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U20-EM: Die DLV-Talente in den Vorrunden (Tag 1)

Für die deutschen Nachwuchsathleten geht es am ersten Tag der U20-Europameisterschaften in Boras (Schweden; 18. bis 21. Juli) um den Einzug in die Halbfinals und Finals. Hier lesen Sie, wie sich die Talente in ihren Vorrunden präsentieren.
Pamela Lechner

<link termine top-events u20-em-2019-boras btn>U20-EM 2019 Borås

VORMITTAGSSESSION

mU20: Hammerwurf Qualifikation

Konstantin Moll nicht zufrieden, ein 80 Meter-Werfer raus

Für 80 Meter-Werfer Mykhaylo Kokhan war die Qualifikation eine souveräne Angelegenheit: Der U18-Weltrekordler aus der Ukraine beförderte seinen Hammer in der ersten Gruppe im ersten Versuch auf 79,18 Meter. Mit Cap und Sonnenbrille bekleidet es war es ihm im Kurz-Interview mit dem Stadionsprecher vor allem wichtig, auf seinen Instagram-Account hinzuweisen. Und er wünschte allen anderen Hammerwerfern viel Glück.

Das nötige Glück sollte dem einzigen DLV-Starter fehlen. Konstantin Moll (LC Rehlingen) war in den Wettkampf mit einem Wurf auf 67,60 Meter zwar gut eingestiegen. Dann aber folgten zwei ungültige Versuche, einmal landete der Hammer im Netz, einmal trat er über die Begrenzung des Rings. "Die Technik hat nicht so gut geklappt wie im Einwerfen und im Training, das ist schade", sagte der 18-Jährige über seinen ersten Auftritt bei einer internationalen Meisterschaft. Die Hoffnung, dass er als Achter seiner Gruppe noch das Finale erreichen würde, war gering. Zu viele Athleten übertrafen noch seine Weite. Unerwartet früh Endstation war auch für den zweiten 80 Meter-Athleten im Feld, Konstadínos Záltos aus Griechenland, er fabrizierte gleich drei Ungültige.

mU20: Stabhochsprung Qualifikation

Joshua Fadire springt ins Finale

Dass die Qualifikation für die DLV-Stabhochspringer keine leichte Angelegenheit werden würde, war von Anfang an klar. Doch einer der drei deutschen Nachwuchsathleten schaffte den Einzug in die Top Zwölf und damit ins Finale. Joshua Fadire (LG Bünde-Löhne) stellte im ersten Versuch seine Bestleistung von 5,10 Metern ein. Diese Höhe sollte reichen, denn nur elf Springer konnten sie überwinden, und bescherte ihm den geteilten vierten Platz im Gesamt-Ranking beider Gruppen. "Wir hatten gute Bedingungen, das Wetter war gut, der Wind kam konstant von hinten", berichtete Fadire, der sich für das Finale noch mehr ausrechnet. "Ich glaube, es kann noch höher gehen."

Der Deutsche U20-Hallenmeister Constantin Rutsch (LG Olympia Dortmund) zeigte mit 5,00 Metern im ersten Versuch ebenfalls einen guten Wettkampf, verpasste aber den rettenden zwölften Platz fürs Finale knapp, weil er bei 4,80 Metern zwei Fehlversuche zu viel hatte. Für den Potsdamer Fabio Wünsche (22. Platz) gingen gehandicapt von Rückenschmerzen 4,60 Meter in die Ergebnislisten ein. Zu den souveränsten Springern gehörte der Norweger Simen Guttormsen.

mU20: 110 Meter Hürden Vorlauf

Stefan Volzer und Tim Eikermann stehen im Halbfinale

Im ersten Vorlauf über die 110 Meter Hürden erwischte Tim Eikermann ein gutes Rennen. Der Leverkusener sicherte sich als Dritter seines Laufs in 13,84 Sekunden beim Sieg des Briten Joshua Zeller (13,60 sec) das große Q für den sicheren Einzug ins Halbfinale. "Beim Start bin ich etwas lange im Block sitzen geblieben, da wollten wir nichts riskieren. Ab der dritten Hürde hatte ich dann einen guten Rhythmus", sagte er über seine gelungene Premiere im DLV-Trikot.

