Sind Leistungen jahrgangsübergreifend in Wurfwettbewerben vergleichbar? Kann man Weiten mit unterschiedlichen Gewichten der Wurfgeräte auf einen Nenner bringen? Kritische Beobachter der Wurfszene beobachteten des Öfteren auffällige Punktverbesserungen, wenn die Gewichte von einer Altersklasse zur nächsten leichter werden.
Ein erfahrener Sportler belegte sein Unbehagen an Hand mehrerer Aufzeichnungen von Wertungen im Ablauf mehrerer Jahre derselben Personen. Als Beispiel diene der Hammerwurf einer heute 50jährigen Werferin:
Hammer | W 30 4kg | W40 4kg | W45 4kg | W50 3kg |
Weite | 35,00 m | 30,00 m | 28,50 m | 35,40 m |
Punkte | 602 | 608 | 629 | 831 |
Bis zur Altersklasse W45 bleiben die Punktzahlen etwa gleich. Mit dem leichteren Gewicht ist auch eine höhere Weite verbunden, die grundsätzlich nicht ungewöhnlich ist. Für Erstaunen sorgt allerdings die enorm höhere Bewertung.
Recherchen des Athletensprechers Alfred Hermes können den Verdacht einer gewissen Unverhältnismäßigkeit der Wurfbewertungen mit unterschiedlichen Gewichten nicht beispielhaft widerlegen. Er verglich anhand der deutschen Bestenlisten im Fünfjahresvergleich die Wertungen derselben Werfer und Werferinnen ab 2005.
Wertung soll vereinheitlicht werden
Da die Bedenken lediglich bei der Bewertung der Würfe mit unterschiedlichen Gewichten auftauchen, scheint es angebracht, Mannschaften nur in gleichen Wurfgewichtszonen zu bilden.
Der Bundesausschuss Senioren hat Gisela Stecher (Wettkampforganisation) und Jörg Reckemeier (Seniorenstatistik) gebeten, die Mannschaftswertungen zu überarbeiten und zu vereinheitlichen.