| EM 2016 Amsterdam

Große EM-Vorschau – Die Wettbewerbe der Männer

Es ist zugleich die Olympia-Generalprobe und das Kräftemessen der besten Leichtathleten des Kontinents: Bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande: 6. bis 10. Juli) werden in den kommenden Tagen die Weichen für Rio gestellt. leichtathletik.de blickt in einer großen Vorschau auf alle Wettbewerbe voraus. Heute: die Entscheidungen der Männer.
Silke Morrissey

<link btn>EM 2016 Amsterdam kompakt 

100 Meter

Wer kann den Europarekordler stoppen? Jimmy Vicaut ist nicht nur der schnellste Sprinter Europas, er führt sogar die Weltjahresbestenliste an. Mit dem gebürtigen Jamaikaner Jak Ali Harvey, jetzt für die Türkei startberechtigt, ist nur ein weiterer Mann des Kontinents in diesem Jahr unter zehn Sekunden gesprintet – dann folgt in Europas Rangliste bereits der Wattenscheider Julian Reus (10,03 sec). Bringt er die Form von Zeulenroda mit nach Amsterdam, ist das Finale sicher drin und dort einer der vorderen Plätze in Reichweite.

Doch auch den Briten Adam Gemili, der zugunsten von Rio auf die Titelverteidigung über 200 Meter verzichtet und bei der EM alles auf die kurze Strecke setzt, sollte man auf der Rechnung haben. Er ist einer von sechs Sub-Zehn-Sekunden-Sprintern im Feld. Wadenbeschwerden verhindern dagegen den Start des Europameisters von 2010 und 2012 Christophe Lemaitre (Frankreich). Der Berliner Lucas Jakubczyk (10,17 sec) reist nach einem Faszienriss im rechten Oberschenkel nicht mit idealer Vorbereitung nach Amsterdam.

Titelverteidiger: James Dasalou (Großbritannien; 10,06 sec)
Jahresbester: Jimmy Vicaut (Frankreich; 9,86 sec)
Deutsche Teilnehmer: Lucas Jakubczyk (SCC Berlin; 10,17 sec), Julian Reus (TV Wattenscheid 01; 10,03)

200 Meter

Die Schallmauer über 200 Meter liegt bei 20 Sekunden. Diese hat der 22 Jahre alte Brite Nethaneel Mitchell-Blake im Mai in den USA erstmals unterboten. In Abwesenheit von Titelverteidiger Adam Gemili, der auf dieser Strecke die Olympischen Spiele in Rio fest im Blick hat, könnte damit der Titel ein weiteres Mal in Großbritannien bleiben. Mit dem Heimpublikum im Rücken ist aber auch dem Europameister von 2012 Churandy Martina einiges zuzutrauen: An der EM-Stätte ist er die 200 Meter bei 1,7 Metern pro Sekunde Gegenwind Mitte Juni schon in 20,11 Sekunden gesprintet. 

Der DLV schickt ein schlagkräftiges Trio ins Rennen, das vom Deutschen 100-Meter-Rekordler Julian Reus angeführt und von den beiden EM-Halbfinalisten von 2014 Robin Erewa und Aleixo-Platini Menga komplettiert wird. 20,52 Sekunden mussten vor zwei Jahren fürs Finale her – eine hohe Hürde, die aber für alle Drei nicht unüberwindbar ist.

Titelverteidiger: Adam Gemili (Großbritannien; 19,98 sec)
Jahresbester: Nathaneel Mitchell-Blake (Großbritannien; 19,95 sec)
Deutsche Teilnehmer: Robin Erewa (TV Wattenscheid 01; 20,59 sec), Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen; 20,27 sec), Julian Reus (TV Wattenscheid 01; 20,41 sec)

400 Meter

Der Jahresschnellste Matthew Hudson-Smith steht nicht im britischen Aufgebot, dafür sein Landsmann und Titelverteidiger Martyn Rooney, der allerdings noch nicht in der Form von 2014 ist. So rückt Matteo Galvan in den Fokus, der den italienischen Rekord jüngst auf 45,12 Sekunden steigerte. Im Kampf um die Medaillen darf man jedoch besonders einen nie außer Acht lassen: den Tschechen Pavel Maslák. Der Hallen-Weltmeister ist der international erfolgreichste und erfahrenste Athlet im Feld. Ihr Quasi-Heimspiel könnte den Belgiern Kevin und Jonathan Borlée in die Karten spielen. Der eine ist Europameister von 2010 und mit einer Saison-Bestzeit von 45,17 Sekunden die Nummer zwei der Meldeliste. Der andere bringt mit einer Zeit von 44,43 Sekunden den besten Hausrekord aller Teilnehmer mit.

