Bei den Deutschen Meisterschaften im Max-Morlock-Stadion in Nürnberg sind am Sonntag 20 Einzel-Entscheidungen gefallen. Neben dem nationalen Titel ging es auch um die finale Entscheidung um die Startplätze für die Heim-EM in Berlin. leichtathletik.de hat für Sie mit den Athleten gesprochen.
Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim)
Siegerin 200 Meter (22,89 sec)
Das war ein ziemlich gutes Rennen. Ich habe einen guten Start erwischt, lag Ausgangs der Kurve richtig gut und habe hinten raus richtig auf die Zähne gebissen. Mein Ziel war es, unter die ersten Drei zu kommen. Der Titel war eher so ein kleiner Wunsch gewesen. Das dieser Wunsch wahr geworden ist, ist natürlich der Hammer. Ich freue mich natürlich riesig. Bei meinen bisherigen Läufen hat immer irgendetwas nicht gepasst. Jetzt lief es mal richtig gut, und dann kommt so eine Zeit raus.
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Siegerin Weitsprung (6,72 m)
Der Titel war heute das, was zählt. Die Weite ist so lala, nichts Besonderes. Da bin ich bei meinen drei anderen Wettkämpfen ja deutlich weiter gesprungen. Ich habe es heute mental nicht so auf den Punkt gebracht, habe den Druck der Konkurrenz gebraucht. Dann konnte ich auch im fünften Versuch die Siegesweite springen.
Robin Erewa (TV Wattenscheid 01)
Sieger 200 Meter (20,63 sec)
Ich hatte eine Platzierung unter den ersten Drei als Ziel. Aber wenn man dann hier ist, ist der Titel natürlich immer das Ziel, dann will man auch gewinnen. Mit der Zeit bin ich super zufrieden, auch wenn ich nicht nahe an meine Bestzeit herangekommen bin. Das Ziel war die Norm für die EM. Die habe ich unterboten, jetzt hoffe ich, dass ich auch nominiert werde.
Andreas Hofmann (MTG Mannheim)
Sieger Speerwurf (89,55 m)
Ich bin sehr glücklich, es ist ja mein erster deutscher Meistertitel. Ich wollte diesen Titel seit Jahren unbedingt haben, irgendetwas hat immer nicht gepasst, jetzt ist es mir endlich gelungen. Mit der Serie bin ich nicht so zufrieden, da hat sich diese Woche im Training mehr angedeutet. Aber die Bedingungen waren nicht so gut. Der eine Wurf war allerdings richtig gut.
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Sieger Hochsprung (2,31 m)
Der Wettkampf heute war einfach nur schön. Das Beste war, dass meine Eltern plötzlich da waren. Die sind eigentlich in Polen, wollten mich aber überraschen. Darüber habe ich mich mega gefreut. Ich glaube, das hat mich noch einmal extra gepusht. Wenn ich das abrufen kann, was ich heute gezeigt habe, sind in Berlin Höhen von 2,30 bis 2,34 Meter möglich. Das Finale ist der Fokus.
Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg)
Sieger 800 Meter (1:47,32 min)
Der Rennverlauf war ganz gut. Es ist immer gut für mich, wenn jemand vorn das Tempo macht und das Rennen schnell ist. Und wenn man die Hauptkonkurrenz kurz vor dem Ziel vor sich hat, ist das die bessere Position. Weil man dann alles besser im Blick hat. Heute hat man gesehen, wer die Nummer eins in Deutschland ist. Denn in der Leichtathletik geht es um den Kampf Mann gegen Mann und nicht um Zeiten in abgesprochenen Rennen. Mit dem dritten Titel in Folge habe ich mir heute einen Traum erfüllt. Das war noch einmal ein ganz besonderer Ansporn für mich.
Christina Hering (LG Stadtwerke München)
Siegerin 800 Meter (2:01,56 min)
Ich habe zum dritten Mal in Folge gewonnen, darauf bin ich stolz. Vor allem, weil ich ja noch gar nicht so alt bin. Es wird auch nicht leichter, weil auch der Druck wächst und alle den Sieg erwarten. Es war klar, dass das Rennen heute schnell wird. Ich habe mich mit Sarah Schmidt abgesprochen, um ihr beim Tempomachen für die EM-Norm zu helfen. Ich habe dann auf meine schnelle Zielgerade vertraut. Über die Videoleinwand habe ich gesehen, dass ich einen ganz ordentlichen Vorsprung habe und konnte die letzten Meter sogar relativ entspannt laufen.
Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald)
Sieger 1.500 Meter (3:53,43 min)
Heute war ich zu 100 Prozent eine Kampfsau. Die letzten 30 Meter vor dem Ziel musste ich alles geben und hätte sogar fast das Gleichgewicht verloren. Das ist mir noch nie passiert und ich musste echt aufpassen. Das hätte mir fast den Sieg gekostet. Marius (Pobst), Homiyu (Tesfaye) und ich sind alle drei gleich gut, da musstest du heute ein taktischer Fuchs sein, um zu gewinnen. Und das hab ich gut gelöst. Für die EM hatte ich mir ursprünglich eine Medaille vorgenommen, aber die Jungs sind die Woche richtig schnelle Zeiten gelaufen. Da muss man realistisch bleiben - auch ein fünfter Platz in Europa ist richtig gut. Aber Berlin ist mittlerweile meine zweite Heimat. Ich habe keine Anreise und kann vielleicht sogar in meinem eigenen Bett schlafen. Zu Hause zu starten, kann auch Vorteile haben und mehr Leistung zulassen.
Jacqueline Otchere (MTG Mannheim)
Siegerin Stabhochsprung (4,45 m)
Ich bin beim letzten Versuch über 4,55 Meter unglücklich an der Latte hängen geblieben und dann unglücklich auf der Matte gelandet. ich bin dieses Jahr deutsche Meisterin in der U23 geworden und bei den Frauen. Darüber bin ich natürlich mehr als glücklich. Ich bin in sehr guter Form nach Nürnberg gekommen, bin so harte Stäbe wie noch nie gesprungen. Ich freue mich jetzt auf die EM in Berlin.
Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Siegerin 1.500 Meter (4:06,34 min)
Die Zeit geht unter den Umständen in Ordnung, da ich ja nicht so gut in die Saison hereingekommen bin. Der Titel war diesmal das Entscheidende. Wir müssen jetzt schauen, welche Strecke ich in Berlin bei der EM laufe. Ich persönlich würde natürlich die 1500 Meter präferieren, weil es einfach meine Lieblingsstrecke ist.
Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt)
Sieger 400 Meter Hürden (50,31 sec)
Ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich habe zu viele Fehler gemacht, die ich normalerweise nicht mache. Ich war nicht zu 100 Prozent fit, aber ich blicke nach vorn und konzentriere mich auf Berlin. Die EM ist mein großes Ziel. Ich bin glücklich, dass ich heute gewonnen habe, es hat viel Spaß gemacht. Und ich bin dankbar, dass die Konkurrenz so stark war. Das ist eine gute Vorbereitung für die EM. Dort will ich ins Finale laufen. Ich denke vor jedem Rennen, das ich laufe, dass ich gewinnen will.
Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)
Siegerin 3.000 Meter Hindernis (9:34,58 min)
Ich wäre gern ein bisschen schneller gelaufen. Umso schöner, dass ich hinten raus noch Saisonbestleistung laufen konnte. Ich bin froh, dass ich die Titelverteidigung geschafft und mein Ziel erfüllt habe. Bis zur EM wird jetzt noch an der Zeit gearbeitet. Noch heute Abend fahre ich direkt zurück in meine "zweite Heimat", die Schweizer Alpen. Dort trainiere ich seit dreieinhalb Wochen und habe meine Koffer direkt dagelassen.
Christine Salterberg (LT DSHS Köln)
Siegerin 400 Meter Hürden (56,97 sec)
Ich bin super happy, freue mich total über den Titel. Endlich hat es mal geklappt. Der Titel ist echt der Hammer. Es hat richtig Bock gemacht, war richtig cool. Ich wäre natürlich gerne schneller gelaufen, die Norm wäre ich natürlich gerne gelaufen, die ist eigentlich auch drin. Es war ziemlich hart hinten raus auf den letzten Metern, aber es hat ja noch gereicht.
Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg)
Zweiter 5.000 Meter (14:16,89 min)
Mir war klar, dass das heute meine letzte Chance war. Nach Tübingen gab es keine richtig guten 5000 Meter-Rennen, daher musste ich diese Doppelbelastung holzen. Zwischen den Rennen in Heusden und Nürnberg lagen nur 18 Stunden und 600 Kilometer. Aber ohne Norm bei den Deutschen zu starten, wäre Wahnsinn. Darum musste ich sie vorher abhaken. Die Nominierungsrichtlinien sehen vor, dass ich bei den Deutschen noch einmal starten und möglichst unter die Top drei laufen muss. Ich habe es dann einfach auf mich zukommen lassen. Als ich gemerkt habe, dass es ein langsames Rennen ist, wusste ich, dass es ein Spurtrennen wird und jeder die Chance hat, zu gewinnen. 300 Meter vor dem Ziel dachte ich sogar kurz, ich könnte es gewinnen. Aber dann habe ich mich auf den letzten 200 Metern ein bisschen verzockt. Nach der Zielgerade konnte ich mich aber auch über den zweiten Platz freuen und ich freue mich auch für Sebastian (Hendel) und gratuliere ihm. Nicht zu vergessen ist, dass Richard Ringer als Jahresschnellster gefehlt hat. Ich hoffe, das war eine Vorsichtsmaßnahme und er ist gesund und fit.
Shanice Craft (MTG Mannheim)
Siegerin Diskuswurf (62,91 m)
Das ist ein geiles Gefühl, den Titel geholt zu haben. In mir herrscht ein absolutes Gefühlschaos. Ich habe den Trainer gewechselt, bin nach Berlin gezogen, hatte mich am Ende des Jahres am Rücken verletzt und konnte erst im April werfen. Wir haben von Beginn an gesagt, wir gucken, was geht. Jetzt ist mir hier ein richtig guter Wurf gelungen, und ich ich habe als Berlinerin eine richtige Heim-EM.
Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846)
Zweite Stabhochsprung (4,45 m)
Ich bin einfach nur glücklich und sprachlos. Ich freue mich über Platz zwei und die Norm. Ich bin dieses Jahr sehr konstant gesprungen und wusste, dass ich die 4,45 Meter springen kann. Schön, dass es hier bei den deutschen Meisterschaften gereicht hat und ich meine Leistung abrufen konnte. Ich habe einfach versucht, locker zu bleiben.
Felix Wenzel (SC Potsdam)
Sieger Dreisprung (16,08 m)
Der Wettkampf heute hat sehr viel Spaß gemacht. Nürnberg ist ein fantastischer Ort und hat ein fantastisches Publikum. Vor den Deutschen hatte ich mir nicht viel ausgemalt, da ich vorher ein bisschen verletzt war. Aber dann hat hier alles gut funktioniert. Ich freue mich über die Saisonbestleistung und den Titel.
Johannes Trefz (LG Stadtwerke München)
Sieger 400 Meter (45,70 sec)
Mit persönlicher Bestleistung den Titel zu gewinnen, das ist der absolute Wahnsinn. Besser geht´s nicht. Ich wusste, es wird ein hartes Rennen heute und das meine Konkurrenten noch nicht gezeigt hatten, was sie drauf haben. Um gewinnen zu können, musste ich einfach alles aus mir raus holen. Seit drei Jahren bin ich der Gejagte. Jetzt bin ich sehr stolz, dass ich mich gegen diese Topleute durchsetzen konnte. Und ich freue mich auf Berlin, wenn ich mit ihnen laufe und nicht nur gegen sie.
Nadine Gonska (MTG Mannheim)
Siegerin 400 Meter (52,07 sec)
Ich bin super happy mit dem Titel. Ich bin jetzt in diesem Jahr deutsche Meisterin über 400 Meter in der Halle und im Freien geworden. Das ist toll. Ich wäre gerne etwas schneller gelaufen, aber vielleicht hat dafür auch etwas die Konkurrenz gefehlt, die mich antreibt. Wenn man jetzt dreimal in Folge 52,0 Sekunden gelaufen ist, ist eine 51 vor dem Komma natürlich das Ziel. Aber das habe ich mir dann eben für Berlin aufgehoben. (lacht)
Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim)
Zweite 400 Meter (52,83 sec)
Ich bin glücklich mit Rang zwei und der Zeit. Bei einer deutschen Meisterschaft geht es um Platzierungen, daher habe ich das Beste rausgeholt. Eine Zeit mit 52 Sekunden vor dem Komma hatte ich schon lange im Hinterkopf, jetzt habe ich es geschafft. Endlich. Jetzt geht die Saison erst richtig los mit Blick auf die EM.
