Kenias Leichtathleten müssen nach einer Entscheidung der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA mehr denn je um einen Start bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien; 12. bis 21. August) bangen. Die WADA entschied am Donnerstag, dass die Doping-Bekämpfung in dem ostafrikanischen Land nicht regelkonform sei. Das vor einem Monat verabschiedete nationale Anti-Doping-Gesetz ist nicht weitgreifend genug.
Vor einem Monat hat Kenias Präsident Uhuru Kenyatta ein Anti-Doping-Gesetz unterzeichnet. Das von der WADA geforderte Gesetz erfülle aber nicht alle Anforderungen, sagte nun René Bouchard, Vorsitzender des zuständigen WADA-Komitees. Mit dem neuen Gesetz sollten internationale Standards bei Dopingtests in Kenia gewährleistet werden. Diese sind Voraussetzung für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio.
Nach der Empfehlung vom Donnerstag müssen die Kenianer ähnlich wie Russlands Leichtathleten den Ausschluss von den Sommerspielen in Rio befürchten. Über einen Start der Russen entscheidet der Weltverband IAAF Mitte Juni.
Kenia steht seit Jahren unter dem Verdacht, weder ausreichend Doping-Kontrollen durchzuführen noch funktionsfähige Anti-Doping-Labore zu unterhalten. 2015 war Kenia bei der Leichathletik-WM in Peking (China) das erfolgreichste Land. Seit 2012 sind mehr als 40 kenianische Leichtathleten wegen Dopings gesperrt worden. Dazu wurde in diesem Jahr nahezu die komplette Spitze des Verbandes Athletics Kenya vom Weltverband IAAF suspendiert.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)