Noch besser lief es für Stefan Volzer (VfL Sindelfingen). Die Nummer vier der europäischen U20-Bestenliste siegte im zweiten Vorlauf bei perfektem Rückenwind (+1,8 m/sec) in einer starken Zeit von 13,56 Sekunden und konnte am Ende sogar etwas Tempo rausnehmen und Kräfte sparen für das Halbfinale. "Ich bin gut durchgekommen und heute auch mit dem Startblock besser zurecht gekommen", sagte der Schützling von Marlon Odom, der zusammen mit Stabhochspringerin Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam) Kapitän der U20-Mannschaft in Boras ist. Für das Halbfinale sieht er noch Reserven, um das Finalticket klar zu machen. Schneller in den Vorläufen war nur der Spanier Enrique Llopis (13,52 sec) als Sieger des dritten Laufs.

wU20: 100 Meter Vorlauf

Talea Prepens und Chiara Schimpf sprinten ins Halbfinale

Die Dresdnerin Chiara Schimpf nutzte den ersten 100 Meter-Vorlauf direkt für den Einzug ins Halbfinale. Sie rannte bei ordentlich Gegenwind (-2,6 m/sec) in 11,81 Sekunden hinter der Italienerin Vittoria Fontana (11,67 sec) auf den zweiten Platz. Für die Top Drei von jedem Lauf gab es das große "Q", gleichbedeutend mit dem Ticket für das Halbfinale. Team-Kollegin Kathleen Reinhardt (VfB Stuttgart 1893), die sich wie viele sehr auf ihre erste internationale Meisterschaft gefreut hat (11,89 sec), verpasste die nächste Runde als Vierte in Lauf zwei. Zu Rang drei fehlte ein gutes Zehntel, zum Weiterkommen über die Zeit nur sechs Hundertstel.

Die U18-Weltmeisterin über 200 Meter Talea Prepens (TV Cloppenburg) sorgte im letzten Vorlauf für den zweiten deutschen Halbfinal-Einzug. Sie kam hinter der Britin Immanuela Aliu (11,57 sec) in 11,65 Sekunden (+0,8 m/sec) als Zweite ins Ziel. "Der Start war heute ausnahmsweise mal richtig gut", freute sie sich nach dem Rennen. "Hintenraus habe ich mich nicht ganz so gut getroffen, das geht in der nächsten Runde noch besser." Ihr Ziel ist das Finale. Die schnellste Vorlauf-Zeit lieferte die junge Niederländerin N'ketia Seedo ab, die den dritten Vorlauf in neuer nationaler U18-Bestleistung von 11,37 Sekunden (+1,4 m/sec) gewann.

mU20: 100 Meter Vorlauf

Zwei Vorlauf-Siege, drei Sprinter im Halbfinale

Klasse Vorstellung von Simon Wulf im ersten 100 Meter-Vorlauf. Nach 10,72 Sekunden war der Sprinter vom Dresdener SC bei leichtem Gegenwind (-0,8 m/sec) als Erster im Ziel. Das brachte ihm den sicheren Einzug ins Halbfinale. In einem knappen Finish ließ er den Polen Antoni Plichta (10,73 sec) hinter sich. Kurze Zeit später hatte auch der U18-WM-Fünfte von 2017 Nick Kocevar (TSV Bad Endorf) sein Ticket für die nächste Runde in der Tasche. Platz drei mit 10,80 Sekunden im dritten Vorlauf, den der Brite Chad Miller (10,67 sec) für sich entschied.

Im letzten Rennen sorgte der schnellste Deutsche unter den U20-EM-Teilnehmern Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) für den zweiten DLV-Vorlaufsieg. Der U20-WM-Dritte mit der Staffel von 2018 setzte sich bei viel Gegenwind (-1,8 m/sec) in 10,66 Sekunden hauchdünn vor dem Spanier Arnau Monne (10,67 sec) durch. "Es war ein bisschen schwierig mit dem Wind, weil ich an sich nicht ein Typ bin, der gerne bei Gegenwind läuft. Der Start war ein bisschen komisch, aber hintenraus habe ich mein Bestes gegeben", sagte der 19-Jährige. "Mein Ziel ist das Finale." Schneller als der Hamburger war in der ersten Runde nur der Brite Jeremiah Azu (10,56 sec).

