr ganz, Kremser noch abzufangen. Dieser siegte in neuer persönlicher Bestzeit und deutscher U18-Saisonbestzeit von 48,16 Sekunden vor Baumgarten (48,29 sec).

Tobias Köhlers später Konter

Tim Ader (SC Neubrandenburg) leitete das Diskus-Finale der U20 mit 55,30 Metern ein. Das war erst einmal die Führung. Und das blieb auch erst einmal die Führung. Durchgang für Durchgang bissen sich die Konkurrenten an der Weite des U20-EM-Vierten die Zähne aus. Bis im vorletzten Durchgang der Konter von Tobias Köhler (SV Halle) folgte. Der hatte bis dahin nur bescheidene 51,86 Meter stehen gehabt und steigerte sich auf 55,47 Meter. Somit holte er sich mit 17 Zentimetern Vorsprung den Meistertitel.

Ole Grischa Grevsmühl (SV Medizin Schwerin) war im Hochsprung der U20 der Mann der dritten Versuche: 1,95 Meter meisterte er im dritten Anlauf, 2,06 Meter im dritten Versuch und auch 2,11 Meter überquerte er im dritten Versuch. Während ein weiterer Fehlversuch über 1,95 Meter das frühe Aus bedeutet hätte, war das erfolgreiche Überqueren der 2,11 Meter nötig, um den Titel zu gewinnen. Denn ansonsten wäre Remo Cagliesi (TLV Germania Überruhr) Deutscher U20-Meister geworden. Denn er überquerte als einziger Springer 2,09 Meter. Grevsmühl hatte die Höhe ausgelassen. Er ist übrigens der erste Teilnehmer seines Vereins an Deutschen Meisterschaften.

Artur Beimlers langer Spurt zum Titel

Nach 850 Metern ging Artur Beimler (LC Cottbus) im 1.500-Meter-Finale der U18 nach vorne. Das Rennen war bis dahin nicht langsam gewesen, aber Beimler wollte es noch schneller haben. So schnell, dass er seine härtesten Konkurrenten Franz Rott (Erfurter LAC) und Louis Pape (LG Nord Berlin) vor der Schlussgerade abhängt. Und das gelang ihm mit seinem über 600 Meter gezogenen langen Spurt auch so in etwa. Rott versuchte zwar auf der Zielgerade noch einmal alles, konnte Beimler aber nicht mehr abfangen, der nach 4:02,71 Minuten mit 17 Hundertstelsekunden Vorsprung das Ziel erreichte.

Über 400 Meter Hürden der U18 feierte Henri Schlund (LAG Siegen) einen Überraschungssieg. Er steigerte seine im Vorlauf am Vortag aufgestellte persönliche Bestzeit von 54,67 Sekunden um über eine Sekunde auf 53,36 Sekunden und wurde für seine offensive Herangehensweise mit dem Titel belohnt. Knapp dahinter landete mit vier Hundertstelsekunden Rückstand Janis-Elias Pohl (LG Eintracht Frankfurt), der seine bisherige Bestzeit ebenfalls deutlich unterbot.

Emanuel Stubican sichert sich den 200-Meter-Titel

Emanuel Stubican (TB Bad Cannstatt) hat das 200-Meter-Finale in der Altersklasse U20 gewonnen. Er setzte sich auf den letzten Metern gegen seinen Staffel-Kollegen von den U20-Europameisterschaften, Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg), durch. Skupin-Alfa hatte das Rennen bis kurz vor der Ziellinie angeführt, hatte ausgangs der Kurve schon einen Vorsprung von über fünf Metern. Doch auf den letzten Metern kam Stubican stark auf und siegte schließlich in 21,13 Sekunden knapp vor Skupin-Alfa (21,18 sec).

Die beiden Titel über 2.000 Meter Hindernis sicherten sich zum Abschluss des zweiten Wettkampftages in der U20 Niklas Buchholz (TSV Hemhofen; 5:53,41 min), der sich bereits auf der zweiten Runde von der Konkurrenz löste, und in der U18 Florian Bremm (TV Leutershausen; 6:06,37 min) mit einem starken Finish.

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