| Glasgow 2019

Hallen-EM Tag 1 – DLV-Männer in den Vorrunden

Neunmal Edelmetall haben die DLV-Athleten von der Hallen-EM 2017 mit nach Hause gebracht. Bevor sie in Glasgow wieder auf Medaillenjagd gehen können, muss erst einmal der Sprung, Stoß oder Lauf ins Finale gelingen. Hier erfahren Sie, wem das gelungen ist.
Alexandra Dersch / Benjamin Poller / Jan-Henner Reitze
800 Meter Vorlauf

Christoph Kessler überzeugt mit starkem Finish

Bei seinem ersten Auftritt bei einer Hallen-EM vor zwei Jahren war noch nach dem Vorlauf Schluss. Diesmal bewies Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe), dass er besser drauf ist, als 2017 in Belgrad (Serbien). Nachdem sich der deutsche Vize-Meister zuerst taktisch klug auf Position zwei einsortierte, hatte er in der Schlussphase seines Vorlaufs noch genug Kraft, um die Konkurrenz klar hinter sich zu lassen. In 1:48,62 Sekunden lief der 23-Jährige zum Sieg in seinem Vorlauf und damit direkt ins Halbfinale am Samstag (2. März).

Dagegen musste Robert Farken (SC DHfK Leipzig) in seinem Rennen schon gleich im Gerangel beim Einordnen nach 100 Metern zurückstecken. Auch danach kam er in Positionskämpfen mehrfach leicht aus dem Tritt. Dem Deutschen Hallenmeister gelang es dann nicht mehr, das Feld aufzurollen. In 1:51,02 Minuten kam er als Sechster ins Ziel. Nachdem es vor zwei Jahre noch fürs Halbfinale gereicht hatte, ist damit für ihn in Glasgow im Vorlauf Endstation.

Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe)

Erster Vorlauf 800 Meter (1:48,62 min) Q
Ich habe mich reingehängt, habe mich bei Meter 550 noch richtig gut gefühlt. Ich bin dann vorbei, habe rechts etwas gespürt und wusste: Wenn ich da dagegenhalten kann, könnte es reichen. Dass ich da hinten raus noch so pushen konnte, da war ich selbst überrascht. Ich wusste, dass die ersten zwei Plätze extrem hart werden würden. Ich habe eigentlich eher darauf geschielt, dass ich vielleicht über die Zeit weiterkomme. Ich bin einfach nur happy, dass es so gelaufen ist. Mal schauen, was morgen so geht. Wenn ich morgen wieder so viel kicken kann, dann ist vielleicht das Finale möglich, aber wir  möchten jetzt erstmal nicht zu viel wollen.

Robert Farken (SC DHfK Leipzig)

Sechster Vorlauf 800 Meter (1:51,02 min)
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin richtig enttäuscht von mir. Das hätte ich mir nichtmal in meinen schlimmsten Träumen vorstellen können, so eine Leistung abzuliefern. Ich hatte mir viel vorgenommen und das war einfach richtige Scheiße heute. Ich habe mich beim Einlaufen eigentlich richtig gut gefühlt und dann bin ich einfach nicht ins Rennen gekommen. Ich habe mir heute vielleicht ein bisschen zu viel Druck gemacht. Dann war es überhaupt nicht rund, weil ich keine Position gefunden habe. Ich bin heute gelaufen wie ein Amateur. Ich bin da zwischen den Positionen hin und her, habe keine klaren Aktionen gesetzt. Man versucht, es irgendwie zu richten und macht es nur schlimmer. Gerade in der Halle ist entscheidend, dass man konsequent ist, wenn man Aktionen setzt und das habe ich heute überhaupt nicht gemacht und deshalb ist das Ergebnis so, wie es jetzt ist.

1.500 Meter Männer Vorlauf

Zwei DLV-Läufer im Finale

Wattenscheids Marius Probst zeigte im ersten Vorlauf über 1.500 Meter einmal mehr, wie exzellent er Rennen lesen kann. Der Deutsche Hallenmeister, der sich in dieser Saison schon sehr stabil gezeigt hat, verhielt sich clever in einem von Taktik geprägten Vorlauf, in dem der Norweger Filip Ingebrigtsen anfangs für das Tempo sorgte. Marius Probst hielt sich geschickt in Lauerposition und hielt auch den Kontakt zur Spitze, als der Brite Neil Gourley angefeuert von seinem Heimpublikum das Feld vier Runden vor Schluss mit einer Tempoverschärfung auseinanderzog. Eingangs der letzten Kurve spielte der ehemalige U23-Europameister Probst seine ganze Spurtfähigkeit aus und warf sich schlussendlich als Drittplatzierter in 3:46,93 Minuten ins Ziel. Eine Platzierung, die kurze Zeit später auf den zweiten Rang verbessert wurde. Der vor ihm platzierte Filip Ingebrigtsen wurde nachträglich disqualifiziert, er war über die Markierung der Innenbahn getreten.