Für die beiden deutschen Athleten wäre schon ein Ergebnis mit einer 45 vor dem Komma ein Achtungserfolg. Dieses bescherte dem aufstrebenden Hannoveraner Alexander Gladitz (45,94 sec) die EM-Nominierung. Drei Hundertstel fehlen dem Münchner Johannes Trefz noch zu seiner erste 45er Zeit. In Amsterdam könnte sie fällig sein, was zunächst den Einzug ins Halbfinale bedeuten dürfte.

Titelverteidiger: Martyn Rooney (Großbritannien; 44,71 sec)
Jahresbester: Matthew Hudson-Smith (Großbritannien; 44,88 sec)
Deutsche Teilnehmer: Alexander Gladitz (Hannover 96; 45,94 sec), Johannes Trefz (LG Stadtwerke München; 46,02 sec)

800 Meter

Schon vor zwei Jahren ruhten die französischen Hoffnungen auf Pierre-Ambroise Bosse, der dann aber im Finale von Zürich als Letzter ins Ziel kam. In diesem Jahr könnte die Zeit reif sein für den EM-Dritten von 2012. Bei seinem Diamond League-Sieg in Rabat (Marokko) ließ er die versammelte Weltelite hinter sich und setzte sich mit vier Zehnteln Vorsprung an die europäische Spitze. Seine stärksten Konkurrenten dürften aus Polen kommen: Marcin Lewandowski, Vierter von Rabat, und Vize-Weltmeister Adam Kszczot sind in Lauerstellung, dasselbe gilt für den Bosnier Amel Tuka, WM-Dritter von Peking (China). Mit einer Zeit unter 1:45 Minuten hat Anfang der Woche auch der Brite Michael Rimmer Medaillenansprüche angemeldet.

In diesen Dimensionen können die beiden deutschen Teilnehmer nicht mitmischen. Doch Meisterschaftsläufe haben ihre eigenen Gesetze, und eins können Benedikt Huber und Sören Ludolph: im Schlusspurt alles aus sich herausholen. Dem Regensburger Huber bescherte sein starker Antritt in Kassel den ersten deutschen Meistertitel, der Braunschweiger Ludolph hatte zuvor viele Jahre national das letzte Wort. In Amsterdam gilt es zunächst, den Vorlauf zu überstehen.

Titelverteidiger: Adam Kszczot (Polen; 1:44,15 min)
Jahresbester: Pierre-Ambroise Bosse (Frankreich; 1:44,51 min)
Deutsche Teilnehmer: Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg; 1:46,57 min), Sören Ludolph (LG Braunschweig; 1:46,43 min)

1.500 Meter

An Europameisterschaften hat Homiyu Tesfaye bisher nicht die besten Erinnerungen: 2014 gab's im Freien Rang fünf, ein Jahr später in der Halle Rang vier, beide Male war der Frankfurter mit Medaillenambitionen angereist. Auch bei den Titelkämpfen in Amsterdam zählt er wieder zu den Anwärtern aufs Podium, nachdem er sich in starken 3:35,05 Minuten aus einer Wettkampf-Pause nach Knieverletzung zurückgemeldet hat. Mit einem klugen Rennen ist die erste EM-Medaille in Reichweite.

Auf ein verhaltenes, taktisches Finale wird Timo Benitz hoffen, denn dann ist auch er im Geschäft – zählt er doch zu den Athleten mit dem besten Schlussspurt. Allerdings fehlt ihm noch anders als Tesfaye die Olympia-Norm (3:36,20 min), sodass er auch an schnellen Rennen Gefallen finden könnte. Dort rücken dann aber andere in den Fokus, neben Tesfaye vor allem der Hallen-Europameister aus Tschechien Jakub Holuša, der Norweger Henrik Ingebrigtsen, Europameister von 2012 und Vize-Europameister von 2014, oder der Franzose Florian Carvalho, der 2011 als U23-Europameister erstmals auf sich aufmerksam machte.

Titelverteidiger: Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich; 3:45,60 min)
Jahresbester: Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankreich; 3:35,05 min)
Deutsche Teilnehmer: Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald; 3:36,40 min), Homiyu Tesfaye

5.000 Meter

Der Doppelsieger von Zürich Mo Farah (Großbritannien) verzichtet auf die Titelkämpfe. Der Spannung dürfte das keinen Abbruch tun. Denn so ist das Feld eng beisammen, mit vier Teilnehmern, die in diesem Jahr schon unter 13:20 Minuten geblieben sind. Angeführt wird die Meldeliste vom gebürtigen Marokkaner Ilias Fifa, der seit rund drei Jahren für Spanien startberechtigt ist. Noch nicht ganz zu Bestform aufgelaufen ist bisher Vize-Europameister Haile Ibrahimov (Aserbaidschan), doch auch er wird bei der Medaillenvergabe zu beachten sein.

