Das DLV-Quartett der Frauen über 4x100 Meter ist beim Diamond League-Meeting in Lausanne am Donnerstag in 42,63 Sekunden auf Rang zwei gelaufen. US-Sprinter Tyson Gay meldete sich in 9,93 Sekunden über 100 Meter zurück.
Schneller als in Lausanne war eine Staffel um Verena Sailer über 4x100 Meter nur einmal: Beim EM-Titel vor zwei Jahren in Helsinki (Finnland; 42,51 sec). Gemeinsam mit Inna Weit (LC Paderborn), Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) und Tatjana Pinto (LG Brillux Münster) lief die Mannheimerin in 42,63 Sekunden auf Rang zwei. Nur die Niederländerinnen waren mit Landesrekord (42,40 sec) schneller. Das verspricht Spannung für die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).
Auch im Einzelrennen zeigte Verena Sailer mit einem starken vierten Platz (11,23 sec), dass die Form stimmt. Der Sieg ging an die Sechste der Hallen-WM Michelle Lee Ahye (Trinidad & Tobago; 10,98 sec) im Fotofinish vor der zeitgleichen Murielle Ahoure (Elfenbeinküste).
Im B-Lauf liefen Tatjana Pinto (11,47 sec) und Josephia Elsler (LC Paderborn; 11,52 sec) auf die Plätze vier und fünf.
Tyson Gay bei Rückkehr unter 10 Sekunden
Nach einem Jahr Dopingsperre ist Tyson Gay (USA) immernoch pfeilschnell: Der Ex-Weltmeister meldete sich in 9,93 Sekunden über 100 Meter zurück. Schneller war nur ein anderer Ex-Weltmeister aus den USA, der auch schon einmal wegen Dopings außer Gefecht gesetzt war: Justin Gatlin siegte in 9,80 Sekunden.
Mit starken 10,03 Sekunden gewann James Dasaolu (Großbritannien) den B-Lauf der Männer.
Über 200 Meter rannte der WM-Zweite von 2009 Alonso Edward (Panama) nach 19,84 Sekunden ins Ziel. Yohan Blake (Jamaika; 20,48 sec) blieb bei seinem ersten Auftritt des Jahres in Europa mehr als eine Sekunde über seiner Bestzeit (19,26 sec).
Wieder Weltrekord-Versuch durch Bogdan Bandarenko
Die Hochspringer lieferten dem Publikum die erhoffte Show: Gleich fünf Athleten versuchten sich an 2,40 Meter oder mehr. Weltmeister Bogdan Bondarenko (Ukraine) überquerte diese Höhe im zweiten Anlauf und siegte - danach probierte er sich noch dreimal vergeblich am neuen Weltrekord (2,46 m). Landsmann Andriy Protsenko sprang als Zweiter in den Club der 2,40-Meter-Springer.
Als Dritter landete Ivan Ukhov (Russland; 2,38 m) knapp vor dem höhengleichen Hallen-Weltmeister Mutaz Barshim (Katar).
Kamghe Gaba nähert sich Bestzeit
Bei 45,47 Sekunden steht die 400-Meter-Bestzeit von Kamghe Gaba seit 2006. Im B-Lauf von Lausanne kam der Münchener dieser Marke in 45,63 Sekunden nah und lief das zweitschnellste Rennen seiner Karriere. Schon in Regensburg hatte der 30-Jährige mit 45,79 Sekunden gezeigt, dass er wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat. Als Zweiter steigerte Vereinskollege David Gollnow seine Saisonbestzeit auf 46,36 Sekunden.
Den A-Lauf entschied Olympiasieger Kirani James (Grenada) mit Landesrekord (43,74 sec) für sich - und lief auf Rang fünf in der Geschichte. Diesen Platz teilt er sich mit Weltmeister Lashawn Merritt (USA), der in Lausanne in 43,92 Sekunden Zweiter wurde.
Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich) steigerte sich im Hürdensprint auf starke 13,06 Sekunden.
Linda Stahl wirft 63,20 Metern im sechsten Versuch
Speerwerferin Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) lieferte als Vierte mit 63,20 Metern die nächste solide Weite ab - wie schon am Dienstag in Velenje (Slowenien). Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 66,72 m) machte deutlich, dass der EM-Titel auch nach einer Babypause nur über sie geht - jeder der vier gültigen Versuche hätte zum Sieg gereicht. Die Leverkusenerin Katharina Molitor (58,40 m) war als Siebte noch auf der Suche nach einem Aufwärtstrend.
In Abwesenheit von Robert Harting (SCC Berlin) war Pitor Malachowski der stärkste Diskuswerfer. Den 66,63 Metern des Polen kam Jorge Fernandez (Kuba) mit persönlicher Bestleistung (66,50 m) allerdings nah. Mit nur einem gültigen Versuch (60,79 m) verpasste der Magdeburger Martin Wierig als Zehnter den Endkampf der besten Acht.
Einen einsamen Sieg feierte mal wieder Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland; 20,42 m) im Kugelstoßen - vor Lijiao Gong (China; 19,65 m) und Michelle Carter (USA; 19,38 m). Christina Schwanitz hatte den Wettkampf wegen Rückenproblemen schon längerfristig abgesagt - ist aber inzwischen wieder zurück im Training. "Wir planen den nächsten Wettkampf für den 14. Juli in Biberach", erklärte Trainer Sven Lang.
Christian Reif verzichtet
Der international noch ohne große Erfolge ausgestattete Jeff Henderson bewies mit 8,31 Metern im Weitsprung einmal mehr, dass er im Alter von 25 Jahren noch einmal einen Schub bekommen hat. Bei den US-Meisterschaften war er windunterstützt auf 8,52 Meter und regulär auf 8,43 Meter geflogen.
Olympiasieger Greg Rutherford (Großbritannien; 8,19 m) wurde Zweiter. Weltmeister Aleksandr Menkov (Russland; 8,02 m) absolvierte als Sechster seinen ersten Wettkampf des Sommers.
Nachdem er in Bad Langensalza auf dem nassen Balken abgerutscht und etwas unsanft mit dem Fuß in der Grube aufgekommen war, musste Christian Reif (LC Rehlingen) auf den Wettkampf verzichten - ernsthaft verletzt ist er aber nicht. "Wir sind in der Vorbereitung auf die DM in Ulm und werden sehen, ob vorher noch ein Start in Glasgow möglich sein wird", erklärte Trainer Uli Knapp.
Homiyu Tesfaye knapp hinter dem Europameister
Homiyu Tesfaye konnte diesmal nicht ganz soweit vorne im Weltklasse-Feld über 1.500 Meter mitmischen. In 3:34,41 Minuten wurde der Frankfurter Zehnter und lief einen Rang hinter Europameister Henrik Ingebrigtsen (Norwegen) ein, der in 3:33,68 Minuten Landesrekord lief. Den Sieg holte sich Ronald Kwemoi (Kenia; 3:31,48 min).
Im Stabhochsprung war Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,87 m) nicht zu schlagen. Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) sprang im dritten Versuch über 5,62 Meter und wurde Sechster. Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) versuchte sich nach seiner Einstiegshöhe (5,47 m) gleich an 5,72 Metern und scheiterte dreimal - Rang sieben in der Endabrechnung.
Ein starkes Rennen vor großer Kulisse lieferte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) ab. Im U20-Lauf über 1.500 Meter steigerte sie sich auf 4:19,97 Minuten und wurde hinter Bobby Clay (Großbritannien; 4:18,27 min) Zweite. Als Sechste machte auch Alina Reh (TSV Erbach; 4:23,08 min) ein gutes Rennen.
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