Bei der Hallen-WM in Birmingham hat Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) am Donnerstag zum Auftakt Bronze gewonnen. Mit einem Sprung über 2,29 Meter holte der 25-Jährige seine erste internationale Medaille. In der Mixed-Zone konnte er sein Glück hinterher kaum in Worte fassen.
Mateusz Przybylko, herzlichen Glückwunsch! Bronze bei der Hallen-WM, wie klingt das für Sie?
Mateusz Przybylko:
Ich kann es einfach nicht glauben! 2,29 Meter im Zweiten und das ist dann der dritte Platz. Zum ersten Mal eine Medaille. Unfassbar. Ich bin überglücklich. Dass es schon hier bei der Hallen-WM klappt, hätte ich nie erwartet. Die Konkurrenz war stark. Ich hatte mir eine Medaille für die EM in Berlin erhofft. Einfach geil wäre es natürlich, dort auch wieder danach zu greifen.
Ist dieser Tag in Birmingham der bisher schönste Ihrer Karriere?
Mateusz Przybylko:
Bis jetzt ja. Eine Medaille war immer mein Traum. Dafür habe ich all die Jahre gekämpft. Ich wollte immer oben mitmischen. Heute war mein Tag. Dabei hatte ich auch Probleme im Wettkampf, ich bin schlecht reingekommen. Dann habe ich einen Sprung erwischt. Der hat gepasst, die 2,29 Meter im Zweiten. Hammer!
Als Sie zu Ihrem dritten Versuch über 2,33 Meter dran waren, standen Sie bereits als Bronze-Medaillen-Gewinner fest. Was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen?
Mateusz Przybylko:
Mir war schon klar, dass ich Dritter geworden bin. Meine Hände haben angefangen zu zittern, ich war völlig nervös. Mir war es dann völlig egal, wie der Sprung wird. Ich dachte: Mach einfach. Es war einfach schön. Nach dem Versuch bin ich zu meinem Trainer gerannt und habe ihn umarmt. Wir haben so lange auf das Ziel Medaille hintrainiert.
Wie lange arbeiten Sie schon mit Hans-Jörg Thomaskamp zusammen?
Mateusz Przybylko:
Neun Jahre schon. Er hat großen Anteil an der Medaille. Aber auch das ganze Team: Die Ärzte, die Physios, meine Familie und meine Freunde.
Wie war das Gefühl bei der Siegerehrung auf dem Podium zu stehen?
Mateusz Przybylko:
Das kann man gar nicht beschreiben, wenn man es endlich geschafft hat, mit der Medaille da oben zu stehen. Ich habe das Ding und bringe es mit nach Hause!
Die bisher einzige Medaille bei einer Hallen-WM hat Dietmar Mögenburg mit Silber 1989 geholt...
Mateusz Przybylko:
So lange ist das her? Da war ich noch gar nicht geboren. Es wurde mal wieder Zeit, würde ich sagen.
Jetzt haben Sie eine Medaille bei der WM, was heißt das in Richtung Sommer mit der Heim-EM in Berlin?
Mateusz Przybylko:
Es war hier eine WM, keine EM. Danil Lysenko wird im Sommer auch wieder dabei sein. Er ist sehr stark. Ich will wieder oben mitmischen und gebe in jedem Wettkampf mein Bestes. Diesmal hat es geklappt. Ich habe auch ein bisschen Glück gehabt hier. Aber das gehört auch dazu.
Was wollen Sie noch verbessern?
Mateusz Przybylko:
Am Anfang der Hallensaison haben wir den Anlauf etwas verändert und sind weiter nach hinten gegangen. Das hat teilweise auch hier in Birmingham gar nicht geklappt. Wir müssen noch daran feilen, damit es im Sommer klappt.
Sie haben auch den deutschen Freiluft-Rekord von Carlo Thränhardt (2,37 m) als Ziel ausgegeben. Peilen Sie diesen auch im Sommer an?
Mateusz Przybylko:
Wann ist egal. Ich habe jetzt in der Halle eine Medaille geholt, dann vielleicht draußen noch eine und irgendwann den deutschen Rekord. Ich bin noch jung. Ich habe noch Zeit.
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