Und dann wäre da noch ein DLV-Läufer, der zuletzt vor allem auf den Unterdistanzen an Fahrt aufgenommen hat: der EM-Vierte von Zürich Richard Ringer. Im Vorjahr kratzte er in 13:10,94 Minuten schon an der 13:10-Minuten-Grenze, bei seinem bisher einzigen 5.000-Meter-Auftritt des Jahres (13:51,88 min) musste er für den DM-Sieg noch nicht alle Karten auf den Tisch legen. Der Friedrichshafener ist neben Homiyu Tesfaye wohl der heißeste deutsche Medaillenkandidat in den Laufwettbewerben. Mit einer vorderen Platzierung kann als Siebter der Meldeliste auch der spurtstarke Florian Orth liebäugeln. Martin Sperlich hat bei der EM-Premiere die Top Ten im Blick.

Titelverteidiger: Mo Farah (Großbritannien; 14:05,82 min)
Jahresbester: Ilias Fifa (Spanien; 13:11,83 min)
Deutsche Teilnehmer: Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 13:23,67 min), Richard Ringer (13:51,88 min), Martin Sperlich (beide VfB LC Friedrichshafen; 13:33,84 min)

10.000 Meter

Ohne deutsche Beteiligung und ohne Titelverteidiger Mo Farah drehen die 10.000-Meter-Läufer am Freitagabend ihre Runden. In einem Feld mit nur 14 Teilnehmern, in dem die beiden jahresschnellsten Briten fehlen, fällt zwei Türken mit kenianischen Wurzeln die Favoritenrolle zu: Polat Kemboi Arikan, Olympia-Neunter von London, ist der einzige EM-Starter, der in diesem Jahr schon unter 28 Minuten geblieben ist. Ali Kaya, WM-Siebter von Peking (China), hat mit 27:24,79 Minuten die stärkste Bestzeit im Feld.

Selbstbewusst auftreten kann auch der Spanier Antonio Abadia, 2009 U20-Europameister über die Hindernisse. Er hat sich im April auf 28:07,14 Minuten gesteigert und diese gute Form im Mai mit einer neuen 5.000-Meter-Bestzeit bestätigt. In ähnliche Bereiche sind in diesem Jahr auch der Belgier Soufiane Bouchikhi und Aimeru Almeya aus Israel gelaufen.

Titelverteidiger: Mo Farah (Großbritannien; 28:08,11 min)
Jahresbester: Mo Farah (26:53,71 min)
Deutsche Teilnehmer: keine

Halbmarathon

Der Deutsche Rekordhalter im Marathon Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) führt ein deutsches Quintett beim erstmals ausgetragenen EM-Halbmarathon an, in dessen Rahmen auch der Europacup-Sieger in der Mannschaft ermittelt wird. Der Papierform nach kann der Hamburger durchaus in den Top Ten mitmischen, allerdings machten ihm in seinen letzten Rennen ungewohnte Magenschmerzen Probleme. Im Fokus steht für ihn wie für seine Mitstreiter Hendrik Pfeiffer und Philipp Pflieger neben einem erfolgreichen Abschneiden mit der Mannschaft auch ein Leistungstest auf dem Weg zum Olympia-Marathon in Rio.

Die Favoriten auf den Sieg haben überwiegend afrikanische Wurzeln. So zum Beispiel der Schweizer Tadesse Abraham, geboren in Eritrea, der 2015 schon an der 60-Minuten-Grenze gekratzt hat und mit 61:29 Minuten die Meldeliste anführt. In ihrer Karriere schon unter einer Stunde geblieben sind der Europarekordler in Marathon Kaan Kigen Özbilen (Türkei) und Evans Kiplagat (Aserbaidschan), die aus Kenia und Uganda stammen. Für die Gastgeber startberechtigt und damit mit Heimvorteil am Start: Abdi Nageeye aus Somalia, der in 62:08 Minuten Siebter beim hochkarätigen Halbmarathon in Den Haag wurde. Marathon-Europameister Daniele Meucci (Italien) sucht sein Glück in Amsterdam diesmal über die halbe Distanz.

Titelverteidiger: keiner (erstmals bei einer EM ausgetragen)
Jahresbester: Mo Farah (59:59 min)
Deutsche Teilnehmer: Julian Flügel (Asics Team Memmert; 64:17 min), Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg; 62:45 min), Jens Nerkamp (PSV GW Kassel; 64:06 min), Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01; 64:06 min), Phillip Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg; 64:58 min)

110 Meter Hürden

International erst ab November für Spanien startberechtigt ist der schnellste Europäer des Jahres Orlando Ortega, der 2013 aus Kuba geflohen ist. Titelverteidiger Sergey Shubenkov ist aufgrund der Suspendierung des russischen Verbands nicht dabei. So rückt sogar ein französischer Dreifach-Triumph in den Bereich des Möglichen: Dimitri Bascou (13,24 sec), Wilhem Belocian (13,30 sec) und Aurel Manga (13,33 sec) reisen mit drei der vier besten Zeiten aller Teilnehmer nach Amsterdam – und haben noch nicht einmal den EM-Dritten von Zürich Pascal Martinot-Lagarde dabei, der bei den nationalen Meisterschaften nur Vierter wurde.

