Auch bei der 23. Auflage wartet die Mannheimer Bauhaus Junioren-Gala am 25./26. Juni ihrer Tradition gemäß mit einem hochkarätigen Starterfeld von U20-Athleten aus der ganzen Welt auf. Nicht nur die besten deutschen Nachwuchstalente wollen bei diesem Event ihre letzte Möglichkeit nutzen, sich für die U20-WM in Bydgoszcz (Polen; 19. bis 24. Juli) zu empfehlen. Hochspannung versprechen besonders die Kugelstoß-Wettbewerbe.
Das australische Team hatte eigentlich geplant, erst eine Woche später nach Europa zu reisen, um in Kazan (Russland) einen Test-Wettkampf zu bestreiten. „Doch als mein australischer Kollege gesehen hat, dass die Junioren-Gala in Mannheim eine Woche früher als sonst stattfindet, hat er kurzerhand beschlossen, mit seinem gesamten U20-WM-Team schon extra dafür anzureisen – obwohl das aus trainingswissenschaftlicher Sicht nicht notwendig ist“, berichtete der U20-Bundestrainer Dietmar Chounard. Ein Hinweis auf den Stellenwert, den die Veranstaltung weltweit für die besten Nachwuchsathleten hat.
Athleten aus insgesamt 22 Nationen werden sich im Michael-Hoffmann-Stadion messen und versuchen, die Weichen für einen erfolgreichen Auftritt bei den internationalen Meisterschaften in Bydgoszcz zu stellen. Dietmar Chounard rechnet mit einem 70-köpfigen Team aus Deutschland, das die Reise zur U20-WM antreten wird.
Highlights: Kugelstoßen und 100 Meter
Gespannt sein darf man in diesem Jahr besonders auf die Kugelstoß-Wettbewerbe. Vier Stoßerinnen haben mit Weiten über 15,40 Meter schon die Qualifikations-Norm für die U20-WM geknackt. In der männlichen Jugend sind es gleich sechs junge Athleten, welche die Norm von 18,50 Metern schon übertroffen haben, darunter der Mannheimer Cedric Trinemeier, der versuchen wird, vor heimischem Publikum zu siegen. Denn nicht alle Norm-Erfüller können mit zur WM: Pro Disziplin gibt es nur zwei Startplätze, und wer in Mannheim mit Norm siegt, hat beste Aussichten auf ein Ticket.
Hoch hergehen wird es auch über 100 Meter: Sechs junge Damen sind schon unter den geforderten 11,75 Sekunden geblieben und werden in Mannheim die letzte Entscheidung für einen Platz im DLV-Team für Polen unter sich ausmachen.
„Kompetenzschule Junioren-Gala“
Das oftmals letzte direkte Aufeinandertreffen der weltweit besten Nachwuchstalente kurz vor einer großen internationalen Meisterschaft macht in jedem Jahr den besonderen Reiz der Junioren-Gala aus. „Die Chance gerade für junge Athleten, sich außerhalb von Meisterschaften in internationalen Startfeldern zu messen, ist unwahrscheinlich wichtig gerade für die weitere Entwicklung“, hebt Meeting-Chef Rüdiger Harksen die Bedeutung der „Kompetenzschule Junioren-Gala“ hervor.
Davon weiß auch Andreas Hofmann zu berichten, der in diesem Jahr das Werbeplakat ziert. 2009 siegte der Mannheimer Speerwerfer bei der Junioren-Gala mit Bestweite. Mit dem Sieg im Gepäck war er dann auch wenige Wochen später bei der U20-EM nicht aufzuhalten. „Den EM-Titel zu holen, das habe ich mir nach meinem Sieg in Mannheim vorgenommen“, erzählt der Athlet, dessen international erfolgreiche Karriere so gesehen in Mannheim ihren Anfang nahm.
Coverboy Andreas Hofmann: Von Mannheim nach Rio
Dass die Gala immer noch einen hohen Stellenwert für ihn hat, verdeutlicht die Tatsache, dass er, um an der Mannheimer Pressekonferenz teilzunehmen, extra seinen Flug nach Oslo verschob. Dort will er beim Diamond League-Meeting in Oslo (Norwegen; 9. Juni) die Norm für die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) abhaken und seiner steilen Karriere nach dem 6. Platz im WM-Finale von Peking 2015 das nächste Highlight hinzufügen.
Auch um den jungen Athleten die größtmögliche Plattform zu bieten, wird es in diesem Jahr mit Ausnahme des Stabhochsprungs der Frauen keine Einlage-Wettbewerbe der Aktiven geben.
Neu: Video-Wall
Als Neuerung geplant ist erstmals eine Video-Wand, auf der die Wettkämpfe großformatig übertragen werden. Längst etabliert hat sich auch der Livestream auf leichtathletik.de, der im vergangenen Jahr herausragende Zugriffsraten von mehr als 20.000 Abrufen pro Tag aus der ganzen Welt verzeichnete. Auf diese Art und Weise können die Leistungen der potenziellen U20-Weltmeister von überall aus mitverfolgt werden.
Dass die Macher der Veranstaltung nicht nur seit Jahren organisatorisch Großartiges leisteten, sondern zudem kontinuierlich Verbesserungen anstreben, wird auch von den starken Partnern der Junioren-Gala vor Ort geschätzt. Das zeigt die Verbundenheit der beiden Hauptsponsoren der Gala: Bauhaus und BASF halten der Veranstaltung seit mehr als zehn Jahren die Treue und machen das Event damit erst möglich. Ihnen und dem Mannheimer Bürgermeister Lothar Quast sprach Rüdiger Harksen deshalb großen Dank und Wertschätzung für ihre Unterstützung aus.