Der Werfercup in Schönebeck bot am Freitagabend wieder einmal Topleistungen am laufenden Band. Speerwerfer Andreas Hofmann sowie die Diskuswerfer Martin Wierig und Kristin Pudenz übertrafen erstmals die WM-Norm für Peking (China). Christina Schwanitz lieferte den nächsten 20-Meter-Stoß, David Storl kratzte erneut an den 22 Metern und Betty Heidler (75,41 m) glänzte im Hammerwurf
„LäuftWieder“ und „hammerfettbombekrass“ – dieser Post in den Sozialen Medien von Speerwerfer Andreas Hofmann sagt fast schon alles. Der Mannheimer hat sich nach Beuger-Problemen zu Beginn der Saison wieder in die nationale Spitze vorgekämpft und dies am Freitag mit einem Wurf auf 83,27 Meter untermauert – WM-Norm um 77 Zentimeter überboten.
Auch für Diskuswerfer Martin Wierig (SC Magdeburg) lohnte sich der Kurztrip nach Schönebeck, endlich waren die 65 Meter fällig: 65,94 Meter, die WM in Peking (China; 22. bis 30. August) ist ein großes Stück näher gerückt. Markus Münch (SC Potsdam) steigerte seine Saison-Bestleistung auf 64,30 Meter und ist zuversichtlich für die weitere Wettbewerbe: "Es hat sich heute angedeutet, dass es noch weiter gehen kann", schreibt er auf <link https: www.facebook.com _blank link zur fanpage von markus>Facebook.
Christina Schwanitz schlägt Lijiao Gong
Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) haute, angespornt durch die WM-Dritte Lijiao Gong (China; 20,24 m), die nächste Top-Weite raus: 20,36 Meter. "Das war schon ein Vorgeschmack auf die WM. Die Konkurrenz treibt mich an. Auch Valerie Adams habe ich auf der Rechnung. Wenn sie kommt, will ich sie auch schlagen“, gab sie sich kampfeslustig. „Wenn man bedenkt, dass ich im November nach meiner Knie-OP kaum laufen konnte, bin ich erstaunt und riesig erleichtert, wie gut es schon wieder läuft."
Im Diskuswerfen der Frauen beeindruckte ein DLV-Quartett mit Würfen über 62 Meter. Julia Fischer (SCC Berlin; 65,09 m) hielt dabei drei U23-Athletinnen in Schach, die längst bei den Aktiven vorne mitmischen: Anna Rüh (SC Neubrandenburg; 64,87 m) wurde Zweite vor einer starken Kristin Pudenz (SC Potsdam), die mit neuer Bestleistung von 62,61 Metern zum ersten Mal über dem Richtwert für Peking blieb. Knapp dahinter belegte Shanice Craft (MTG Mannheim; 62,48 m) Rang vier.
Sechs Diskuswerferinnen mit WM-Norm
Sechs DLV-Diskuswerferinnen haben mittlerweile die WM-Norm überboten. Bei der DM in Nürnberg fällt die Entscheidung um die drei deutschen Tickets nach Peking. "Da gibt's den Showdown", bestätigte Julia Fischer. "Wir sind so dicht zusammen, da kann es jeden treffen," sagte sie besonders im Hinblick auf die Top Vier, zu denen auch Nadine Müller (SC DHfK Leipzig) zählt. Anna Rüh erklärte: "Das war eine gute Serie. Es ist aber noch mehr drin als in Wiesbaden [Anm. d. Red.: 66,14 m]. Die WM ist der Grund, warum ich täglich trainiere."
Shanice Craft sieht nach ihrem Muskelfaserris in der Saison-Vorbereitung noch Luft nach oben: "Ich bin noch zu hektisch und schnell in der Armarbeit", musste sie feststellen. Vor den Deutschen Meisterschaften plane sie noch mit zwei Trainingslagern in Kienbaum, dazwischen steht auch noch die U23-EM in Tallinn (Estland) auf dem Programm. "Es ist mehr Druck als letztes Jahr", erklärte sie.
David Storl kratzt an den 22 Metern
Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) muss weiter auf den nächsten 22-Meter-Stoß warten und haderte daher ein wenig mit dem Resultat von Schönebeck - auch wenn die Kugel bis auf 21,94 Meter flog. Nur einmal kam er bisher weiter hinaus.
"Ich hab jetzt mehrmals im Bereich meiner Bestleistung gestoßen, aber es waren wieder keine 22 Meter. Das nervt langsam!" sagte David Storl. An technischen Feinheiten hapere es noch. "Ich geh jetzt wieder nach Kienbaum, werde an der Maximalkraft arbeiten. Dann starte ich in Lausanne", gab er die weitere Marschroute vor und blickte optimistisch voraus auf die WM: "Die Amerikaner waren vor der WM oft stark. Aber dort herrscht dann eine ganz andere Anspannung, dazu kommt ein bisschen Nervosität. Ich starte einfach gerne bei Weltmeisterschaften."
Betty Heidler wieder über 75 Meter
Optimistisch nach Peking schauen kann auch Hammerwerferin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt). Auf 75,73 Meter bei der Team-EM in Cheboksary (Russland) ließ sie am Freitag 75,41 Meter in Schönebeck folgen.
Ihre Vereins- und Trainingskollegin Carolin Paesler konnte ein weiteres Mal gute Erinnerungen an Schönebeck sammeln. Im Vorjahr hatte sie dort mit 70,76 Metern erstmals die 70-Meter-Marke überboten, in diesem Jahr kam sie mit 69,79 Metern ähnlich weit.
Im Wettbewerb der Männer sicherte sich Tristan Schwandke (TV Hindelang; 69,12 m) knapp vor Sven Möhsner (TSV Bayer 04 Leverkusen; 69,02 m) den Sieg.
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