Max Heß (LAC Erdgas Chennitz)
Sechster Dreisprung (15,72 m)
Ich habe den Wettkampf als Sicherheitsmaßnahme abgebrochen. Es ist nichts Schlimmes. Aber ich bin technisch nicht sauber gesprungen, es war nicht so warm, ich habe lange warten müssen. Die Angst, sich deshalb zu verletzen war da, daher haben wir entschieden, den Wettkampf abzubrechen. Am Dienstag bin ich aus 13 Schritten Anlauf noch über 16 Metern gesprungen, deshalb mache ich mir keine großen Sorgen. Es gibt dieses Jahr größere Ziele als den Titel des deutschen Meisters. Und auf eine misslungene Generalprobe folgt ja manchmal ein großer Auftritt.
Hanna Klein (SG Schorndorf 1846)
Siegerin 5.000 Meter (15:17,47 min)
Ich bin so glücklich, es ist mein erster deutscher Meistertitel. Es war schwer, ich war mir nicht sicher, was ich über die 5.000 Meter drauf habe und daher auch nicht sicher, ob ich an Alina Reh dranbleiben und sie zum Schluss abhängen kann. Ich muss den Erfolg jetzt erst einmal sacken lassen, dann werde ich mir darüber Gedanken machen, welche Strecke ich bei der EM laufe.
Alina Reh (SSV Ulm 1846)
Zweite 5.000 Meter (15:25,30 min)
Das Rennen war ein bisschen unruhig und ich war vom Kopf her ein bisschen verkrampft. Das ist etwas schade, ich hätte einfach im Rennen mehr von vorne machen müssen. Nach meiner Verletzung bin ich endlich wieder so gut drauf wie im letzten Jahr. Da bin ich echt froh. Aber ich gönne es Hanna, wir sind sehr gute Freundinnen und sie hat es sich verdient. Dass sie mich auf der Gegengeraden in der letzten Runde überholt hat, habe ich gar nicht bemerkt. Ich habe mir überlegt, wie ich am besten die Gruppe vor uns überhole. Hanna ist schnell - plötzlich war sie an mir vorbei.
Robert Hering (TV Wattenscheid 01)
Sieger 4x100 Meter (38,79 sec DR)
Dass es ein neuer Rekord geworden ist, macht uns auf jeden Fall stolz. Wattenscheid war die letzten Jahre immer so kurz davor, aber immer hat ein bisschen gefehlt. Nach all den Jahren hat es nun endlich geklappt. Und gerne kann der Rekord jetzt auch für einige Jahre bestehen bleiben.
Robin Erewa (TV Wattenscheid 01)
Sieger 4x100 Meter (38,79 sec DR)
Ein Erfolgsgeheimnis gab es nicht. Wir haben erst kurz vor dem Rennen noch die Startaufstellung geändert. Die Wechsel vor dem Wettkampf waren solide, aber im Rennen hat alles gepasst. Da konnten wir alles abrufen und das, was wir zum Teil auch im Training der DLV-Staffel geübt haben, auf den Punkt bringen.
Ricarda Lobe (MTG Mannheim)
Siegerin 4x100 Meter (43,33 sec)
Wir sind sehr stolz, vor allem, weil wir jetzt als MTG Mannheim zum sechsten Mal in Folge den Titel über 4 x 100 Meter gewonnen haben. Die Konkurrenz war diesmal nicht schlecht, wir sind mal richtig gefordert worden.
Nadine Gonska (MTG Mannheim)
Siegerin 4x100 Meter (43,33 sec)
Der Lauf war nicht perfekt, zwei Wechsel waren nicht so gut. Wir waren langsamer als im Vorjahr, da waren die Bedingungen aber auch besser.
<link termine top-events dm-2018-nuernberg btn>Alles zur DM 2018 in Nürnberg