| Mehrkampf-Mekka

Cindy Roleder gibt Siebenkampf-Debüt in Götzis

Von einem Start im Mehrkampf-Mekka träumen viele Athleten. Für Cindy Roleder wird er gleich im ersten Siebenkampf wahr. Die Leipzigerin gibt ihr Mehrkampf-Debüt im viel zitierten Götzis (Österreich; 31. Mai/1. Juni) und trifft dort direkt auf die versammelte Siebenkampf-Elite.
Alexandra Neuhaus

„Ich dachte erst, das ist ein Scherz“, sagt Cindy Roleder über ihre erste Reaktion als sie über ihren Trainer Wolfgang Kühne von der Einladung zum Mehrkampf-Meeting in Götzis erfuhr. Nein, kein Scherz: Cindy Roleder hat bei dem traditionsreichen Meeting einen der heißbegehrten Startplätze ergattert, bevor sie auch nur einen einzigen Siebenkampf absolvieren konnte. „Das ist schon ziemlich krass.“

Das unverhoffte Ticket – es ist ein zusätzlicher Motivationsschub für die 24-Jährige, die erst im letzten Jahr ins Siebenkampf-Lager gewechselt war und seitdem nur noch Teilzeit-Hürdenläuferin ist. „Ich kann mir keinen schöneren Ort für mein Mehrkampf-Debüt vorstellen als Götzis“, sagt Cindy Roleder, die über ihre Trainingskollegen Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) und Rico Schrader (SV Halle) nur Gutes über das Meeting in Vorarlberg gehört hat.

2.000 Würfe fehlen

Und auch ihre eigene Verfassung scheint Götzis-reif. „Ich fühle mich so fit, wie nie“, sagt Cindy Roleder. Überall mache sie Fortschritte, aber auch in ihren bisherigen Wackeldisziplien, dem Kugelstoßen und dem Speerwurf. „Die Technik sitzt noch nicht perfekt, dazu fehlen mir bestimmt noch 2.000 Würfe, aber es geht voran.“

Ihr Körper scheint die Umstellung vom spezifischen Hürdentraining auf das vielseitige Siebenkampftraining (Roleder: „Das sind ganz andere Belastungen“) gut zu verkraften, das Trainingslager in Südafrika habe sie gut und verletzungsfrei überstanden.

EM über die Hürden

Trotz aller Euphorie: Cindy Roleder bleibt realistisch. „Der Siebenkampf bei der EM kommt für mich noch zu früh.“ Stattdessen wird sie im Sommer auf ihr bewährtes Rezept aus der Halle setzen. Vollzeit-Siebenkämpferin im Kopf und im Training, Teilzeit-Hürdenläuferin in einigen Wettkämpfen und hoffentlich bei der EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).

Dass diese Konstellation für Cindy Roleder perfekt funktioniert, hat sie bereits unterm Hallendach bewiesen, als sie bei der Hallen-WM Sechste wurde und damit den bislang größten Erfolg in ihrer Karriere feiert.

In Götzis indes sollen die Hürden ein wichtiger Punktelieferant sein, aber ansonsten nur Beiwerk. „Mein Ziel ist es erstmal, einen Siebenkampf komplett durchzustehen.“ Sieben Disziplinen an zwei Tagen, dabei ständig hochkonzentriert zu bleiben, das sei schon eine andere Herausforderung als einmal 100 Meter Hürden. „Aber genau auf diese Herausforderung freue ich mich sehr.“

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