Nach zwei Jahren Pause geht das Chemnitzer Erdgas-Hallenmeeting am Samstag (7. Februar) wieder an den Start. Für die 17. Auflage des international besetzten Meetings haben sich mit Stabhochspringer Raphael Holzdeppe, Sprinter Richard Kilty sowie Viertelmeiler Pavel Maslak drei Weltmeister angekündigt. Lokalmatadorin Kristin Gierisch hat den deutschen Dreisprung-Rekord im Visier. Insgesamt haben 100 Athleten aus zwölf Nationen gemeldet.
Der deutsche Dreisprung-Rekord der Frauen wackelt: Die aktuelle Nummer zwei der Welt Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) schickt sich an, die von Katja Demut (LC Jena) aufgestellte Rekordmarke (14,47 m) zu knacken. Die 24-Jährige scheint in der Form ihres Lebens und näherte sich der Marke zuletzt immer mehr an. Beim Hallenmeeting in Düsseldorf ließ sie nach ihrem Sprung auf 14,30 Meter verlauten: „Nun gehe ich volle Attacke auf den deutschen Rekord.“
Die aktuelle deutsche Rekordhalterin Katja Demut ist ebenfalls am Start und möchte ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen. An die Marke von 14 Meter kann auch Jenny Elbe (Dresdner SC) heranspringen. Ebenso wie Dana Veldáková, zweimalige Hallen-EM-Dritte, aus der Slowakei.
Deutsche Sprintelite gegen den Hallen-Weltmeister
Richtig viel Spannung verspricht das erstklassig besetzte Teilnehmerfeld über 60 Meter: An den Start gehen unter anderem die beiden derzeit schnellsten deutschen Hallensprinter Julian Reus und Christian Blum (beide TV Wattenscheid 01), die die deutsche Jahresbestenliste mit 6,63 Sekunden anführen. Eine Zeit unter 6,60 Sekunden trauen sich beide im Verlauf der Saison zu.
Vielleicht ja schon am Samstag, denn mit Richard Kilty hat der aktuelle Hallen-Weltmeister zugesagt. Der Brite trommelte am Dienstag beim Hallenmeeting im polnischen Torun eine Zeit von 6,57 Sekunden auf die Bahn. Die Bestzeit des 25-Jährigen steht bei 6,49 Sekunden, gelaufen bei seinem Triumph in Sopot (Polen). Das Spitzenfeld komplettieren unter anderem Bastian Heber (LV 90 Erzgebirge), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01), Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), Roy Schmidt (LAZ Leipzig) sowie Robert Polkowski (LT DSHS Köln).
Zwei weitere Weltmeister mit Ambitionen
Das 400-Meter-Feld wird von Hallen-Weltmeister Pavel Maslak aus Tschechien angeführt. Für den 23-Jährigen stehen in dieser Hallensaison 45,80 Sekunden zubuche, seine Bestleistung von 45,24 Sekunden stammt aus dem Vorjahr. Damit dürfte der europäische Hallenrekord, den Meeting-Organisator Thomas Schönlebe 1988 in Sindelfingen mit 45,05 Sekunden aufstellte, am Samstag nicht in Gefahr sein.
Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) will wieder hoch hinaus. Derzeit tastet sich der 23-Jährige nach Verletzungsproblemen langsam wieder an seine Topform heran. Mit aktuell 5,60 Metern fehlen ihm noch fünf Zentimeter zur Norm für die Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 6. bis 8. März). Herausgefordert wird er unter anderem vom Vierten der deutschen Jahresbestenliste Marvin Caspari (TSV Bayer 04 Leverkusen) und dem US-Amerikaner Mark Hollis.
Im Weitsprung sorgte jüngst Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) für positive Schlagzeilen: Der 18-Jährige packte vor wenigen Wochen in Chemnitz erstmals einen Sprung über die magische Acht-Meter-Marke aus. Nun will der junge Lokalmatador erneut seine starke Frühform bestätigen. Eine solche Weite ist auch Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) zuzutrauen. Ob schon am Samstag - der 25-Jährige bestreitet dann seinen ersten Wettkampf der Hallensaison - wird sich zeigen.
Die Jagd nach der Norm für die Hallen-EM
Ein starkes Feld hat sich im Hochsprung angekündigt: Gemeldet haben die beiden deutschen Jahresbesten Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt) und Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen), die aktuell mit 2,23 Metern drei Zentimeter unter der Norm für die Hallen-EM liegen. Außerdem dabei sind Torsten Sanders (TSV Bayer 04 Leverkusen), der U20-Europameister Tobias Potye (LG Stadtwerke München) sowie die beiden Lokalmatadoren Philipp Erfurth und Tim Schenker.
Was Martin Günther und Mateusz Przybylko noch fehlt, hat Erik Balnuweit (LAZ Leipzig) bereits erreicht – die Norm für Prag. Vereinskollege Alexander John fehlen dazu noch 17 Hundertstel. Ein Dreikampf um den Tagessieg zeichnet sich ab, denn mit Petr Svoboda geht der aktuell schnellste Tscheche (7,75 sec) in Chemnitz an den Start.
Über die 800 Meter führt der Leverkusener Robin Schembera das deutsche Spitzenfeld an, ebenfalls gemeldet haben Sebastian Keiner (Erfurter LAC), Andreas Lange, Sören Ludolph (beide LG Braunschweig) sowie 400-Meter-Hürdenspezialist Silvio Schirrmeister (LAC Erdgas Chemnitz).
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