| DM Straßengehen

Geher in Naumburg auf Medaillen- und Normjagd

Nach dem starken Saisonauftakt der deutschen Geher vor zwei Wochen in Podebrady steigt das nächste Kräftemessen am Sonntag in Naumburg. Auf dem Ein-Kilometer-Rundkurs werden die DM-Titel über 20 Kilometer bzw. 10 und 5 Kilometer (U20/U18) vergeben. Die Favoriten bei den Männern und Frauen punkteten zuletzt mit neuen Bestzeiten.
Martin Neumann

Als schnellster 20-Kilometer-Geher Europas und Nummer vier der Welt ist Christopher Linke (SC Potsdam) am Sonntag der Gejagte bei den Deutschen Meisterschaften. 20 Runden à einen Kilometer haben die Geher in Naumburg zu meistern. <link news:55762>Bei seinem Sieg vor knapp zwei Wochen in Podebrady (Tschechien) ging der 28-Jährige 1:18:59 Stunden und damit auf Platz zwei der ewigen deutschen Bestenliste. Lediglich Andreas Erm war vor 17 Jahren 17 Sekunden schneller.

„Natürlich ist Christopher der Favorit, zumal in Podebrady noch Luft war“, sagt Heim- und Bundestrainer Ronald Weigel. In Tschechien legte der Olympia-Fünfte von Rio den letzten Kilometer in 3:47 Minuten zurück. Die zweiten 10-Kilometer ging er in 38:39 Minuten und damit 1:41 Minuten schneller als die erste Streckenhälfte. Ein Beweis seiner momentanen Klasse-Form. Zum Verglich: Der deutsche Rekord über 10.000-Meter-Bahngehen seines Trainers Ronald Weigel steht bei 38:12,13 Minuten.

DM als letzte Quali-Chance für den Europacup

Im selben Rennen blieb auch Hagen Pohle (SC Potsdam) in 1:21:41 Stunden vier Sekunden unter der WM-Norm für London. Er hat aber genauso wie Christopher Linke nach Podebrady das Training etwas zurückgefahren. „Bei der DM geht es um den Titel und um die Medaillen“, sagt Ronald Weigel. Auf „Zeitenjagd“ sollen die deutschen Top-Geher dann wieder am 21. Mai gehen. Dann geht in Podebrady der Europacup über die Bühne.

Für den will sich in Naumburg auch Nils Brembach empfehlen. Der dritte Top-Geher vom SC Potsdam kam beim Saisonauftakt in Podebrady nicht ins Ziel. „Auch für ihn ist die WM-Norm in Reichweite“, glaubt Ronald Weigel. Weiter verbessert zeigte sich vor zwei Wochen Karl Junghannß (LAC Erfurt) mit einer Steigerung um 21 Sekunden auf 1:22:40 Stunden. „Er hat sich technisch weiterentwickelt, seine Zukunft sehe ich auf den 50 Kilometern“, sagt der Bundestrainer. Mit seinen 21 Jahren ist er der Jüngste unter den deutschen Top-Gehern – und in Naumburg Gold-Favorit in der U23-Klasse.

Emilia Lehmeyer nach zwei Bestzeiten Top-Favoritin

In ihrem ersten U23-Jahr ist Emilia Lehmeyer (Polizei-SV Berlin) gleich Titelkandidatin bei den Frauen. Sowohl Mitte März in Lugano (1:35:29 h) als auch in Podebrady (1:34:58 h) steigerte die 20-Jährige ihre Bestzeit. Die WM-Norm von 1:31:30 Stunden ist für die Berlinerin zwar noch außer Reichweite. Doch Ronald Weigel traut Emilia Lehmeyer zu, in absehbarer Zeit genau in diesen Leistungsbereich vorzustoßen. „Wir wollen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wieder deutsche Geherinnen am Start haben“, gibt Ronald Weigel die Richtung vor.

Eine Tokio-Kandidatin ist auch Teresa Zurek. Die Potsdamerin gehört noch der U20-Klasse an und blieb zuletzt in Podebrady über 10 Kilometer erstmals unter 46 Minuten. Damit ist die klare Titelaspirantin in Naumburg. „Vielleicht kann sie in einer starken Gruppe der männlichen U20- und U18-Starter mitgehen. Dann könnte es wieder mit einer guten Zeit klappen“, blickt Nachwuchs-Bundestrainerin Manja Berger voraus.

Leo Köpp eine Klasse für sich

Auch bei der männlichen U20 scheint Gold schon vor dem Startschuss vergeben. Zu souverän agierte Leo Köpp (LG Nord Berlin) zuletzt. In Podebrady steigerte sich der U20-WM-Achte auf 41:19 Minuten über 10 Kilometer. Die halbe Strecke ging er in der Hallensaison erstmals unter 20 Minuten.

Seine ersten Verfolger könnten – mit Respektsabstand – zwei U18-Starter sein: Johannes Frenzl (Hallesche LAF) und Jan Stramka (Erfurter LAC). Beide gingen in Podebrady knapp unter 46 Minuten. Ihnen fehlt noch eine knappe halbe Minute zur U18-WM-Norm von 45:15,00 Minuten. Die nimmt in Naumburg auch die U18-Favoritin Josephine Grandi (SC Potsdam) in Angriff. Über 5 Kilometer sind für den WM-Start in Nairobi (Kenia) 24:15 Minuten gefordert.

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