Mit Fair-Play zum Erfolg: Auch in diesem Jahr kamen die besten Nachwuchsathleten der Jahrgänge 2003/2004 sowie einige des Jahrgangs 2002 zum Fair-Play-Camp in Saarbrücken zusammen. Vier spannende Tage liegen hinter den Athleten mit verschiedenen Workshops, Tests, einem Athletentalk mit Weitspringerin Saskia Woidy und gemeinsamen Trainingseinheiten.
Insgesamt 59 Athletinnen und Athleten des NK2-Kaders kamen in diesem Jahr zum 21. Fair-Play-Camp in der Hermann-Neuberger-Sportschule zusammen. Maßgeblich unterstützt wurde die Maßnahme durch den Förderverein „Freunde der Leichtathletik“. Auf der Tagesordnung standen neben vielen Workshops zu den Themen „Fair-Play“, „Dopingprävention“ und „Sportpsychologie“ auch sportmotorische und kognitive Tests. Für viele der anwesenden Sportler war es der erste Kontakt zu den Nachwuchsbundestrainern und dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).
Mit motivierenden Worten richteten sich zunächst Dominic Ullrich (DLV Vizepräsident Jugend) und U18-Bundestrainer Jörg Peter am Eröffnungsabend an die Sportler. Die Jugendlichen seien die besten deutschen Athleten ihres Alters. Aus ihren Reihen entwickle sich das Potenzial, bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles (USA) zu starten. Als Einstieg stand anschließend ein erster Workshop zum Thema „Fair-Play“ auf dem Plan. Was bedeutet eigentlich Fair-Play, was ist fair und was ist unfair? Anhand realer Fallbeispiele erarbeiteten die Teilnehmer in Kleingruppen unter Moderation von Dominic Ullrich Antworten auf diese Fragestellungen.
Erstmals auch Beitrag zur Sportpsychologie
Erstmalig im Rahmen des Fair-Play-Camps fand auch ein Beitrag über die Sportpsychologie statt. Erste Einblicke in das breite Themenfeld vermittelte Sportpsychologe Moritz Anderten. Für die Doping-Prävention sensibilisierte derweil Jugendbotschafter Kai Peters. Dieser zeigte unter anderem anhand eines Filmes den Sportlern den Ablauf einer Dopingkontrolle und brachte ihnen in einer regen Diskussionsrunde den Unterschied der einzelnen Substanzen/Medikamente näher.
Neben den Workshops gab der Zeitplan Platz für verschiedene Tests her. „Wir kennen die Leistungen der Athletinnen und Athleten aus den Ergebnislisten. Mit den analytischen Tests, wollen wir sie besser kennenlernen sowie Stärken, aber auch Schwächen aufdecken“, sagte der leitende U18-Bundestrainer Jörg Peter.
Dazu gehörten zum einen sportmotorische Tests, die unter der Leitung der Mitarbeiter des IAT (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft) Leipzig durchgeführt worden sind. Dabei mussten die Athleten 60-Meter-Sprints, Sprungläufe, Kugel-Schocken und den Cooper-Tests absolvieren.
Test der Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Stabilität
Ein weiterer durchgeführter Test war der Functional Movement Screen (FMS). „Das ist ein funktionaler Bewegungstest, bei dem es darum geht, frühzeitig Defizite aufzudecken und ihnen dann, auch prophylaktisch, entgegenzuwirken“, erklärt Physiotherapeut Stephan Maier, der gemeinsam mit Viola Engelhardt das FMS mit den Athleten durchführte. Durch sieben verschiedenen Übungen wurden Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Stabilität der Athleten getestet.
Auf die psychologischen Leistungskomponenten kam es beim Wiener Testsystem (WTS) an. Psychologe Prof. Dr. Lau wurde bei der Durchführung von den Jugendbotschaftern Sportpsychologie unterstützt. Es wurden die mentalen und kognitiven Anforderungen bei Wettkämpfen simuliert. Dabei wurde gemessen, wie die Sportler auf Stress und unter Druck reagieren.
Neben den Tests blieb auch noch Zeit für das Training mit den Bundestrainern in den jeweiligen Disziplinblöcken. „Das Training bietet eine gute Möglichkeit, die jungen Talente schon früh auf ihrem Weg zu begleiten und weiter zu verfolgen“, sagte Massala Felski (U18-Bundestrainer Dreisprung).
Zu Gast in der „Sportarena“ des Saarländischen Rundfunks
Eines der Highlights des Fair-Play-Camps war der Besuch des Saarländischen Rundfunks. Zunächst bekam die Gruppe eine kurze Führung durch das Gebäude des Fernsehens und Radio und anschließend durften alle mit in die Live-Sendung „Sportarena“. Im Studio gab es ein Interview mit der Athletin Saskia Woidy (U18-EM-Vierte im Weitsprung) und dem Bundestrainer Jörg Peter.
Für die Nachwuchsathleten waren das sehr aufschlussreiche Tage. „Durch das Camp bekommt man die Gelegenheit neue Leute kennenzulernen und schon gleich Bezugspersonen für die aufkommenden Wettkämpfe zu haben. Durch das Training mit den Bundestrainern lernt man auch neue alternative Trainingsvarianten kennen. Mit den Tests bekommt man einen Überblick über seine Stärken und Schwächen und kann gezielt daran arbeiten. Generell ist es schön, dass man mit dem DLV näher in Kontakt tritt“, berichtet Lena Zintl (Stabhochsprung).
Auch Roman Jocher (Mehrkampf) konnte dem Fair-Play-Camp nur positives entnehmen: „Es ist schön, mit den anderen Athleten und auch Trainern den fairen Sport zu zelebrieren und durch Teambuilding-Aktionen sich besser zu verstehen. Das gemeinsame Training hat sehr viel Spaß gemacht, auch die Workshops waren sehr spannend und ich konnte vieles lernen. Spannend find ich die NADA-App die ich durch den Workshop Anti-Doping kennengelernt habe, durch die man gut informiert wird.“
Mit einem Leichtathletik-Quiz endete das diesjährige Fair-Play-Camp. Zu gewinnen gab es die Notizbücher der Deutschen Leichtathletik-Jugend. Die Athleten haben das Camp mit neuem Wissen und vor allem neuen Kontakten und Freunden verlassen. Weiter geht es im März 2019 mit dem Talent-Camp in Kienbaum.