Das französische Trio sprengen kann wohl am ehesten der Brite Andrew Pozzi (13,31 sec). Doch auch die deutschen Teilnehmer, die allesamt Bestzeiten unter 13,40 Sekunden aufweisen, können vorne mitmischen! Bleiben sie in Amsterdam unter dieser Marke, ist zunächst das Finale in Reichweite – und dort wie so oft vieles möglich. Die DLV-Athleten können selbstbewusst auftreten: Matthias Bühler weiß um seine ansteigende Form und Meisterschaftsqualitäten. Gregor Traber hat sich in diesem Jahr schon mehrfach gegen starke internationale Konkurrenz durchgesetzt. Und Alexander John ist so schnell unterwegs wie seit vier Jahren nicht mehr.

Titelverteidiger: Sergey Shubenkov (Russland; 13,18 sec)
Jahresbester: Orlando Ortega (Spanien; 13,12 sec)
Deutsche Teilnehmer: Matthias Bühler (TSG Weinheim; 13,44 sec), Alexander John (SC DHfK Leipzig; 13,38 sec), Gregor Traber (VfB Stuttgart; 13,37 sec)

400 Meter Hürden

Er war 2014 der Held von Zürich: Kariem Hussein rannte im Letzigrund vor heimischem Publikum in neuer Bestzeit überraschend zu EM-Gold. In diesem Jahr steht er wieder im Fokus, und zwar nicht nur als Titelverteidiger, sondern auch aufgrund seiner Saison-Bestzeit von 48,98 Sekunden, erzielt Anfang Juni in Bellinzona (Schweiz). Schneller war in diesem Jahr nur Yasmani Copello Escobar, der von Kuba in die Türkei ausgewandert ist und 2015 bei der WM in Peking (China) für seine neue Heimat Platz fünf erreichte.

Weitere fünf Athleten reisen mit Bestzeiten von unter 49 Sekunden an, unter ihnen Vize-Europameister Rasmus Mägi (Estland), der Ire Thomas Barr, der U23-Europameister von 2011 Jack Green (Großbritannien) – und Felix Franz (LG Neckar-Enz). Der Deutsche Meister ist nach einer Verletzung spät in die Saison gestartet, kommt aber immer besser in Schwung und wird sowohl mit dem nächsten EM-Finale als auch mit der Olympia-Norm (49,40 sec) liebäugeln. Begleitet wird er von Deutschlands schnellstem Läufer des Jahres Tobias Giehl. Der U20-Europameister von 2009 hat ebenfalls die Olympia-Norm im Blick und nach mehreren Verletzungsjahren mit der EM-Qualifikation schon einen ersten Achtungserfolg gefeiert.

Titelverteidiger: Kariem Hussein (Schweiz; 48,96 sec)
Jahresbester: Yasmani Copello Escobar (Türkei; 48,79 sec)
Deutsche Teilnehmer: Felix Franz (LG Neckar-Enz; 50,42 sec), Tobias Giehl (LG Stadtwerke München; 49,93 sec)

3.000 Meter Hindernis

Am grünen Tisch wurde Yoann Kowal (Frankreich) vor zwei Jahren EM-Gold zugesprochen: Sein Landsmann Mahiedine Mekhissi-Benabbad hatte sich jubelnd vor der Ziellinie seines Trikots entledigt, als Strafe für diesen Regelverstoß wurde ihm der Titel aberkannt. In diesem Jahr werden die Franzosen wieder im Mittelpunkt stehen – und Kowal hat für das Duell bisher die bessere Ausgangsposition geschaffen. Beim Diamond League-Meeting in Rom (Italien) glänzte er als Vierter und ließ in 8:17,83 Minuten den Vize-Europameister von Zürich Krysztian Zalewski aus Polen um mehr als zwei Sekunden hinter sich.

Mekhissi-Benabbad, der sich 2015 einer Fuß-OP unterziehen musste und daher für die WM ausfiel, hat bisher eine Zeit von 8:20,10 Minuten stehen. Das wahre Leistungsvermögen des hochtalentierten, aber streitbaren und bei vielen Konkurrenten unbeliebten Franzosen spiegelt dieses Resultat aber vermutlich nicht wider. Alles andere als ein Sieg in Amsterdam wäre daher eine Überraschung. Neben seinem Landsmann Kowal und Zalewski muss er dafür besonders den Italiener Jamel Chatbi in Schach halten, der seine Bestzeit von 8:08,86 Minuten 2009 vor einer dreijährigen Dopingsperre und noch im Trikot von Marokko erzielt hat.