wU20: Dreisprung Qualifikation

Kira Wittman fliegt mit konstanter Serie ins Finale

Gelungene Dreisprung-Qualifikation für 13 Meter-Springerin Kira Wittmann (SV Quitt Ankum): Die 19-Jährige stieg in der Gruppe B mit 12,98 Metern in den Wettkampf ein und legte mit 12,95 und 12,86 Meter noch zweit Marken in Richtung der 13 Meter-Marke nach. Alles bei Gegenwind gesprungen. Für die geforderte direkte Qualifikationsweite von 13,10 Metern reichte es zwar nicht ganz, aber als Vierte ihrer Gruppe und Sechstplatzierte in der Summer beider Gruppen zog sie doch sicher ins Finale der besten Zwölf ein. Dies war im Vorfeld auch ihr Ziel. Am stärksten präsentierte sich die Bulgarin Aleksandra Nacheva mit 13,76 Metern.

wU20: Diskuswurf Qualifikation

Sandy Uhlig schafft es ins Finale

Von den drei deutschen 50 Meter-Diskuswerferinnen schaffte es Sandy Uhlig (LG Mittweida) als Einzige ins Finale. Mit ihrem zweiten und dritten Versuch von 48,93 und 48,91 Meter sicherte sie sich in der Endabrechnung beider Qualifikationsgruppen den elften Platz und somit das Ticket für das Finale der besten Zwölf. Nur neun Zentimeter zu Rang zwölf und somit zum Finale fehlten Antonia Kinzel (SSV Ulm 1846; 48,41 m). Die Berlinerin Michelle Santer, die in der zweiten Gruppe B an der Reihe war, kam nicht über 46,75 Meter hinaus und wurde zusammengefasst 16.

Überraschend war das vorzeitige Aus der Jahresbesten Jorinde van Klinken, die Niederländerin kam nach zwei ungültigen Würfen nur auf 47,67 Meter – obwohl sie diesen Sommer schon 61,33 Meter geworfen hat. Beste Qualifikantin war so die Türkin Özlem Becerek mit nationalem U18-Rekord von 53,19 Metern. Nur vier Werferinnen übertrafen die geforderte Quali-Weit von 51,00 Metern.

mU20: Kugelstoßen Qualifikation

Timo Northoff macht es spannend

Spannend machte es im Kugelstoßen Timo Northoff (TV Wattenscheid 01). Als Nummer vier der europäischen U20-Bestenliste mit einer "PB" von 19,51 Meter sollte der Einzug ins Finale eigentlich kein Problem darstellen. Gefordert waren als Quali-Weite 19,25 Meter, die in seiner Gruppe A aber einzig der Weißrusse Aliaksei Aleksandrovich um einen Zentimeter übertreffen konnte. Der Deutsche U20-Hallenmeister musste nach 17,07 und 17,82 Metern in den ersten beiden Stößen nachlegen. Im dritten Durchgang gelang schließlich die wichtige Steigerung auf 18,45 Meter – elftbeste Weite beider Quali-Gruppen und damit das Final-Ticket.

"Meine Einstöße waren echt gut, da dachte ich, ich kann den ersten Versuch locker angehen, aber das funktioniert nicht, dann arbeite ich am Ende nicht richtig", erzählte Timo Northoff, der U18-Weltmeister von 2017. "Das versuche ich im Finale besser zu machen. Ich hoffe, dass die Kugel weit fliegt." Für seine Team-Kollegen Jonas Tesch (SV Halle; 17,77 m) und Nico Maier (SR Yburg Steinbach; 17,45 m) lief der Wettkampf nicht optimal, sie reihten sich im Gesamtklassement auf den Rängen 20 und 26 ein. Die stärkste Weite des Tages lieferte der Türke Alperen Karahan mit 20,12 Metern ab, der in diesem Jahr schon 21,48 Meter verbucht hat.

wU20: 400 Meter Vorlauf

Mona Mayer und Marie Scheppan eine Runde weiter

Von den drei im Einzel nominierten DLV-Langsprinterinnen sind nur zwei zum 400 Meter-Vorlauf angetreten. Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) konzentriert sich ganz auf ihren Einsatz in der Staffel. Mona Mayer (MTV Ingolstadt 1881), die ihren Muskelfaserriss von der Junioren-Gala in Mannheim, in den letzten Wochen rechtzeitig in den Griff bekommen konnte, sicherte sich als Zweitplatzierte des zweiten Laufs beim Sieg der Britin Amber Anning (53,68 sec) in 54,32 Sekunden souverän ihren Platz im Halbfinale.

