| Olympische Spiele 2016

Rio Tag 5 – Starke Sprünge, gute Vorrunden und ein sechster Platz

Mit hohen und mit weiten Sätzen haben am Dienstag bei den Olympischen Spielen in Rio Derek Drouin und Christian Taylor für euphorische Stimmung gesorgt. Omar McLeod wurde der erste Olympiasieger Jamaikas über 110 Meter Hürden. Einzige Deutsche in den Top Acht: Diskuswerferin Nadine Müller. Viele DLV-Athleten legten mit guten Vorrunden die Basis für die nächsten Finals.
Silke Morrissey / Pamela Ruprecht

Derek Drouin wurde im Vorfeld als Geheimkandidat für den Sieg gehandelt. Wer unter anderem nach seiner glänzenden Vorstellung von Eberstadt (2,38 m) auf ihn gesetzt hatte, sollte nicht enttäuscht werden. Der Kanadier ließ gleich drei 2,40-Meter-Springer hinter sich und flog erneut über 2,38 Meter, was Gold wert war.

Mutaz Essa Barshim (Katar) konnte bis 2,36 Meter mit einer ebenso sauberen Serie ohne Fehlversuch mithalten. Dafür gab es Silber. Zwei Ukrainer machten Bronze unter sich aus. Bohdan Bondarenko sprang mit nur zwei gültigen Versuchen, einer über 2,25 Meter, einer über 2,33 Meter, aufs Treppchen. Sein Landsmann Andriy Protsenko leistete sich für eine Medaille bis 2,33 Meter zu viele Fehlversuche. Auf Krücken als Zuschauer im Stadion: Europameister und 2,39-Meter-Springer Gianmarco Tamberi (Italien), der sich kurz vor den Spielen am Fuß verletzt hatte.

Faith Kipyegon schlägt Genzebe Dibaba

Dass Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien) nicht in der dominanten Form des Vorjahres ist, bestätigte sich auch im Finale über 1.500 Meter. Dort rannte die Weltjahresbeste Faith Kipyegon (Kenia) in einem typischen Meisterschaftsrennen in 4:08,92 Minuten ungefährdet dem Sieg entgegen, Dibaba (4:10,27 min) blieb nur Silber. Dahinter erspurtete sich die US-Amerikanerin Jenny Simpson (4:10,53 min) mit einer starken Zielgeraden die nächste internationale Medaille. WM-Gold und -Silber hat sie schon.

Schnellster Mann im Hürdenwald war erwartungsgemäß der Jamaikaner Omar McLeod. Im Finale packte er im Vergleich zu den Vorrunden noch mal eine Schippe drauf und holte in seiner Disziplin in 13,05 Sekunden das erste Olympia-Gold für Jamaika vor Orlando Ortega (Spanien; 13,17 sec) und Dimitri Bascou (Frankreich; 13,24 sec). Im Halbfinale hatte kurz zuvor der Stuttgarter Gregor Traber in 13,43 Sekunden als Neunter nur um zwei Hundertstel das Finale verpasst.

Christian Taylor zum zweiten Mal Olympiasieger

In der Morning Session kürte sich Christian Taylor nach 2012 zum zweiten Mal zum Olympiasieger. In London (Großbritannien) war der US-Amerikaner zweimal mit links abgesprungen, in der Zwischenzeit hat er sein Sprungbein gewechselt und ist in Rio den Hop und Jump mit rechts abgesprungen. Seine Siegesweite: 17,86 Meter. Den Doppelerfolg für die USA machte dahinter mit Bestleistung Will Claye (17,76 m) perfekt. Bronze gewann der Chinese Bin Dong (17,58 m) ebenfalls mit „PB“.

Das zweite Finale in den frühen Stunden bestritten die Diskuswerferinnen, die Uhrzeit lag den DLV-Starterinnen nicht so recht. Als beste Deutsche des hoffnungsvollen Trios wurde Nadine Müller (SV Halle; 63,13 m) Sechste. Die EM-Zweite und -Dritte Julia Fischer (SCC Berlin; 62,67 m) und Shanice Craft (MTG Mannheim; 59,85 m) verpassten als Neunte und Elfte den Endkampf.

Den Olympiasieg holte sich die favorisierte Kroatin Sandra Perkovic mit 69,21 Metern vor der Französin Mélina Robert-Michon, die mit einem Landesrekord (66,73 m) auftrumpfte. Bronze ging an die Weltmeisterin aus Kuba Denia Caballero (65,34 m), deren Landsfrau Yaime Pérez, die Nummer zwei der Weltjahresbestenliste, mit drei Ungültigen nicht in den Medaillenkampf eingreifen konnte.

Elf DLV-Athleten eine Runde weiter

Sechs DLV-Athleten qualifizierten sich am Vormittag für die nächste Runde. Am Abend zogen fünf weitere deutsche Starter nach. Im Hürdensprint konnte dabei ebenso ein Trio jubeln wie im Speerwurf: Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig; 12,86 sec), Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen; 12,84 sec) und Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 12,90 sec) schafften es in die Top Drei ihres jeweiligen Vorlaufs und damit direkt ins Halbfinale über 100 Meter Hürden. Im Speerwurf hinterließ Vize-Europameisterin Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen; 63,95 m) den stärksten Eindruck, auch Christina Obergföll (LG Offenburg; 62,18 m) und Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 62,17 m) sind weiter.

Im Stabhochsprung qualifizierten sich Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) und Martina Strutz (Schweriner SC) mit 4,60 Metern souverän für das Finale. Ausgeschieden ist bei ihrer Olympia-Premiere Annika Roloff (MTV 49 Holzminden; 4,45 m). Auch im Weitsprung hieß es: Aus drei mach zwei. Alexandra Wester (ASV Köln; 5,98 m) muss zusehen, wenn eine glänzend aufgelegte Malaika Mihambo (LG Kurpfalz; 6,82 m) und Sosthene Moguenara (LAZ Saar 05; 6,55 m) im Finale wieder in Aktion treten.

Erst nicht, dann doch im 1.500-Meter-Halbfinale war Homiyu Tesfaye (3:47,44 min). Der Frankfurter wurde beim Zieleinlauf als Achter (später Siebter) vom Norweger Filip Ingebrigtsen behindert und bekam ebenso wie der Brite Charlie Grice (3:48,51 min) nach dessen Disqualifikation eine zweite Chance: Er darf sich in der nächsten Runde nochmal behaupten. Mehr zu den Vorrunden lesen Sie unter anderem hier:

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