Titelverteidiger: Yoann Kowal (Frankreich; 8:26,66 min)
Jahresbester: Yoann Kowal (8:17,83 min)
Deutsche Teilnehmer: keine

4x100 Meter

Geht das Duell Deutschland gegen Großbritannien in die nächste Runde – oder kann ein Außenseiter vorne mitmischen? Das ist die Frage, die sich vor den Titelkämpfen aufdrängt. Die Türken haben mit neuem Landesrekord von 38,31 Sekunden die Spitze der europäischen Bestenliste erobert. Die Gastgeber aus den Niederlanden haben sich schon mit 38,44 Sekunden zu Wort gemeldet. Erfahrungsgemäß fallen die schnellsten Zeiten des Jahres aber immer bei den internationalen Titelkämpfen. Und die britischen und deutschen Sprinter haben da die 38-Sekunden-Grenze im Visier.

Dabei dürfte das britische Quartett, wenn man allein die Einzelzeiten betrachtet, nur schwer zu schlagen sein. Alle Sprinter im Aufgebot sind die 100 Meter in diesem Jahr schon in unter 10,20 Sekunden gerannt, zwei von ihnen haben eine Bestzeit mit einer Neun vor dem Komma. Aber die deutschen Staffeln sind für ihre herausragenden Wechsel bekannt, und so wird sich das eingespielte Quartett um den Deutschen Rekordhalter Julian Reus sicher nicht kampflos geschlagen geben.

Titelverteidiger: Großbritannien (37,93 sec)
Jahresbester: Türkei (38,31 sec)
Deutsche Teilnehmer: Robin Erewa (TV Wattenscheid 01), Robert Hering (SC DHfK Leipzig), Lucas Jakubczyk (SCC Berlin), Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen), Julian Reus (TV Wattenscheid 01), Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig)

4x400 Meter

Großbritannien hat traditionell starke Viertelmeiler und das zuletzt mit dem EM-Sieg in Zürich unter Beweis gestellt. Europas Jahresbester Matthew Hudson-Smith, der auf einen Einzelstart verzichtet, stellt sich für die Staffel in den Dienst der Mannschaft, sodass der Titel in Amsterdam nur über die 400-Meter-Läufer von der Insel gehen dürfte. Allerdings sind besonders die Belgier in Lauerstellung, die sich 2014 als Siebte unter Wert schlugen. Die drei Borlée-Brüder Kevin, Jonathan und Dylan führen eine Staffel an, die den Titel von 2012 zurück nach Belgien holen will.

Eine Staffel-Medaille hat auch Kamghe Gaba schon auf der Habenseite: Bronze 2012 in Helsinki (Finnland). Hinter der Form des erfahrensten deutschen Viertelmeilers im EM-Aufgebot steht allerdings nach einem Muskelfaserriss ein Fragezeichen. Fünf DLV-Talente warten dahinter auf ihre Chance, sich international zu beweisen. So könnte der DLV in Amsterdam eine der jüngsten Staffeln stellen, mit dem 21 Jahre alten Hannoveraner Alexander Gladitz an der Spitze. Der Einzug ins Finale wäre ein Achtungserfolg.

Titelverteidiger: Großbritannien (2:58,79 min)
Jahresbester: Türkei (3:02,22 min)
Deutsche Teilnehmer: Alexander Gladitz (Hannover 96), Johannes Trefz (LG Stadtwerke München), Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth), Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt), Marc Koch (LG Nord Berlin), Constantin Schmidt (TG Obertshausen)

Hochsprung

Der Hochsprung der Männer in Amsterdam wird spannend. Und für eine gute Show dürfte wie immer der extrovertierte Italiener Gianmarco Tamberi sorgen. Bei der Hallen-WM holte er mit 2,36 Metern Gold, auch im Freien ist er in diesem Jahr schon über diese Marke geflogen. Damit ist er für die EM der große Favorit, denn Vize-Weltmeister Bohdan Bondarenko (Ukraine) geht nicht an den Start. In die Bresche springen könnte dessen Landsmann Andriy Protsenko. Der ist zwar bisher erst bei 2,26 Metern angekommen, weiß aber im Gegensatz zum Italiener, wie es sich anfühlt, wenn bei den magischen 2,40 Metern die Latte liegenbleibt.

Insgesamt ist im Kampf um die Podiumsplätze vieles möglich. Und auch ein deutscher Athlet kann bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden: Eike Onnen. Der Hannoveraner reist mit einer Saison-Bestleistung von 2,31 Metern an und ist damit einer von insgesamt nur drei Teilnehmern, die in diesem Jahr 2,30 Meter überqueren konnten – auch geschuldet der Tatsache, dass die sprungstarken Russen 2016 außen vor sind. Ein spannender Wettkampf bahnt sich an, in dem zudem der Europameister von 2012 Robbie Grabarz (Großbritannien), der Pole Sylwester Bednarek oder der Grieche Konstadinos Baniotis ihre Chance suchen werden.