Enger war es bei U18-Vize-Europameisterin Marie Scheppan. Die Langsprinterin vom LC Cottbus ging ihr Rennen im vierten Vorlauf für ihre Verhältnisse schnell an – kein Wunder an der Spitze stürmte die unter neutraler Flagge startende Russin Polina Miller in der Tagesbestzeit von 52,87 Sekunden davon. Die DLV-Athletin verpasste zwar den dritten Rang für das große "Q" im Duell mit der Schweizerin Giulia Senn (54,35 sec) um vier Hundertstel, erreichte aber über ihre Zeit (54,35 sec) das Halbfinale. "Es ist nochmal etwas anderes jetzt in der U20-Klasse zu laufen, da gibt es viele starke Konkurrentinnen", meinte Marie Scheppan, die um einen Platz im Finale kämpfen will.

 

NACHMITTAGSSESSION

wU20: 800 Meter Vorlauf

Lena Posniak gibt alles

Vier Vorläufe, die Top Drei von jedem Lauf und weitere vier Zeitschnellste erreichen das Halbfinale, so die Ausgangslage in Runde eins bei den 800 Metern. Gleich im ersten Lauf ging die einzige deutsche Starterin Lena Posniak (LAC Erfurt Top Team) auf der äußeren Bahn acht ins Rennen. Die erste Runde hielt sie gut mit, dann wurde aufs Tempo gedrückt. "Ich habe auf den letzten 200 Metern alles gegeben, aber es war einfach zu schnell", erzählte sie in der Mixed Zone. Vorne siegte die Britin Sarah Calvert in 2:06,72 Minuten, auf Platz fünf kam die Erfurterin nach 2:08,30 Minuten ins Ziel.

Um sich über die Zeit noch für das Halbfinale zu qualifizieren, durfte keine Athletin in den nächsten beiden Rennen hinter den jeweiligen Top Drei (Q) mehr schneller als Lena Posniak. Und so war es. Die Erfurterin war letztendlich im zweitschnellsten Lauf und zog mit dem kleinen "q" als 16. Läuferin ins Halbfinale ein.

mU20: 1.500 Meter Vorlauf

Maximilian Sluka mit starkem Endspurt im Finale

Aus zwei Vorläufen wurden die zwölf Finalteilnehmer über 1.500 Meter ermittelt. Ein couragiertes Rennen bot Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde), der sich eingangs der letzten Runde in den Top Vier befand. Von einem Gerangel in der letzten Kurve ließ er sich nicht aus dem Tritt bringen und investierte alles in den Schlussspurt. So kam er als Zweiter in 3:49,21 Minuten hinter dem Türken Celik Mehmet (3:49,01 min) ins Ziel und erhielt das große "Q".

Die ersten Glückwünsche kamen von seiner Freundin Laura Kaufmann (LG Ohra Energie), die für die 4x400 Meter-Staffel nominiert ist. "Ich bin froh, dass ich das Finale erreicht habe, das war das erste Ziel", sagte der Deutsche U20-Hallenmeister über 800 Meter. Maximilian Sluka hatte auch auf dieser Strecke die U20-EM-Norm erfüllt, konzentriert sich aber auf die 1.500 Meter. Nicht in die Entscheidung eingreifen konnte Team-Kollege Sven Wagner (USC Mainz; 3:54,67 min) im ersten Lauf, den er auf Rang elf beendete. Hier gewann der Belgier Ruben Verheyden (3:49,91 min).