Auch Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) profitierte schlussendlich von der Disqualifikation eines vor ihm platzierten Läufers, der nach einem Rempler nachträglich disqualifiziert wurde. Der 22-Jährige, der in Glasgow seine Premiere in der Nationalmannschaft der Aktiven feierte, schlug sich gut in seinem Vorlauf, der von Beginn an deutlich schneller gestaltet wurde als das erste Rennen. Als sich vorne eine Gruppe, angeführt von Doppel-Europameister Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) absetzte, konnte er diese Tempoverschärfung nicht ganz mitgehen, kämpfte aber bis zum letzten Meter um die Zeit. Mit Erfolg: Mit 3:45,70 Minuten zog der Dresdener über die Zeitregelung ins Finale ein.

Marius Probst (TV Wattenscheid 01)

Zweiter Vorlauf 1.500 Meter (3:46,93 min) Q
Es war nicht mein bestes Rennen, muss ich sagen. Ich habe eigentlich versucht, immer aufmerksam zu bleiben und meine Position zu finden. Aber es war so viel Rempelei und ich bin eigentlich durch und durch immer aus dem Schritt gekommen. Es war mehr so ein "Step-and-Go" wie beim Fußball als ein flüssiges Rennen. Jetzt muss man mal gucken, was es mit der Disqualifikation [von Filip Ingebrigtsen] gibt. Es wäre natürlich schön für mich, aber ich weiß nicht, wie sehr das durchgeht.

Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898)

Fünfter Vorlauf 1.500 Meter (3:45,70 min) q
Die Aufregung war echt mega groß! Im Vergleich zu Deutschen Meisterschaften war es eine ganz andere Situation. Ich kenne meine Gegner noch nicht und da ist ein bisschen Ungewissheit dabei. Ich hatte zwischendurch eine gute Position, dann hat sich im Rennen wieder alles gewendet. Jetzt bin ich wahrscheinlich um einen Platz am Finale vorbeigelaufen, das Rennen wird das schnellste gewesen sein und ich bin der Vierte nach der Zeit. Das ist schon sehr schade. Das Rennen war sehr anspruchsvoll, weil es zeitig zur Sache ging, das bin ich noch nicht gewohnt, aber da muss ich in den nächsten Jahren dranbleiben. Ich fand es krass, neben Jakob Ingebrigtsen an der Startlinie zu stehen! Er ist auch nur ein Mensch, aber man hat schon Respekt. Es war interessant, ihn im Wettbewerb zu erleben, wenn man ihn sonst nur im Fernsehen oder bei Instagram sieht. Jetzt arbeite ich mich auch langsam in diese Regionen vor, das motiviert extrem für die kommenden Monate!

3.000 Meter Vorlauf

Deutsches Trio macht das Finale klar

Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt) und Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) fanden sich im ersten Vorlauf wieder, ihr Gegner unter anderem Jakob Ingebrigtsen (Norwegen). Beide DLV-Athleten rollten zunächst mit im Mittelfeld der großen Läufertraube. Die Attacke kam zwei Runden vor Schluss. Amos Bartelsmeyer konnte den Vorstoß mitgehen, während Florian Orth leicht abreißen lassen musste. Ausnahmeläufer Jakob Ingebrigtsen kontrollierte das Rennen nach Belieben an der Spitze, doch der Neu-Frankfurter zeigte eine sowohl läuferisch als auch taktisch starke Vorstellung und zog als Vierter seines Vorlaufs in 7:51,35 Minuten sicher ins Finale ein. Florian Orth lief als Achter ins Ziel, doch sein Kampf um eine gute Zeit zahlte sich aus. Mit 7:54,59 Minuten zog er über die Zeitregelung ins Finale ein. Sieger des Rennes war Doppel-Europameister Jakob Ingebrigtsen, der in 7:51,20 Minuten einen neuen U20-Europarekord aufstellte - und das nur knapp 80 Minuten nach seinem Vorlauf über 1.500 Meter.