Titelverteidiger: Bohdan Bondarenko (Ukraine; 2,35 m)
Jahresbester: Gianmarco Tamberi (Italien; 2,36 m)
Deutsche Teilnehmer: Eike Onnen (Hannover 96; 2,31 m)

Stabhochsprung

Renaud Lavillenie nimmt Kurs auf EM-Titel Nummer vier in Folge – wer sollte dem Franzosen Paroli bieten, jetzt, wo einer seiner ärgsten Herausforderer, Vize-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), nach Verletzungspech verzichten muss? In Frage kämen wohl nur die Polen Pawel Wojciechowski und Piotr Lisek, beide WM-Dritte von Peking (China). Doch bisher sind sie mit Sprüngen von 5,71 und 5,70 Metern noch nicht zur absoluten Topform aufgelaufen, Renaud Lavillenie dagegen hat schon fünf Wettkämpfe mit 5,80 Metern und mehr auf der Habenseite. EM-Gold Nummer vier mit dem ersten Sechs-Meter-Satz des Jahres: Das wäre wohl ganz nach dem Geschmack des ehrgeizigen Olympiasiegers.

In Position gebracht hat sich mit neuer Bestleistung und neuem Landesrekord der Tscheche Jan Kudlička (5,83 m), mit Kévin Menaldo (5,80 m) hat ein weiterer Franzose Podiumsambitionen angemeldet. Stets zu beachten: der Hallen-Weltmeister von 2012 Konstadinos Filippidis (Griechenland). Doch auch die deutschen Springer brauchen sich nicht zu verstecken: Tobias Scherbarth bringt eine neue Bestleistung von 5,75 Metern mit nach Amsterdam, sein Leverkusener Vereinskollege Karsten Dilla den Rückwind der Olympia-Norm (5,70 m). Diese ist auch das große Ziel von Raphael Holzdeppe, der sicher in Amsterdam weniger die vorderen Plätze im Blick hat als vielmehr das Last-Minute-Ticket nach Rio.

Titelverteidiger: Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,90 m)
Jahresbester: Renaud Lavillenie (5,95 m)
Deutsche Teilnehmer: Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,70 m), Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,40 m), Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,75 m)

Weitsprung

Greg Rutherford hat in den vergangenen Jahren alles abgeräumt, was es im Weitsprung zu holen gab. Als Europas Jahresbester ist der Olympiasieger, Welt- und Europameister auch in Amsterdam der große Favorit, zumal er derzeit der einzige Europäer ist, der in der Weltspitze mitmischt. Europas Nummer zwei des Jahres, der erst 18 Jahre junge Grieche Miltiádis Tentóglou (8,19 m), fehlt in den Teilnehmerlisten. So rückt unerwartet der Schweizer Benjamin Gföhler, der sich in diesem Jahr auf 8,13 Meter gesteigert hat, in den Kreis der Medaillenkandidaten.

In einem engen Feld mit elf Springern, die bisher Weiten zwischen 8,00 und 8,10 Metern in die Grube gesetzt haben, finden sich auch die Deutschen an aussichtsreicher Position wieder. Der Deutsche Meister Alyn Camara und der Deutsche Meister des Vorjahres Fabian Heinle sind immer für Acht-Meter-Sprünge gut. Glückt ein Ausrutscher nach oben, den beide in ihrer Karriere schon gezeigt haben, könnte sogleich das Podium in Reichweite sein.

Titelverteidiger: Greg Rutherford (Großbritannien; 8,29 m)
Jahresbester: Greg Rutherford (8,31 m)
Deutsche Teilnehmer: Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8,05 m), Fabian Heinle (VfB Stuttgart; 8,00 m)

Dreisprung

Na sowas! Ein DLV-Dreispringer im Kreise der Medaillenkandidaten? Das gab es seit den besten Zeiten von Ex-Weltmeister Charles Friedek und damit seit rund zehn Jahren nicht mehr. Jetzt ist Friedek als Nachwuchs-Bundestrainer an der Seite von Heimtrainer Harry Marusch mit verantwortlich dafür, dass wieder ein großes deutsches Talent in der Weltspitze springt. Der Hallen-Vize-Weltmeister Max Heß ist mit 17,06 Metern hinter Harold Correa (Frankreich; 17,08 m) auf Rang zwei der Meldeliste, nachdem 18-Meter-Springer Teddy Tamgho (Frankreich) verletzt passen musste. Der Chemnitzer ist nervenstark, und er kann Topleistungen abrufen, wenn es drauf ankommt. Lassen wir uns überraschen, wofür das bei der EM gut sein wird!