wU20: Hochsprung Qualifikation

Lavinja Jürgens meistert Aufgabe souverän

Die U18-WM-Dritte von 2017 Lavinja Jürgens hat die Hochsprung-Qualifikation souverän gemeistert. Die Athletin vom TSV Kranzegg überquerte die wichtigen Höhen von 1,78 und 1,81 Meter im ersten Versuch. Höher musste es nicht gehen, denn nur elf Springerinnen überflogen 1,81 Meter. Damit waren die Top Zwölf für das Finale gefunden. Nicht dazu gehörte die zweite Deutsche im Wettbewerb Maike Schuster (LAV Kassel), die nach übersprungenen 1,70 Meter drei Fehlversuche bei 1,74 Meter einstecken musste. Noch sicherer als Lavinja Jürgens präsentierten sich nur die unter neutraler Flagge startende Russin Adelina Khalikova und Jugend-Olympiasiegerin Yaroslava Mahuchikh.

wU20: 100 Meter Halbfinale

Chiara Schimpf sprintet ins Finale

Zwei DLV-Sprinterinnen hatten den Einzug ins Halbfinale geschafft. Eine davon konnte sich auch für das Finale qualifizieren. Am Start im ersten von zwei Halbfinals, die U18-Weltmeisterin über 200 Meter Talea Prepens (TV Cloppenburg; 11,70 sec). Sie verpasste nur um zwei Hundertstel einen Rang in den Top Drei, der Voraussetzung war, um direkt ins Finale zu ziehen. Diesen schnappte sich beim Sieg der Britin Immanuela Aliu (11,58 sec) die Ungarin Boglárka Takács in 11,68 Sekunden. Die Norddeutsche musste nun hoffen als eine von zwei weiteren Zeitschnellsten weiterzukommen.

Im zweiten Halbfinale war es aber dann DLV-Sprinterin Chiara Schimpf (Dredener SC 1898), die sich den letzten Final-Platz über die Zeit sicherte. Für sie wurden als Fünfte ihres Rennens 11,65 Sekunden (+0,9 m/sec) gestoppt. Damit kam sie im richtigen Moment bis auf eine Hundertstel an ihre Bestzeit von Mannheim heran, die ihr das U20-EM-Ticket beschert hatte. Am schnellsten unterwegs war hier die Siegerin aus den Niederlanden N'ketia Seedo in 11,40 Sekunden.

wU20: Speerwurf Qualifikation

Drei DLV-Athletinnen im Finale, Top-Weite für Julia Ulbricht

Eine Gala-Vorstellung lieferte Julia Ulbricht (1. LAV Rostock) in der ersten Qualifikationsgruppe ab. Die U18-WM-Vierte von 2017 beförderte ihren Speer im ersten Versuch auf die Schnappszahl-Weite von 55,55 Meter. Mit dieser neuen Bestweite übertraf sie die fürs Finale geforderte Quali-Weit von 52,00 Meter klar und sollte am Ende beider Gruppen auch das gemeinsame Ranking vor der Italienerin Carolina Visca (54,40 m) anführen. "Ich war sehr motiviert und fokussiert und habe gewusst, dass ich heute weit werfen kann. Schon das Einwerfen hat sich super angefühlt, nichts hat wehgetan, weder Arm noch Schulter", berichtete die 18-Jährige.

Auch bei ihrer Team-Kollegin Leonie Tröger (Hallesche Leichtathletik-Freunde) lief es rund. Sie startete in derselben Gruppe mit guten 50,27 Metern in den Wettkampf und erhöhte dann im zweiten Anlauf auf 53,27 Meter. In der zweiten Gruppe machte Elisabeth Hafenrichter (LG Stadtwerke München) mit neuer Bestleistung von 52,52 Metern im dritten Versuch das deutsche Trio fürs Finale perfekt.

mU20: 100 Meter Halbfinale

Stark: Drei DLV-Sprinter stehen im Finale

Stark präsentierten sich die Sprinter. Zu dritt waren sie ins Halbfinale gezogen, zu dritt ging es geschlossen ins Finale. Im ersten Vorlauf rannte Simon Wulff (Dresdner SC 1898) in 10,53 Sekunden hinter dem Briten Chad Miller (10,47 sec) auf Rang zwei – zeitgleich vor dem Franzosen Aymeric Priam. Das brachte dem Dresdner das direkte Ticket fürs Finale. "Letztes Jahr war ich nur verletzt, und dieses Jahr dann die Qualifikation für die U20-EM. Dass es soweit geht, ist schon geil", freute sich Simon Wulff.