Auch Sam Parsons (LG Eintracht Frankfurt), der zuletzt mit Fußproblemen zu kämpfen hatte, lieferte ein beeindruckendes Rennen ab. Der Deutsche Meister mit den wehenden Haaren hielt sich zu Beginn im hinteren Drittel auf, positionierte sich mit zunehmender Länge des Wettkampfs aber immer weiter vorne und fand sich mit der Glocke zur Schlussrunde an Position fünf wieder. An der Spitze lieferten sich der Brite Chris O’Hare und der Norweger Henrik Ingebrigtsen einen Steigerungslauf, in dessen Sog Sam Parsons noch einen Platz gut machte und auf den letzten Metern gar austrudeln lassen konnte. Das große Q, sprich den direkten Finaleinzug, gab es für 7:55,60 Minuten. Zuletzt standen 1976 in München drei Deutsche in einem 3.000 Meter Finale bei Hallen-Europameisterschaften.

Sam Parsons (LG Eintracht Frankfurt)

Vierter Vorlauf 1.500 Meter (7:55,60 min)
Es war ein guter Lauf heute, ich bin ganz ruhig geblieben. Ich habe mir den ganzen Tag gesagt: Ich bin nicht nach Glasgow geflogen, um am Freitag zu laufen. Ich bin hier, um am Samstag zu laufen und für Deutschland zu laufen. Ich habe Vollgas gegeben. Ich denke, ich kann 7:45 Minuten laufen und ich denke, das kann eine Medaille werden. Ich wollte für Deutschland etwas Besonderes machen. Ich wollte allen zeigen, was Deutschland jetzt für einen Läufer in mir hat und was mein Herz geben kann, wenn ich laufe, was mein Kopf geben kann, wenn ich laufe, und was meine Beine für Deutschland machen können.

Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg)

Achter Vorlauf 3.000 Meter (7:54,59 min)
Wenn ich 17 Leute an den Start schicke, muss ich auch einen Plan haben, wie ich sie aufstelle! Da mache ich doch dann auf Bahn vier bis sechs eine zweite Evolvente auf… Die haben den Athleten überlassen, wie sie sich aufstellen, ob sie in die zweite Reihe gehen. Das war schon vor dem Start ein Durcheinander. Wir haben dann relativ normal angefangen und sind recht gleichmäßig gelaufen, am Ende wurde es immer schneller und schneller. Den letzten Punch konnte ich nicht mitgehen, aber ich habe mitgezählt und gesehen: Okay, du bist Achter. Dann galt es, irgendwie diesen achten Platz zu halten und jede Sekunde oder Hundertstel noch rauszuholen. 7:54 ist gar nicht mal so schlecht. Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn ich an der ersten Gruppe drangeblieben wäre und auch, wenn ich näher an meine PB gelaufen wäre. Aber man wird auch nicht jünger. Vor Leipzig war ich fünf Tage krank, da war ich froh, überhaupt dabei zu sein. Das Training war jetzt wieder top! Bis Mittwoch habe ich auch noch bis 11 Uhr gearbeitet, dann bin ich Richtung Frankfurt zum Flieger. Aber gut, so ist das – ich bin hier und messe mich mit den Profis, es gibt hier keine Amateurwertung. Es hat Spaß gemacht, hier zu laufen, und bisher sieht es gut aus [verfolgt den zweiten Vorlauf am Bildschirm]. Da traben die eher. Mal schauen, wann dort einer zuckt, aber jeder Meter, den sie schön langsam laufen, spielt mir in die Karten.

Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt)

Vierter Vorlauf 3.000 Meter (7:51,35 min)
Mein Ziel war eigentlich auf einen der ersten zwei Plätze zu kommen und wenn ich es nicht schaffe, dann bin ich vielleicht Dritter oder Vierter. Den Fehler habe ich nämlich schon einmal gemacht, auf den vierten Platz zu zielen. Dann ist man am Ende Fünfter, dann hat man Pech. Das Rennen ging dann relativ schnell, ich wollte einfach tapfer bleiben. Die ersten 2.000 Meter ganz entspannt und dann die letzten 1.000 richtig konzentrieren, um langsam nach vorne zu kommen und dann die letzte Runde nochmal zu spurten.

Hochsprung Qualifikation

Auf den Punkt leistungsstark

Eine Qualifikation wie das Abziehbild seiner bisherigen Saison: Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte in der Qualifikation mit Höhen und Tiefen zu kämpfen, griff sich immer wieder an seine Ferse, die ihm im Vorfeld dieser Meisterschaft so viel Kopfzerbrechen bereitet hatte. Und doch war der Schützling von Trainer Hans-Jörg Thomaskamp der einzige Athlet, der am Freitagmittag die geforderten 2,28 Meter überfliegen konnte. Höher war der 26-Jährige in dieser Saison noch nicht gesprungen.

