| U20-WM

Teresa Zurek mit deutschem U20-Rekord Elfte

Die erste Goldmedaille der U20-Weltmeisterschaften von Bydgoszcz (Polen) ging nach China: Zhenxia Ma hat sich am Dienstag im 10.000 Meter Gehen den Titel geholt. Auf Rang elf war Teresa Zurek so schnell wie vor ihr noch keine deutsche U20-Athletin. Auch Emilia Lehmeyer jubelte über eine Bestleistung.
Silke Morrissey

Beste Bedingungen und die volle Aufmerksamkeit des Stadions: Die Bühne war angerichtet für die Geherinnen, und sowohl Teresa Zurek (SC Potsdam) als auch Emilia Lehmeyer (PSV Berlin) genossen diese Bühne und wussten sie zu nutzen.

Die 17-jährige Potsdamerin ging die ersten 5.000 Meter des Rennens mutig in der 16-köpfigen Spitzengruppe mit, die 19-jährige Berlinerin sortierte sich rund 50 Meter dahinter ein und machte clever ihr eigenes Rennen. Schon zu diesem Zeitpunkt prophezeite der betreuende Trainer André Höhne: „Wenn beide so weiter gehen, werden das neue Bestzeiten.“ Er sollte Recht behalten.

Schneller als Sabine Zimmer 2000 in Santiago de Chile

Nach etwa der Hälfte des Wettbewerbs machten dann die Favoritinnen um die Chinesin Zhenxia Ma (45:18,45 min), angereist als Nummer zwei der Welt, und die Italienerin Noemi Stella (45:23,85 min), Dritte der U18-WM von 2013, Druck. Folgen konnte nur die später Drittplatzierte Yehualeye Beletew (Äthiopien; 45:33,69 min). Die Spitzengruppe war schnell gesprengt, Teresa Zurek sortierte sich hier zunächst hinten ein und konnte gegen Renn-Ende wieder einige Athleten vor ihr einsammeln.

Der Lohn: Rang elf in glänzenden 46:34,94 Minuten. Nie war eine deutsche U20-Geherin auf dieser national selten absolvierten Strecke schneller. Zum Vergleich: Die bisherige Rekordhalterin Sabine Zimmer, später als Sabine Kranz in der Weltklasse aktiv, hatte 2000 bei der U20-WM in Santiago de Chile in 46:49,97 Minuten Bronze geholt.

„Klar im Kopf“

Auch Emilia Lehmeyer hatte sich für das Ende ein paar Körner gespart und konnte sich so noch einige Plätze vor bis auf Rang 14 arbeiten. In 47:03,11 Minuten blieb sie mehr als eine Minute unter ihrem Hausrekord, aufgestellt beim Weltcup von Rom (Italien) auf der Straße. „Zum Schluss habe ich gemerkt, dass sogar noch mehr drin gewesen wäre“, sagte sie anschließend. „Aber ich hatte lange niemanden, mit dem ich mitgehen konnte. Da habe ich mein eigenes Tempo gemacht.“

Beide Athletinnen schwärmten von den Bedingungen und davon, dass sie sich im Rund des Stadions an allen Ecken gut vom Team unterstützt fühlten. Das Erlebnis der U20-Weltmeisterschaften schüchterte die deutschen Geherinnen nicht ein: „Ich war klar im Kopf“, erklärte Teresa Zurek. „Ich habe probiert, mein Tempo zu halten. André hat gesagt, es werden mir am Ende noch einige entgegen kommen. Da habe ich mich wieder reingearbeitet."

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