| Glasgow 2019

Marcin Lewandowski verteidigt Titel vor Jakob Ingebrigtsen

Der Pole Marcin Lewandowski hat Ausnahmeläufer Jakob Ingebrigtsen am Sonntagabend bei den Hallen-Europameisterschaften in Glasgow die doppelte Gold-Tour vermasselt. Die beiden deutschen Läufer Marius Probst und Karl Bebendorf kamen auf Platz sechs und sieben ins Ziel.
Alexandra Dersch

Es war eine kluge Taktik, die Marcin Lewandowski auf seinem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung wählte. Während der Deutsche Hallenmeister Marius Probst (TV Wattenscheid 01) bis zur Mitte des Rennens kontrolliert für das Tempo an der Spitze sorgte und Jakob Ingebrigtsens Atem im Nacken spürte, versteckte sich der Pole geschickt im Mittelfeld, immer jedoch den Kontakt zu seinem ärgsten Konkurrenten Jakob Ingebrigtsen haltend.

Seine große Attacke folgte erst mit dem Glockenklang zur letzten Runde. Der 18-jährige Jakob Ingebrigtsen, der das Tempo zwei Runden vor Ziel an sich gerissen hatte, konnte dem Vorstoß von Marcin Lewandowski nichts entgegensetzen und musste sich in 3:43,23 Minuten geschlagen geben.

Solide Final-Premiere für Probst und Bebendorf

Während der Jüngste der laufstarken Ingebrigtsen-Brüder ab sofort als jüngster Medaillengewinner aller Zeiten in dieser Disziplin bei Hallen-Europameisterschaften geführt werden wird und die erste Medaille für Norwegen über diese Strecke bei diesen Titelkämpfen holte, schrieb auch Marcin Lewandowski als Sieger (3:42,85 min) Geschichte. Zuletzt war es 1986 einem Athleten gelungen, seinen Titel über diese Strecke zu verteidigen. Bronze holte der Spanier Jesús Gomez (3:44,39 min) – die sage und schreibe 19. Medaille für sein Heimatland in diesem Hallen-Event.

Der 23-jährige Marius Probst wurde für seine selbstbewusste Tempoarbeit mit Platz sechs in 3:45,76 Minuten belohnt. Für den ehemaligen U23-Europameister war es das erste internationale Finale im Konzert der Aktiven. Karl Bebendorf (Dresdener SC), der während des Rennens an hinterster Position gelaufen war, machte im Schlussspurt noch einen Platz gut und belegte bei seiner EM-Premiere in 3:46,88 Minuten den siebten Platz.

Marius Probst (TV Wattenscheid 01)

Sechster 1.500 Meter (3:45,76 min)
Ich finde gerade keine Worte, weil ich im taktischen Verhalten eigentlich sogar ganz gut gelaufen bin. Aber irgendwie hat bei Meter 800 mein Beuger ein bisschen zugemacht. Ich konnte auf einmal diesen Schritt kurz nicht mitgehen und musste mich da ein bisschen fangen. Am Ende ist es ein sechster Platz. Mir hat heute irgendwie das Finish gefehlt, was ich eigentlich immer habe, und dann wäre es alles ein bisschen knapper geworden, auch zu den Medaillenrängen. Es war ein sehr schönes Event und ich bin nichtsdestotrotz zufrieden, aber ich bin schon ein bisschen unter meinen Möglichkeiten geblieben.

Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898)

Siebter 1.500 Meter (3:46,88 min)
Im Vergleich zum Vorlauf war es ein sehr konstantes Rennen. Das habe ich mir auch vorgenommen, schön nach hinten gehen und dort erstmal kontrolliert laufen, so entspannt wie möglich. Hintenraus ist das Rennen dann natürlich schnell, das sind Europameisterschaften. Nach dem Vorlauf vorgestern war ich ja schon eine Stunde im Ausscheid-Modus, bevor ich erfahren habe, dass ich doch weiter bin. Da musste ich dann noch mal ein bisschen umschalten, aber das war kein Problem für mich. Ich habe den Tag gestern entspannt verbracht, mir die anderen Läufe angeschaut, und ich bin super drauf gewesen. Die Form stimmt auf jeden Fall. Die Aufregung vor dem Finale war relativ gering, ich hatte ja nichts zu verlieren, ich habe in dieser Liga noch keinen Namen. Dementsprechend konnte ich ohne Druck an die Sache rangehen. Der Start im Finale war für mich schon ein Gewinn. Jetzt bin ich super motiviert und weiß in jedem superharten Training, wofür ich das tue. Ich glaube, das wird mir mehr als helfen in der kommenden Zeit.


<link termine top-events hallen-em-2019-glasgow btn>Hallen-EM kompakt

 

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024