Das gab es noch nie! Die Geher Christopher Linke, Hagen Pohle und Carl Dohmann haben am Sonntag im Team-Wettbewerb über 20 Kilometer den Sieg im Europacup geholt. Mit Platz drei überzeugten im spanischen Murcia über 10 Kilometer auch die U20-Athleten.
Die besten Geher Europas waren am Sonntag im 20-Kilometer-Wettbewerb am Start (Bundestrainer Ron Weigel: "Bei 30 Grad im Schatten will ja keiner die 50 Kilometer gehen!"), und am Ende hatten die DLV-Athleten die Nase vorn. Mit den Plätzen sieben, zwölf und 13 stellten die Potsdamer Christopher Linke (1:22:06 h) und Hagen Pohle (1:23:07 h) sowie Carl Dohmann (SC Heel Baden-Baden; 1:23:16 h) die beste Mannschaft.
"Das ist ein historischer Sieg - das gab es noch nie!" jubelte Ron Weigel anschließend und hob vor allem den Kampfgeist seiner Athleten hervor. "Die Jungs haben um jeden Platz gefightet." Die geschlossene Mannschaftsleistung schloss auch die Betreuer und weiteren DLV-Athleten mit ein. "Alle standen an der Strecke und haben Zeiten und Platzierungen durchgegeben." Schließlich musste das Trio auch bei der Siegerehrung Teamgeist zeigen: Die deutsche Hymne startete nicht, und so stimmten Linke, Pohle und Dohmann kurzerhand selbst die Strophe an.
Keine gezielte Vorbereitung
Umso bemerkenswerter ist der Erfolg, als dass er gar nicht spezifisch vorbereitet wurde: "Wir haben den Wettkampf eingebettet in die WM-Vorbereitung", sagte Weigel und wies auf die beiden schweren Wettkämpfe in Podebrady und Naumburg hin, die den Athleten noch in den Knochen steckten.
Im Kampf um den Europacup-Sieg ließen die DLV-Geher so starke Nationen wie Russland, die Ukraine und Spanien hinter sich. Die Gastgeber durften dafür den Einzelsieger bejubeln: Der WM-Dritte Miguel Angel Lopez überquerte nach 1:19:52 Minuten als Erster die Ziellinie.
Bestleistungen für Junghannß und Seiler
Als bester deutscher U20-Geher des Jahres führte Heiner Terp (Erfurter LAC) mit einer Bestzeit von 42:25 Minuten das DLV-Trio der U20 über 10 Kilometer an. Als er in der letzten Runde frühzeitig die Segel streichen musste, sprangen Vereinskamerad Karl Junghannß und Nathaniel Seiler (TV Bühlertal) in die Bresche.
In neuen Hausrekorden von 42:07 und 42:12 Minuten gingen Junghannß und Seiler über 10 Kilometer auf die Plätze sieben und zehn, in der Teamwertung sprang ein dritter Platz und damit die Bronzemedaille heraus - die sich auch Heiner Terp um den Hals hängen durfte. Unangefochten an der Spitze marschierte der Spanier Diego Garcia (40:38 min), der sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft Gold für die Gastgeber holte.
Emilia Lehmeyer beste U20-Athletin
Im 10-Kilometer-Wettbewerb durften sich drei junge deutsche Geherinnen in einem Weltklasse-Feld präsentieren. Vorne mitzumischen gelang ihnen dabei noch nicht. Auf Rang 17 in 51:01 Minuten kam als beste DLV-Athletin die Deutsche U20-Meisterin Emilia Lehmeyer (Post SV Berlin) ein, für die Potsdamerinnen Annika Brembach (52:45 min) und U18-Athletin Teresa Zurek (53:47 min) sprangen die Plätze 22 und 25 heraus. Alle haben in diesem Jahr schon bessere Resultate erzielt. Als Team reichte es damit zu Platz neun.
In den Wettbewerben über 50 Kilometer der Männer sowie 20 Kilometer der Frauen waren keine deutschen Teilnehmer vertreten. Obwohl zahlreiche Top-Athleten des Landes zuletzt aufgrund von Dopingmissbrauchs aus dem Verkehr gezogen wurden, dominierten die Geher aus Russland die Entscheidungen. Sie räumten in der Team- und in der Einzelwertung ab. Schnellster Geher über 50 Kilometer war Vize-Weltmeister Mikhail Ryzhov (3:43:32 h), beste Athletin seine Landsfrau Elmira Alembekova (1:26:15 h).
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