Die deutschen Diskuswerfer drückten dem zweiten Leichtathletik-Tag der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien) ihren Stempel auf. Im Siebenkampf wurde die Frankfurterin Carolin Schäfer Fünfte.
Mit seinem letzten Wurf sicherte sich der Berliner Christoph Harting mit einer neuen persönlichen Bestweite von 68,37 Metern das Diskus-Gold vor dem Weltmeister Piotr Malachowski (67,55 m), der lange wie der sichere Sieger aussah. Bronze ging an den Wattenscheider Daniel Jasinski (67,05 m), der sich am Samstagvormittag von Anfang an hellwach präsentierte und ebenfalls im letzten Durchgang noch einmal den Wurf zurück auf das Podest schaffte.
Für Kritik sorgte das Verhalten von Christoph Harting nach der Entscheidung. Er fiel bei der Siegerehrung aus der Rolle und verweigerte den Medien und sogar dem ZDF das Sieger-Interview.
Carolin Schäfer freut sich über Platz fünf
Als auf der Ehrenrunde das Endergebnis auf der Anzeigetafel erschien, stand Siebenkämpferin Carolin Schäfer die Freude ins Gesicht geschrieben. Mit Platz fünf und 6.540 Punkten hatte sich die Athletin vom TV Friedrichstein bei ihrer Olympia-Premiere glänzend verkauft.
Die erfahrene Leverkusenerin Jennifer Oeser wurde mit einer Saisonbestleistung von 6.401 Punkten Neunte. Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) landete auf Platz 14 (6.270).
Im Kampf um den Olympiasieg stellte die erst 21 Jahre alte Belgierin Nafissatou Thiam mit neuem Landesrekord von 6.810 Punkten die London-Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill (Großbritannien; 6.775) und die Kanadierin Brianne Theisen Eaton (6.653) in den Schatten.
Nach Sturz wieder Olympia-Gold für Mo Farah
Mo Farah war auf den 10.000 Metern auch nach einem zwischenzeitlichen Sturz, den sein Trainingskollege Galen Rupp (USA) verursacht hatte, nicht von seinem Lauf zu seinem zweiten Olympia-Gold auf dieser Strecke abzubringen.
Mit einem starken Finish ließ der Brite in 27:05,17 Minuten den Kenianer Paul Kipngetich Tanui (27:05,64 min) und den Äthiopier Tamirat Tola (27:06,26 min) hinter sich. „Das ist umwerfend“, sagte Mo Farah.
Auf den 100 Metern gelang der 24-jährigen Jamaikanerin Elaine Thompson der große Coup. Sie war in 10,71 Sekunden auf den Punkt da, blieb nur eine Hundertstel über ihrer Bestzeit, mit der sie die Weltjahresbestenliste anführt. Das mussten auch Torie Bowie (USA; 10,83 sec) und Shelly-Ann Fracer-Pryce (Jamaika; 10,86 sec) neidlos anerkennen.
Dramatischer Schlussdurchgang im Weitsprung
Dramatische Szenen spielten sich in und rund um die Weitsprung-Grube ab. Mit seinem letzten Sprung holte sich der US-Amerikaner Jeff Henderson mit 8,38 Metern noch Gold vor dem Südafrikaner Luvo Manyonga (8,37 m). London-Olympiasieger Greg Rutherford (Großbritannien) schnappte sich ebenfalls mit dem letzten Versuch Bronze (8,29 m).
Der Weltjahresbeste Jerrion Lawson (USA) zeigte dann bei seinem sechsten Sprung der Konkurrenz noch einen weiten Satz, der zunächst mit 7,78 Metern falsch gemessen schien. Dann zeigte sich aber, dass er mit der linken Hand bei der Landung den Sand tatsächlich vor der Acht-Meter-Marke berührt hatte und alles korrekt war.
Gesa Felicitas Krause glänzt im Vorlauf
In den Vorläufen über 3.000 Meter Hindernis überzeugte die Frankfurterin Gesa Felicitas Krause mit einer Zeit von 9:19,70 Minuten als Dritte. Im Finale schielt sie durchaus auf den deutschen Rekord.
Die Oldenburgerin Ruth Sophia Spelmeyer glänzte mit einer neuen 400 Meter-Bestzeit (51,43 sec), die als Vorlauf-Dritte den Halbfinal-Einzug Wert war. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) schaffte es mit 14,26 Metern in das Finale.
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