Es ist die Premiere der U18-Europameisterschaften und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ist mit 49 Nachwuchsathleten bei den kontinentalen Titelkämpfen in Tiflis (Georgien; 14. bis 17. Juli) vertreten. Wie sich die Talente in den Finals schlagen, können Sie hier mitverfolgen.
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Finals der männlichen U18
3.000 Meter |
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Mohamed Mohumed – Vierter nach nur zehn Monaten Leichtathletik
Bis vor zehn Monaten hatte Mohamed Mohumed ausschließlich Fußball gespielt, am Donnerstagabend kämpfte er bereits heiß um eine Medaille bei der U18-EM der Leichtathleten mit. Lange lag er hinter dem Jahresschnellsten Elzan Bibic (8:09,06 min) aus Serbien auf dem zweiten Platz, 50 Meter betrug der Vorsprung auf die Verfolgergruppe zwischenzeitlich. „Dann hat die Kraft noch gefehlt“, erklärte der neue Läufer mit somalischen Wurzeln, der sich schließlich mit Eingang auf die Zielgerade von dem Spanier Annasse Mahboub Hamdouini (8:20,20 min) und dem Rumänen Adrian Garcea (8:20,94 min) überholen lassen musste, und in starker neuer Bestzeit von 8:23,14 Minuten Vierter wurde.
„Kraft gegeben“ haben die lauten Anfeuerungsrufe der Team-Kollegen, die mit Deutschland-Fahne ausgerüstet in der Dämmerung auf dem Dach der Hotel-Dachterrasse zusammen kamen. Doch am Ende ging die Puste aus und die langen Schritte wurden kürzer – kein Wunder nach der kurzen Trainingszeit. Eigentlich wollte Mohamed Mohumed (VfL Willich) die 1.500 Meter laufen, auch hier hatte er die Norm. Aber der Meldeliste nach schienen seinen Chancen im Vorfeld über die 3.000 Meter größer. Seine Zukunft sieht er auf den 5.000 bis 10.000 Metern.
Finals der weiblichen U18
5.000 Meter Gehen |
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Julia Richter kämpft sich beherzt auf Platz fünf
Sie wollte das Rennen diesmal anders angehen als bei ihrem letzten internationalen Start in Cali (Kolumbien): Die negativen Gedanken in positive umwandeln und auch wenn es hart wird weiterkämpfen. Das gelang Julia Richter im ersten Finale der U18-EM auch an kniffligen Stellen des Rennens. Bei heißen Temperaturen – geschützt mit einem Basecap – war sie von Anfang an unter den besten Sechs platziert, und das sollte sich nicht mehr ändern. Ihr Ziel, ein Rang unter den Top Ten, hat sie mehr als erreicht. Nach 23:50,79 Minuten jubelte die Potsdamerin über den fünften Platz und eine neue Bestzeit (vorher 24:03 min).
„Zwischendrin dachte ich, ich kann nicht mehr, aber dann habe ich mir gesagt, bleib dran“, berichtete die U18-WM-Teilnehmerin von Cali nach dem Wettkampf. „Man hat mich optimal vorbereitet, ich bin so froh.“ Zur Feier gab es gleich die Deutschland-Fahne von ihren Team-Kollegen überreicht. Vorne holte sich die Türkin Meryem Bekmez in 22:50,22 Minuten den ersten Titel der Meisterschaften und stellte eine neue europäische Bestleistung auf.
Siebenkampf |
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Janicka Baarck startet mit Bestzeit
Die beiden DLV-Siebenkämpferinnen Janika Baarck (SC Neubrandenburg) und Johanna Siebler (LC Überlingen) sind gut in den ersten Tag gestartet. Bei sonnigen Temperaturen gewann Janika Baarck ihren Vorlauf in neuer Bestzeit von 14,13 Sekunden, in Kreuztal hatte die Uhr 14,28 Sekunden gestoppt. Johanna Siebler wurde im selben Lauf Vierte mit soliden 14,23 Sekunden. Damit reihen sie sich fürs Erste unter den Top Ten auf den Plätzen sechs und neun ein. Schnellste war die Tschechin Jana Novotna in 13,80 Sekunden.
Im Hochsprung ging es für Janika Baarck gleich gut weiter. Im Vergleich zum U18-EM-Qualifikationswettkampf in Kreuztal packte sie zehn Zentimeter an Höhe drauf. Sie blieb mit 1,61 Metern nur einen Zentimeter unter ihrer Bestleistung. Johanne Siebler bekommt ihre Punkte für 1,55 Meter, fünf Zentimeter unter Bestleistung und damit im Rahmen. Das Fazit vor der Mittagspause lautete: "Alles wunderbar" bei Janika Baarck (1.707 Punkte) und "alles soweit in Ordnung" bei Johanna Siebler (1.624 Punkte). Sie liegen auf den Rängen elf und 18. Es führt nach einem herausragenden Hochsprung (1,88 m) die Ukrainerin Alina Shukh mit 1.998 Punkten.
DLV-Mehrkämpferinnen übernachten auf fünf und neun
Im Kugelstoßen konnten Janika Baarck und Johanna Siebler ihre Wurfstärke ausspielen. Die Neubrandenburgerin wuchtete ihre Kugel im ersten Versuch auf 14,27 Meter, weiter wollte ihr Wurfgerät nicht mehr fliegen. Ihre Team-Kollegin kratzte mit 14,67 Metern an ihrer Bestleistung (14,82 m). Damit machten sie Punkte gut. Die beste Hochspringerin Alina Shukh (14,85 m) war auch eine der stärksten Kugelstoßerinnen. Nur die zweite Favoritin des Wettbewerbs, die Österreicherin Sarah Lagger, kam noch weiter: 15,06 Meter.
Die DLV-Mehrkämpferinnen legten am Ende des ersten Tages nochmal alles rein und es lohnte sich. Über 200 Meter rannte erst Johanna Siebler als Zweite ihres Laufs mit 25,21 Sekunden (vorher: 25,73 sec) eine deutliche neue Bestmarke, anschließend Janika Baarck mit 24,46 Sekunden (vorher: 24,83 sec) als Siegerin ihres Vorlaufs – die schnellste Zeit aller Siebenkämpferinnen.
Das brachte Janika Baarck ordentlich nach vorne. Sie übernachtet mit 3.456 Punkten (rund 50 Punkte über Bestleistung) auf der fünften Position. "Das war ein solider Tag", sagte sie vor dem Gang zum Physio, auf den sich auch Johanna Siebler freut. Sie ist zur Halbzeit als Neunte (3.331 Punkte) auch in den Top Ten. Vorne liegen wie erwartet die Medaillengewinnerinnen der U18-WM: Sarah Lagger (3.623 Punkte) und Alina Shukh (3.588 Punkte).
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