Eine neue Bestleistung von 16,55 Metern bei der DM in Kassel bescherte Martin Jasper seine erste EM-Teilnahme. Diese Leistung in Amsterdam zu bestätigen wäre schon ein Erfolg – und könnte für den Einzug in das Finale der besten Zwölf reichen. Dort ist damit zu rechnen, dass zu dem bisherigen 17-Meter-Duo Max Heß/Harold Correa Athleten hinzustoßen: Zwölf weitere Teilnehmer haben Bestweiten jenseits dieser Marke. Allen voran der Olympiasieger von 2008 Nelson Évora (Portugal) und Titelverteidiger Benjamin Compaoré (Frankreich), der allerdings in dieser Freiluft-Saison noch nicht in Erscheinung getreten ist.

Titelverteidiger: Benjamin Compaoré (Frankreich; 17,46 m)
Jahresbester: Teddy Tamgho (Frankreich; 17,15 m)
Deutsche Teilnehmer: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 17,06 m), Martin Jasper (VfB Stuttgart; 16,55 m)

Kugelstoßen

Im Kugelstoßen ist im Kampf um die Medaillen vieles offen. Für den Titelverteidiger David Storl spricht die Erfahrung und die Tatsache, dass er mit Sven Lang einen Trainer an seiner Seite hat, der ihn bisher immer topfit zu Meisterschaften geführt hat. Für seine zwei stärksten Kontrahenten aus Polen sprechen die weitesten Stöße des Jahres: Michał Haratyk hat sich auf 21,23 Meter verbessert, Konrad Bukowiecki auf 21,14 Meter, U20-Weltrekord mit der Männer-Kugel. Wenn der Körper mitspielt, sind dies jedoch Weiten, die David Storl locker drauf hat. Auch andere starke Stoßer wie den Serben Asmir Kolašinac und den Tschechen Ladislav Prášil, die in ihrer Karriere beide schon Weiten um 21,50 Meter gezeigt haben, hatte der Leipziger immer im Griff, wenn es drauf ankam.

Die Marke, die für Tobias Dahm Gold wert sein könnte, liegt bei 20,50 Metern. Es ist die Olympia-Norm, die dem Sindelfinger noch fehlt. Bei 20,38 Metern ist er bisher angelangt, das ist im Kreise der starken europäischen Kugelstoßer derzeit Position 19. Doch Meisterschaften haben ihre eigenen Gesetze: Ist er in der Qualifikation hellwach und fliegt die Kugel dann in Richtung Olympia-Norm, dürfte er dabei sein im Finale der besten Zwölf. Dort hätte er mindestens drei weitere Versuche, um das Ticket nach Rio klarzumachen.

Titelverteidiger: David Storl (LAC Erdgas Chemnitz; 21,41 m)
Jahresbester: Michał Haratyk (Polen; 21,23 m)
Deutsche Teilnehmer: Tobias Dahm (VfL Sindelfingen; 20,38 m), David Storl

Diskuswurf

Titelverteidiger Robert Harting verzichtet zugunsten der Vorbereitung auf Rio. Dennoch könnte ein Harting auf dem Podium landen – vielleicht sogar ganz oben: Sein Bruder Christoph Harting ist mit 68,06 Metern die Nummer zwei der Welt und hat bei den Deutschen Meisterschaften gezeigt, dass er bis zum Schluss kontern kann. Auf 66,41 Meter flog die Scheibe in Runde sechs, eine starke Leistung, auch wenn Robert Harting (68,04 m) das letzte Wort hatte. Ein ähnliches Duell bahnt sich in Amsterdam gegen den Weltmeister und Weltjahresbesten Piotr Malachowski (Polen; 68,15 m) an.

Mit Daniel Jasinski und Martin Wierig hat der DLV zwei weitere heiße Eisen im Feuer. Eine internationale Medaille fehlt ihnen jedoch bisher ebenso wie Christoph Harting. Die Zeichen stehen gut, dass sich das zumindest für einen oder zwei von ihnen bei diesen Europameisterschaften ändern wird: Das deutsche Trio findet sich in den Top Fünf der Meldeliste, die mit einem neuen Landesrekord der Belgier Philip Milanov (67,26 m) komplettiert.

Titelverteidiger: Robert Harting (SCC Berlin; 66,07 m)
Jahresbester: Piotr Małachowski (Polen; 68,15 m)
Deutsche Teilnehmer: Christoph Harting (SCC Berlin; 68,06 m), Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; 67,16 m), Martin Wierig (SC Magdeburg; 67,60 m)

Hammerwurf

2014 musste sich der Pole Paweł Fajdek noch dem Ungarn Krisztián Pars geschlagen geben. Alles andere als ein Sieg für den Polen wäre aber in diesem Jahr eine Überraschung – zu dominant hat sich der Weltmeister von Peking (China) in den vergangenen Monaten präsentiert: 2015 gingen die zwölf besten Resultate auf sein Konto, in diesem Jahr hat er die sieben besten Wettkämpfe der Welt gezeigt.

