Ituah Enahoro und Rene Stauß knacken die 8.000 Punkte-Marke

Der starke erste Tag hatte es angedeutet. Am zweiten Tag packten die deutschen Zehnkämpfer beim Thorpe Cup in Düsseldorf sogar noch eine Schippe drauf. Allen voran Ituah Enahoro. Der Athlet vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen hatte nach fünf Disziplinen geführt und war auf Kurs in Richtung persönlicher Bestleistung gewesen, die bisher bei 7.768 Punkten gelegen hatte. Dass er sich aber gleich um satte 260 Punkte würde steigern können, hatten wohl nur die wenigsten vermutet. Doch nun zählt er mit 8.028 Punkten im Alter von nur 19 Jahren zum erlesenen Club der 8.000-Punkte-Zehnkämpfer.

Ituah Enahoro ist Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers, geboren in Belgien, aufgewachsen in den Niederlanden, mittlerweile wohnhaft in Deutschland – und ein Mehrkampf-Talent, das in Zukunft auf internationale Starts im deutschen Nationaltrikot hofft. Er überzeugte besonders über die Hürden in 14,86 Sekunden (obwohl noch deutlich über Bestmarke) und mit dem Diskus (46,65 m), auch 4:27,94 Minuten über 1.500 Meter konnten sich sehen lassen.

Mit seinem beherzten 1.500-Meter-Rennen erkämpfte er sich auch den knappen Einzelsieg im Thorpe Cup. Denn Rene Stauß (SG Schorndorf 1846) bot ihm bis zur letzten Disziplin Paroli. Der EM-Teilnehmer von 2016 und „Feierabend-Zehnkämpfer“ – hauptberuflich arbeitet der  29-Jährige als Bildungsreferent beim Württembergischen Leichtathletik-Verband – hatte an Tag eins mit 2,11 Metern im Hochsprung geglänzt, aber auf Platz vier noch in Lauerstellung gelegen. An Tag zwei ließ er starke Würfe mit dem Diskus (47,21 m) und dem Speer (58,58 m) sowie 4,95 Meter im Stabhochsprung folgen. Er sammelte insgesamt 8.009 Punkte und steigerte seine zwei Jahre alte Bestmarke um 101 Zähler.

Teamsieg mit großem Vorsprung

Der Kapitän des deutschen Teams Felix Hepperle (LG Neckar-Enz) machte ebenfalls mit Bestleistung und 7.699 Punkten den deutschen Dreifach-Erfolg perfekt. Erst auf Rang vier folgte in der Wertung der erste US-Amerikaner: Scott Filip (7.632 Pkt) sammelte die meisten Punkte für das US-Team, gefolgt von Kurtis Brondyke (7.595 Pkt).

So mussten die Gäste aus den USA bei dem Länderkampf, in dem sich traditionell die Athleten der zweiten Reihe auf internationalem Parkett beweisen sollen, eine deutliche Team-Niederlage einstecken: Die fünf besten deutschen Zehnkämpfer, zu denen auch Patrick Scherfose (LG Weserbergland; 7.563 Pkt) und Nico Beckers (Aachener TG; 7.343 Pkt) zählten, erarbeiteten sich gemeinsam einen Vorsprung von 1.321 Punkten auf die Top Fünf aus den USA.

Außer Wertung testeten auch einige WM-Starter ihre Form für London. Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) freute sich über 46,61 Meter mit dem Diskus. Der zweimalige Weltmeister Trey Hardee (USA) zeigte sich mit 47,31 Metern im Diskuswurf sowie 5,05 Metern im Stabhochsprung bereit für den Saison-Höhepunkt.

Fünffach-Erfolg für US-Siebenkämpferinnen

Im Siebenkampf, bei dem die drei besten Athletinnen einer Nation in die Teamwertung eingehen, musste sich die deutsche Mannschaft klar den überlegenen US-Amerikanerinnen geschlagen geben. Die Gäste belegten im Wettbewerb gar die ersten fünf Plätze.

An der Spitze baute Alex Gochenour ihre Halbzeit-Führung aus und hatte schließlich mit 5.898 Zählern mehr als 100 Punkte Vorsprung auf ihre Landsfrau Allison Reaser (5.782 Pkt). In einer knappen Entscheidung trennten die Zweit- bis Sechstplatzierten nur 75 Punkte – hinter fünf US-Amerikanerinnen sortierte sich Sophie Hamann (TuS Metzingen) ein. Mit 5.707 Punkten zeigte sie wieder einen ordentlichen Siebenkampf und erzielte das beste DLV-Resultat.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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