Neun Sprünge über die magische Marke von acht Meter: Bei der 21. Auflage des Weitsprung-Meetings am Samstag in Bad Langensalza zeigte der Chinese Jinzhe Li den weitesten.
Im sechsten Versuch trumpfte der 24-Jährige mit starken 8,47 Metern auf. Er verwies damit Christian Reif (8,04 m) auf den zweiten Platz. Bei den Frauen wiederholte SostheneMoguenara ihren Vorjahreserfolg.
Da staunte selbst Christian Reif (LC Rehlingen) nicht schlecht, als er die Weite des Chinesen Jinzhe LI im letzten Versuch hörte. 8,47 Meter hatte dieser soeben in die Sandgrube von Bad Langensalza gezaubert.
Für Jinzhe Li zugleich ein neuer Landesrekord. Die Weite sollte auch den Sieg bedeuten. Erstmals gewann ein Chinese das traditionelle Meeting in der Kurstadt. Vorjahressieger Godfrey Khotso Mokoena (Südafrika) reichten 7,37 Meter im zweiten Versuch nicht für das Finale der letzten Acht.
Christian Reif hadert mit der Weite
Christian Reif überzeugte mit einer guten Serie. „Dreimal acht Meter sind nicht schlecht. Ich wäre gern weiter gesprungen“, sagte der Zweitplatzierte, der aus Vorsichtsmaßnahmen den letzten Versuch ausließ. Nach einer unglücklichen Landung im dritten Durchgang wollte er nichts riskieren. So standen nach dem fünften Versuch 8,04 Meter in der Ergebnisliste. Zuvor hatte er mit 8,02 und 8,00 Meter für Laola-Wellen im Salza-Park gesorgt.
Alles andere als optimal verlief der Wettkampf für Sebastian Bayer (Hamburger SV), der nach drei Versuchen schon seine Tasche packen musste. 7,58 Meter reichten im Starterfeld von elf Teilnehmern nicht für die finale Runde. „Das ist mir generell noch nie passiert, dass ich nach drei Versuchen ausgeschieden bin“, sagte der Europameister sichtlich enttäuscht. Obwohl bei ihm eigentlich vor dem Wettkampf das gute Gefühl überwog. „Vielleicht war es der Regen, der mir den Zahn gezogen hat. Ich weiß es nicht.“
Alyn Camara kämpft sich durch den Wettkampf
Der dritte Deutsche im Feld, Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen), hatte vor seinem dritten Versuch 7,66 Meter stehen. Es folgten 7,57 Meter. Nicht die Weite sorgte für hektische Betriebsamkeit, sondern zwei Finger der rechten Hand, die sich der Deutsche Meister bei der Landung mit seinen Spikes aufgeschnitten hatte.
„Ich bin ungünstig gelandet“, sagte der 25-Jährige, der sich die Verletzung verbinden ließ und anschließend das Signal gab: „Ich kann weiterspringen.“ Er kämpfte sich durch den Wettkampf, er verbesserte sich nicht und wurde im einem hochkarätig und international top besetzten Feld Achter. Die Wunde wurde nach dem Wettkampf im Krankenhaus genäht.
Doch nicht nur Christian Reif und Jinzhe Li sorgten mit ihren Acht-Meter-Flügen für Furore. Auch der Südafrikaner Zack Visser hatte sich seinen für den letzten Versuch aufgehoben und jubelte über exakt 8,00 Meter. Insgesamt sahen die Zuschauer neun Sprünge über die magische Marke, so dass sich die Anzahl der in Bad Langensalza gesprungenen 8-Meter-Sätze von 145 (2013) auf 154 Sprünge (2014) steigerte.
Sosthene Moguenara wiederholt Vorjahreserfolg
Bei den Frauen sorgte Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid) für den Ausreißer nach oben. Die 24-Jährige gewann das Meeting mit 6,82 Meter, gesprungen im dritten Versuch. „Ich habe mich super gefühlt, habe mich gut auf den Wettkampf vorbereitet. Es hat richtig Spaß gemacht hier zu springen. Noch dazu mit dem tollen Publikum.“ Die 24-Jährige wiederholte ihren Vorjahreserfolg vor Lena Malkus (SC Preußen Münster; 6,67 m).
Die Zuschauer sorgten ebenso dafür, dass sich Nadja Käther (Hamburger SV) über eine neue Saisonbestleistung freuen durfte. Sie steigerte ihre alte (6,57 m) um zwei Zentimeter. Die Norm für die Europameisterschaften in Zürich (Schweiz, 12. bis 17. August) ist nicht mehr fern für die 25-Jährige. Ihr fehlen jetzt noch elf Zentimeter, um das anvisierte Ziel zu erreichen. Und noch etwas Positives brachte ihr der Wettkampf: „Ich habe sechs gültige Versuche in der Ergebnisliste. Das kommt bei mir auch nicht so oft vor.“ Das war also gut. Nicht so gut war, dass ihr „der Ausreißer nach oben fehlte“.
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