Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg hat die Olympia-Dritte von 2012 im Speerwurf Linda Stahl aus den Händen von DLV-Präsident Jürgen Kessing den Rudolf-Harbig-Preis 2018 erhalten. Frank O. Hamm wurde mit dem Hanns-Braun-Preis bedacht.
In Erinnerung an den aus Dresden stammenden und 1944 gefallenen großen Mittelstreckenläufer Rudolf Harbig verleiht der Deutsche Leichtathletik-Verband in jedem Jahr während der Deutschen Meisterschaften den „Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis“ als Wanderpreis an einen „würdigen und verdienten Leichtathleten, der in Haltung und Leistung als Vorbild für die Jugend gelten kann“.
In Nürnberg ging diese Auszeichnung an Linda Stahl, die ein Dutzend Jahre eine der weltbesten Speerwerferinnen war und als Preisträgerin auf ihre ehemalige Disziplinkollegin Christina Obergföll folgte. "Ich habe eine neue Trainingsgruppe in Düsseldorf", erzählte die 32-Jährige, die sich so nach ihrem Karriereende noch fit hält und kurz davor ist, die Doktorarbeit ihres Medizinstudiums abzugeben.
2003 wechselte Linda Stahl aus Ostwestfalen zu Trainer Helge Zöllkau nach Leverkusen. Bereits 2007 wurde sie U23-Europameisterin. In den folgenden Jahren folgten die olympische Bronzemedaille 2012, der Europameistertitel 2010 und weitere Medaillen und Endkampf-Platzierungen bei Welt- und Europameisterschaften. Mit ihrer Bestleistung von 67,32 Meter steht sie in der ewigen Weltbestenliste auf Platz 15. Mit der Olympiateilnahme 2016 beendete sie ihre erfolgreiche Karriere. Parallel zu den sportlichen Erfolgen absolvierte die Werferin erfolgreich ein Medizinstudium mit dem Abschluss als Fachärztin. In den Jahren 2012 und 2017 war sie Mitglied der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten.
Frank O. Hamm erhält Hanns-Braun-Preis
Eine Auszeichnung in feierlichem Rahmen gab es auch für Frank O. Hamm, der den Hanns-Braun-Preis 2018 erhielt. Er engagierte sich schon früh als Kampfrichter und Wettkampf-Mitarbeiter in der Region Aachen. Der LV Nordrhein nutzte sein umfangreiches Fachwissen und wählte ihn zum Wettkampfwart. Bald konnte er auch im DLV sein Organisationstalent unter Beweis stellen und wurde Mitglied des Bundesausschusses Wettkampforganisation. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Berlin war er Technischer Leiter und trug viel zum perfekten Ablauf dieser WM bei.
Auf dem DLV-Verbandstag 2009 wurde er als Vorsitzender des Bundesausschusses in das DLV-Präsidium gewählt, dem er seitdem angehört. Auf Vorschlag des DLV wählte ihn der Kongress des Europaverbandes EAA in seine Competition Commission, wo er zu einem vielgefragten Mitglied wurde. Als „International Technical Official (ITO)“ des Weltverbandes IAAF ist er weltweit im Einsatz.