Im Finale wird er gemeinsam mit dem Soester Falk Wendrich stehen, mit dem er sich bei den Deutschen Hallenmeisterschaften schon ein tolles Duell geliefert hatte. Der Universiade-Sieger blieb bis 2,21 Meter fehlerfrei und leistete sich erst bei 2,25 Metern den ersten Fehlversuch. 2,28 Meter waren dann zu hoch für ihn. Doch aufgrund seiner zuvor starken Serie zog er als Achtplatzierter ins Finale ein, das am Samstagabend ausgetragen wird.

Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Erster Qualifikation Hochsprung (2,28 m)
Ich bin ein Kämpfer. Ich habe bis zum Ende gekämpft, bin als Einziger über 2,28 Meter. Das zeichnet mich aus, dass ich bis zum Ende kämpfe. Es ist egal, ob es der dritte Versuch ist oder der erste. Ich hatte ein bisschen Probleme. Es war schwierig für alle, glaube ich, weil wir ganz nah an der Zieleinlaufbahn waren und da hatte ich ganz wenig Platz. Das hat mich ein bisschen durcheinander gebracht. Aber ich wusste: Ich habe was drauf. Ich bin das durchgegangen, was mir mein Mentalcoach gesagt hat. Ich fühle mich fit, ich bin endlich da, ich muss noch ein bisschen am Anlauf etwas machen.

Falk Wendrich (LAZ Soest)

Vierter Qualifkation Hochsprung (2,25 m)
Ich habe ja bei den Junioren schon viele internationale Erfahrungen gesammelt, daher waren die Abläufe hier für mich nicht neu – und man kann sagen, dass sich solche Wettkämpfe lohnen! Heute war es großartig. Ich wurde schon vorgewarnt, dass es eng wird in der Halle, mit langen Anläufen, mit einer Rundenanzeige im Weg, die Dreispringerinnen waren noch im Weg… Aber es war fantastisch! Der Boden hier ist gut zu springen als schneller Springer. Und jetzt freue ich mich sehr aufs Finale! Mein erster Einsatz in der A-Nationalmannschaft und ich bin in Europa direkt in den Top Acht. Und ich habe mich gut verkauft. Die anderen waren nicht besser. Außer natürlich Mateusz (lacht), der einen unbeschreiblichen Wettkampf hingelegt hat. Er liefert einfach ab, wenn er es muss. Ich habe versucht, ihm nach seinem ersten Fehlversuch zu sagen: Jetzt alles im Ersten! Das war wirklich wichtig. Dass ich mich hier noch mal an 2,28 Meter versuchen konnte, hat mir gutgetan, auch wenn die Sprünge vorher besser waren. Ich muss es schaffen, meine besten Sprünge bei den höchsten Höhen zu machen. Ich fühle mich frisch, ich werde jetzt ein bisschen die Beine hochlegen, und ich freue mich auf morgen!

Stabhochsprung Qualifikation

Bo Kanda Lita Baehre beweist gute Nerven

Manchmal braucht es eben den besonderen Kick. Den Fans von Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) wäre es sicher anders lieber gewesen. Aber nachdem der 19-Jährige erst im dritten Versuch über 5,50 Meter gesprungen war, lief es wie am Schnürchen. 5,60 Meter und seine Bestleistung von 5,70 Metern meisterte der Deutsche Hallenmeister im ersten Anlauf. Damit zog er in sein erstes Finale einer internationalen Meisterschaft bei den Männern ein. Deutschlands „Jugend-Leichtathlet des Jahres“ hat damit auch international den Anschluss in der Aktivenklasse hergestellt.

Seine Favoritenrolle für das Finale am Samstag (2. März) unterstrich Titelverteidiger Piotr Lisek. Der Pole leistete sich bis 5,70 Meter keinen Fehlversuch. Freiluft-Europameister Armand Duplantis (Schweden) und Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) waren nicht am Start.

Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Vierter Stabhochsprung Qualifkation (5,70 m)
Ich hatte bei 5,50 Metern zwei Fehlversuche. Ich habe es dann noch irgendwie gedreht, habe dann 5,60 Meter und 5,70 Meter im ersten Versuch geschafft. Aber es war jetzt auch nicht so, dass ich nervös war. Die zwei Fehlversuche waren einfach wegen Problemen mit dem Stab. Ich habe dann im letzten Versuch den Stab gewechselt, habe dann versucht, alles richtig zu machen und dann war abzusehen, dass ich eigentlich relativ hoch springen kann. 