Im zweiten Halbfinale stand Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) am Start. Den Polen Antoni Plichta (10,46 sec) vor sich konnte er nicht mehr ganz überholen und wurde beim Sieg des Italieners Lorenzo Paissan (10,42 sec) Dritter. Nun hieß es warten, ob seine schnellen 10,48 Sekunden für die Top Acht, die ins Finale kommen, reichen würden – und das tat es. Im dritten Halbfinale, das mit der besten Halbfinal-Zeit der Brite Jeremiah Azu (10,37 sec) gewann, holte sich Nick Kocevar (TSV Bad Endorf; 10,52 sec) als Dritter ebenfalls noch das kleine "q".

wU20: 1.500 Meter Vorlauf

Lisa Hausdorf macht Plätze gut

Zwei Vorläufe standen über die 1.500 Meter auf dem Programm. Die Top Vier von jedem Rennen plus weitere vier Zeitschnellste dürfen im Finale nochmal ran. Im zweiten Vorlauf stand Lisa Hausdorf an der Startlinie. Zunächst hielt sich die 16-Jährige bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft im hinteren Feld auf. Dann machte sie mit einem beherzten Endspurt noch einige Plätze gut. Für den vierten Rang und damit den direkten Final-Platz sollte es dennoch knapp nicht reichen. Sie wurde in 4:27,85 Minuten, nur 21 Hundertstel hinter der Britin Erin Wallace (4:27,64 min), Fünfte. Der erste Vorlauf war mit der Polin Oliwia Sarnecka (4:22,19 min) und der irischen Doppel-U18-Europameisterin Sarah Healy (4:22,34 min) deutlich schneller, so dass damit keine Möglichkeit bestand, über die Zeit noch weiterzukommen.

mU20: Weitsprung Qualifikation

Bennet Vinken zweimal über 7,50 Meter

In Sprung-Laune war Bennet Vinken. Der Hamburger stieg in der Gruppe A mit 7,50 Metern in den Wettbewerb ein. Schon dieser Versuch hätte zur Qualifikation fürs Finale gereicht. Als direkte Quali-Weite waren aber 7,55 Meter verlangt und er wollte auf Nummer sicher gehen. Nachdem er im zweiten Versuch das Brett nicht richtig traf, folgte im letzten Versuch bei minimalem Rückenwind der zweitweiteste Satz des Tages aller Weitspringer auf 7,57 Meter. Nur zwei Zentimeter von seiner persönlichen Bestleistung entfernt. Das konnte nur der Sieger der Gruppe B noch toppen: Dominik Pázmándi aus Ungarn flog auf im dritten Durchgang auf 7,61 Meter. Der 7,82 Meter-Springer aus Griechenland Aléxios Aryirópoulos verpasste das Finale mit nur 7,04 Metern.

"Mit dem letzten Versuch habe ich mich selbst belohnt. Es ist ein super Gefühl hier als einer der wenigen Athleten die direkte Quali-Weite gesprungen zu sein", sagte Bennet Vinken. "Ich war anfangs etwas nervös, aber der erste Sprung hat mir Sicherheit gegeben." Im Training hat er zuletzt viel am Anlauf gearbeitet: "Die ersten Schritte druckvoll, schnell im Mittelteil laufen und die letzten Schritte von oben setzen, aber trotzdem mit Druck nach vorne" – so das Erfolgsrezept.

mU20: 3.000 Meter Vorlauf

Elias Schreml erreicht den Endlauf

Aus den zwei Vorläufen qualifizierten sich jeweils die Top Fünf und weitere fünf Zeitschnellste für den Endlauf. Im Finale antreten darf nochmal Elias Schreml (LG Olympia Dortmund), der im zweiten Lauf taktisch geschickt das Final-Ticket löste. Er lief zu Beginn im vorderen Mittelfeld und schob sich immer weiter nach vorne. Auf der Zielgeraden sicherte er sich mit seiner internationalen Erfahrung in 8:24,59 Minuten ungefährdet den dritten Platz. Es siegte der Ukrainer Andriy Krakovetskyy (8:23,37 min) vor dem Serben Milos Malesevic (8:24,14 min). Im langsameren ersten Lauf, den der Österreicher Albert Kolkaly (8:34,64 min) gewann, musste Bendikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg; 8:51,31 min) das Feld ziehen lassen und kam auf Rang zehn ins Ziel.

 

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