| Vor Hallen-EM-Start

Mateusz Przybylko nach EM-Euphorie wieder mit vollem Fokus Richtung Doha

2018 wurde Hochspringer Mateusz Przybylko in Berlin überraschend Europameister. Ein überwältigender Erfolg, mit dem er lernen musste umzugehen. Mittlerweile hat er gemeinsam mit Trainer Hans-Jörg Thomaskamp wieder seinen Fokus gefunden und marschiert nach Plan in Richtung Freiluft-WM in Doha. Die Hallen-EM in Glasgow: ein Zwischenstopp.
SID / sb/ pam

Vor wenigen Monaten in Berlin begeisterte Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) das Olympiastadion mit seiner Flugshow und EM-Gold – doch nach dem größten Erfolg seiner Karriere kam der gefeierte Publikumsliebling ins Grübeln. Steigender Erwartungsdruck, außersportliche Termine, kleinere Beschwerden am Sprungfuß: Der 26-Jährige hatte eine ganze Menge zu verarbeiten.

Um im Training wieder den vollen Fokus auf den Sport und die sportlichen Ziele zu finden, arbeitete er auf Anregung seines Trainers Hans-Jörg Thomaskamp auch mit einem Sportpsychologen zusammen. "Nach dem Urlaub habe ich gemerkt, da geht nix. Da habe ich gemerkt, ich muss an mir, meiner Einstellung etwas ändern", bestätigt auch Mateusz Przybylko.

Konzentration auf das Wesentliche. Lernen, auch mal "Nein" zu sagen. "Ich muss mich auf meinen Sport konzentrieren, ich kann ja nicht von Show zu Show rennen", sagte er. Denn Mateusz Przybylko hat noch viel vor. Ende September stehen die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 28. September bis 6. Oktober) auf dem Programm, im kommenden Jahr Olympia in Tokio (Japan). Und da ist ja auch noch der Traum vom deutschen Rekord.

In Glasgow "einen draufpacken"

Und Glasgow? Dort sei das Ziel, "einen draufzupacken", zumal der zuletzt verletzte Fuß hält. "Wenn der Anlauf passt, dann kann ich auch 2,30 Meter springen", sagte Przybylko. Beim Meeting in Karlsruhe waren aufgrund von technischen Problemen beim Absprung Fußschmerzen, die ihn schon in der Vorbereitung hin und wieder geplagt hatten, wieder aufgetreten. Anschließend musste er sich eine Weile schonen.

"Ich hatte Hemmungen. Angst, dass man den Fuß komplett demoliert und dann das Jahr komplett absagen muss", berichtete er. Inzwischen ist das jedoch Vergangenheit, er sei zufrieden, dass der Fuß halte – "und ich wieder Spaß habe, zu springen".

Und auch wenngleich er selbst mit seinen letzten Wettkämpfen nicht hundertprozentig glücklich war, betont Trainer Hans-Jörg Thomaskamp: "Die Hallensaison mit Glasgow ist nur ein Zwischenstopp. Wir haben langfristige Ziele und einen langfristigen Plan. Und in diesem Plan sind wir voll im Soll."

Mit Material des Sport-Informations-Dienstes (SID)

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