Die weiteren Medaillenkandidaten dürften sich dahinter um Silber und Bronze streiten. Infrage kommen für diese Positionen neben dem Olympiasieger von London Krisztián Pars, der bisher allerdings noch nicht zu Topform aufgelaufen ist, zwei weißrussische Werfer, einer davon ein guter alter Bekannter: Ivan Tsikhan, mittlerweile 39 Jahre alt und sowohl 2008 als auch nachträglich für 2004 positiv auf Doping getestet, hat sich im Juni mit einem Wurf auf 80,04 Meter zurück gemeldet. Dahinter ist sein Landsmann Pavel Bareisha (78,60 m) die Nummer drei der Meldeliste. Acht weitere 78- und 77-Meter-Werfer werden für einen spannenden Wettbewerb sorgen.

Titelverteidiger: Krisztián Pars (Ungar; 82,69 m)
Jahresbester: Paweł Fajdek (Polen; 81,87 m)
Deutsche Teilnehmer: keine

Speerwurf

Die Zeit ist reif für die erste Medaille von Thomas Röhler – und der Deutsche Meister nimmt Kurs auf Gold! Spätestens seit seinen zwei 91-Meter-Würfen von Turku ist der WM-Vierte der große Titelfavorit, doch auch schon zuvor hatte er sich mit fünf Siegen in acht hochklassigen Wettbewerben in Topform präsentiert. Die stärkste Konkurrenz kommt aus dem eigenen Land: Johannes Vetter ist in Kuortane mit 88,23 Metern endgültig in die Weltspitze vorgestoßen. Zwar ist er in seinen Leistungen nicht so stabil wie Thomas Röhler, für einen Ausrutscher nach oben aber immer gut. Der Dresdner Lars Hamann komplettiert das starke deutsche Speerwurf-Trio.

Wen müssen die Drei auf der Rechnung haben? Sicher den Titelverteidiger aus Finnland Antti Ruuskanen, der bisher 86,90 Meter geworfen hat. Mit der Erfahrung aus 15 Jahren Weltspitze stellt sich Ex-Weltmeister Tero Pitkämäki (Finnland) der Konkurrenz. Seine Routine könnte ihm vor allem in der Qualifikation zugute kommen, die außerhalb des Stadions in einem Park stattfindet. Noch ohne große internationale Meriten, aber mit seinem ersten 86-Meter-Wurf im Gepäck reist der Tscheche Vadljech an, auch sein Landsmann Vítězslav Veselý, Weltmeister von 2013, ist zu beachten. 

Titelverteidiger: Antti Ruuskanen (Finnland; 88,01 m)
Jahresbester: Thomas Röhler (LC Jena; 91,28 m)
Deutsche Teilnehmer: Lars Hamann (Dresdner SC 1898; 85,57 m), Thomas Röhler, Johannes Vetter (LG Offenburg; 88,23 m)

Zehnkampf

Die Ausgangssituation ist offen wie selten: Viele Top-Zehnkämpfer verzichten zugunsten von Rio auf Amsterdam und nachrückende Athleten erhalten die Chance, sich ins Rampenlicht zu schieben. Zu diesen zählt auch der Dritte der Hallen-WM im Siebenkampf Mathias Brugger (SSV Ulm 1846). Die Oberschenkel-Beschwerden, die den Start in Götzis zunichte gemacht hatten, sind ausgestanden, der 23-Jährige ist heiß auf seinen ersten Zehnkampf des Jahres, der mit einer Punktzahl jenseits der 8.100 enden soll.

Wozu das gut ist, wird der Wettbewerb zeigen. Gut möglich, dass die Medaillen in Reichweite sind. Denn die Top Drei von Zürich 2014 fehlen, Lokalmatador Eelco Sintnicolaas hat eine Knöchel-OP und suboptimale Vorbereitung hinter sich und der Weißrusse Oleksiy Kasyanov in diesem Jahr ebenfalls noch keinen Zehnkampf absolviert. Zu den aufstrebenden Athleten zählen der U20-Weltmeister von 2014 Jirí Sýkora (Tschechien) und U23-Europameister Pieter Braun (Niederlande). Erstmals in Richtung 8.000 Punkte soll es für die weiteren DLV-Starter Tim Nowak (SSV Ulm 1846) und René Stauß (SG Schorndorf 1846) gehen.

Titelverteidiger: Andrei Krauchanka (Weißrussland; 8.616 Pkt)
Jahresbester: Arthur Abele (SSV Ulm 1846; 8.605 Pkt)
Deutsche Teilnehmer: Mathias Brugger, Tim Nowak (7.838 Pkt; beide SSV Ulm 1846), René Stauß (SG Schorndorf 1846; 7.812 Pkt)

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