Dreisprung Qualifikation

Max Heß ist fit

Die Kunst, Geschwindigkeit in Weite umsetzen: Das ist es, was ein Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) in Bestform so wunderschön beherrscht. Dass der ehemalige Europameister auf dem Weg zurück zu eben dieser Bestform ist, das zeigte der Bronzemedaillengewinner der vergangenen Hallen-EM auch in der Qualifikation in Glasgow eindrucksvoll. 16,81 Meter waren die zweitbeste Weite am Freitagabend in der Emirates Arena.

Es ist die beste Weite des diesjährigen Winters für den immer noch erst 22-Jährigen, der im vergangenen Sommer mit vielen kleinen und größeren Problemen zu kämpfen hatte. Diese scheinen behoben. Einzig Titelverteidiger Nelson Évora aus Portugal sprang noch etwas weiter als der Deutsche Meister. 16,89 Meter bedeuteten auch für den 34-Jährigen Saisonbestleistung.

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)

Zweiter Dreisprung-Quali (16,81 m)

Die Erleichterung ist schon sehr groß. Ich habe jetzt lange damit gehadert, mal eine Quali zu überstehen, war einige Male dran gescheitert, mal verletzungsbedingt, mal leistungsbedingt. Nun hoffe ich, dass nicht mehr als Acht ins Finale kommen, damit ich dann nochmal sechs Versuche habe, noch sechsmal was riskieren und nochmal was drauflegen kann. Dass Kristin heute nicht starten konnte, war schon eine kleine Schocknachricht, gestern Abend hieß es noch, das wird. Und heute früh sagt sie zu mir: Max, ich muss los, mein Flieger geht gleich. Da war ich erstmal geschockt – gute Besserung an dieser Stelle! Aber irgendwann musste ich meinen Fokus wieder auf meinen Wettkampf richten. Der Boden hier kommt mir insofern sehr entgegen, als dass wir zuhause in Chemnitz genau auf so einem trainieren. Das ist ein Mondo-Belag. Das bin ich gewohnt, da kann ich gut drauf springen. Ich hätte aber auch keine Probleme mit Schwingboden gehabt, darauf habe ich meine Bestleistung aufgestellt. Im Finale ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, beim Jump fehlt mir noch ein bisschen das Momentum, da habe ich noch eine kleine Vorwärts-Rotation, da ist noch mehr drin. Ich denke in Richtung 17 Meter. Und dann ist alles offen. So ein Finale pusht noch mal mehr. Wenn die anderen gut springen, lasse ich mich hoffentlich auch dazu verleiten.

Kugelstoßen Qualifikation

David Storl beißt sich durch

David Storl machte es spannend. 20,90 Meter waren für die direkte Qualifikation gefordert. Eine Weite, die der mehrfache Kugelstoß-Weltmeister in dieser Hallensaison schon mehrfach anbieten konnte. Mit seiner Saisonbestleistung von 21,32 Metern führt der 28-jährige Leipziger gar die aktuelle europäische Bestenliste an. Doch in Glasgow musste er beißen. Nach 20,13 Metern im ersten Versuch steigerte sich Deutschlands Vorzeige-Kugelstoßer im zweiten Durchgang auf 20,58 Meter, bevor er 20,61 Meter im letzten Durchgang folgen ließ. Es war die fünftbeste Weite am Freitagmittag.

Mit dem großen Q, gleichbedeutend mit dem Erreichen der zuvor festgelegten Qualifkationsweite von 20,90 Metern, zogen nur vier Athleten ins Finale ein. Den besten Eindruck hinterließ der Bosnier Mesud Pezer, der mit 21,08 Metern Saisonbestleistung stieß. Sicher ist schon jetzt, dass es einen neuen Hallen-Europameister geben wird. Titelverteidiger Konrad Bukowiecki (Polen) musste sich nach 20,18 Metern in der ersten Runde bereits verabschieden.

David Storl (SC DHfK Leipzig)

Fünfter Qualifikation Kugelstoßen (20,61 m) q
Es war schwierig. Die Quali war eine komische Situation. Ich habe mich eigentlich gut gefühlt beim Einstoßen. Es hat mir einfach die nötige Lockerheit gefehlt. Es war sehr fest, sehr verkrampft, ich wollte um jeden Preis die Quali-Weite stoßen und dann bin ich ein bisschen festgefahren. Ich denke mal, dass noch bei jedem viel möglich ist und ich glaube auch, dass es heute Abend ein ganz anderer Wettkampf wird als die Quali.

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